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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dem Süden.«
    Trammell schnaufte verächtlich. »Das engt den Täterkreis ja enorm ein.«
    »Wenigstens ist es besser als das, was wir vorher hatten.«
    »Zugegeben. Alles ist besser als das, was wir vorher hatten. Angenommen wir akzeptieren die Vision einer Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten als Beweis - ein Gericht hingegen wird den Teufel tun, sie gelten zu lassen.«
    »Welche andere Wahl haben wir denn? Es gibt sonst nichts. Dieser Kerl hat keinen einzigen Hinweis hinterlassen. Ich nehme jede Hilfe an, die ich bekommen kann; um die Beweise mache ich mir erst dann Sorgen, wenn wir ihn gefunden haben.«
    »Eigentlich«, meinte Trammell nachdenklich, »haben wir bereits mit jemandem gesprochen, auf den diese Beschreibung passt«
    »Ja, ich weiß. Ansel Vinick. Er ist stark wie ein Bulle, und obwohl er schon seit über zwanzig Jahren in Florida lebt, hat er noch immer den Akzent des Mittelwestens.« Das hatte ihn nicht überrascht; nur sehr wenige Menschen, die nicht im Süden aufgewachsen waren, schafften es je, den Akzent hinzukriegen. Nicht einmal in Film und Fernsehen klappte es so richtig. »Aber mein Innerstes sagt mir, dass er es nicht war.«
    »Aber er hatte die Gelegenheit.«
    »Wo bleibt das Motiv? Sie hatte keinen Freund, keine Versicherung. Nichts.«
    »Vielleicht hatten sie einen Streit, der außer Kontrolle geraten ist.«
    »Der Gerichtsmediziner hat keine Verletzungen gefunden, die auf Schläge hinwiesen. Sie ist nicht einfach umgebracht worden, sie wurde abgeschlachtet.«
    »Die Lehrbücher sagen, wenn man an einer Leiche so viele Stichwunden findet, dann war der Täter wirklich unmenschlich wütend auf das Opfer. Und wenn er sich dabei so viel Zeit lässt, lebt er wahrscheinlich in der Nachbarschaft. Du kennst die Zahlen genauso gut wie ich: In achtzig Prozent der Fälle ist der Mann oder der Freund der Täter, wenn eine Frau umgebracht wird. Und in sehr vielen Fällen ist es der Mörder, der die Polizei anruft und erklärt, er habe das Opfer >gefunden<. Bei Vinick treffen all diese Dinge zu.«
    »Bis auf das erste. Wenn sie sich wirklich gestritten haben, dann weiß niemand was davon. Die Nachbarn haben nichts gehört; es schien immer so, als würden sie sich gut verstehen, und Vinick hat sich auch in dieser Nacht bei der Arbeit nicht ungewöhnlich verhalten. Und sie wurde vergewaltigt, doch haben wir kein Sperma gefunden. Marlie sagt, das Schwein hat ein Kondom getragen, aber würde Vinick sich diese Mühe machen? Sie war seine Frau, um Himmels willen. Sein Sperma zu finden, würde ihn doch nicht verdächtigen. Aber was mich wirklich stört«, sagte er mit sorgenvoller Miene, »sind ihre Finger. Warum hat er ihr die Finger abgeschnitten? Bis jetzt haben wir sie noch nicht gefunden. Es gibt keinen Grund, jemandem die Finger abzuschneiden, es sei denn ...«
    »... sie hat ihn gekratzt«, beendete Trammell den Satz für ihn. Seine dunklen Augen blitzten. »Sie hat ihn gekratzt, und er weiß Bescheid über die DNA-Beweiskette. Er hat ihr die Finger abgeschnitten, damit die Gerichtsmediziner unter ihren Nägeln keine Hautpartikel finden konnten.«
    »Vinick hat an diesem Morgen ein kurzärmeliges Hemd getragen. Kannst du dich an irgendwelche Kratzspuren erinnern?«
    »Nein. Aber möglicherweise könnte er welche auf der Brust oder den Oberarmen haben, doch am wahrscheinlichsten wären sie an den Händen oder Unterarmen.«
    »Und du darfst auch nicht das aufgehebelte Fenster im Schlafzimmer vergessen. Wenn Vinick der Mörder war und es hätte aussehen lassen wollen wie einen Einbruch, dann hätte er es doch bestimmt durchschaubarer gemacht. Er ist mir nicht vorgekommen wie ein sehr scharfsinniger Typ. Und alles, was Marlie uns erzählt hat, stimmt überein mit dem, was wir gefunden haben. Vinick war nicht der Täter.«
    »Augenblick«, sagte Trammell. »Von den Fingern hat Marlie nichts gesagt, nicht wahr?«
    Dane dachte darüber nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, und es scheint mir kein Tatbestand zu sein, den man so leicht vergisst« Es beunruhigte ihn, dass sie nichts davon erzählt hatte, und er nahm sich vor, sie heute Abend danach zu fragen.
    »Auf jeden Fall würde ich mich besser fühlen, wenn wir noch einmal mit Vinick sprächen«, drängte Trammell.
    Dane breitete die Arme aus. »Einverstanden. Aber ich habe das Gefühl, dass es Zeitverschwendung ist.«
    Trammell versuchte mehrmals an diesem Tag, sich mit Mr. Vinick in Verbindung zu setzen, zwischen den Hunderten von anderen

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