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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nicht, was er anderes tun konnte, als zu warten. In der Küche brühte er eine Kanne Kaffee auf; sie brauchte ihn vielleicht nicht, wenn sie wieder zu sich kam, allerdings er brauchte ihn unbedingt.
    Dann saß er auf der Couch neben ihr und beobachtete sie. Ihr Gesichtsausdruck war leer, wie bei einer Puppe. Sie schien nichts von dem mitzubekommen, was um sie herum vorging. Ihre Augen waren geöffnet, doch entweder war sie bewusstlos oder... sie war jedenfalls nicht anwesend.
    Er betrachtete ihr entrücktes Gesicht. Im Profil gesehen besaß es eine überirdische Reinheit, die er bisher nicht an ihr bemerkt hatte. Wenn sie wach war, hatten ihre scharfe Zunge und die kühle Intelligenz in ihren unergründlichen blauen Augen seine Aufmerksamkeit erregt. Zum größten Teil wenigstens. Wäre sie wach gewesen, hätte er sicher nicht die Decke um ihren halbnackten Körper gelegt. Er betrachtete den sanften Schwung ihrer Lippen und erinnerte sich daran, wie sie schmeckten. Ihre Figur war voller weiblicher Verlockungen, sanft, mit anmutigen Rundungen, bei deren Betrachtung ihm ganz heiß wurde und er fühlte, wie die Sehnsucht in ihm aufstieg.
    Zehn Minuten waren vergangen. In der Küche hatte das Knacken und Spucken aufgehört, der Kaffee war fertig.
    Er holte sich eine Tasse voll und setzte sich dann wieder neben Marlie. Die Tasse stellte er auf den Couchtisch. Dann hob er Marlie vorsichtig hoch und setzte sie auf seinen Schoß.
    »Marlie? Kannst du jetzt aufwachen? Komm, mein Schatz, wach auf.« Er streichelte ihr Gesicht, dann umfasste er ihre Schultern und schüttelte sie.
    Sie machte ein kleines Geräusch, beinahe wie ein Wimmern, und ihre Augenlider bewegten sich.
    »Komm zurück zu mir, Marlie. Ich bin Dane. Wach auf und sag mir, was geschehen ist.« Ihr Kopf fiel an seine Schulter. Er hielt sie mit dem einen Arm fest, mit der anderen Hand strich er über ihren Oberarm und ihre Schulter und fühlte unter seiner Hand die Kühle ihrer Haut. Noch einmal schüttelte er sie, nicht sehr fest, nur gerade genug, um sie zu wecken. Sie hatte die Augen jetzt geschlossen; es schien ihm natürlicher zu sein, so als schliefe sie ganz normal.
    »Marlie!« Seine Stimme klang jetzt schärfer. »Wach auf und sprich mit mir, verdammt!«
    Sie stöhnte und versuchte, ihn von sich zu schieben, doch ihre Hand sank schlaff in ihren Schoß, als hätte sie keine Kontrolle darüber. Einige Male holte sie tief Luft, dann öffneten sich ihre Augen langsam, doch sofort schlossen sie sich kraftlos wieder.
    »Marlie, sieh mich an.« Absichtlich sagte er immer wieder ihren Namen, er rief sie aus den Schatten der Dunkelheit zurück in die Realität.
    Jemand rief immer wieder ihren Namen. Marlies erschöpfter Geist klammerte sich daran wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring. Es gab ihr etwas, auf das sie sich konzentrieren konnte in dem wirbelnden Nebel des Alptraums. Die Stimme schien zuerst von weit her zu kommen, doch dann näherte sie sich, bis sie direkt über ihrem Kopf ertönte. Langsam kehrte die Gegenwart zurück, obwohl sie noch immer nicht ganz begreifbar war. Es fühlte sich an, als lehne sie sich gegen jemanden, als hätte jemand die Arme um sie geschlungen, und dieses Gefühl musste irgendwie eine Täuschung sein. Sie erlaubte niemandem, sie in den Armen zu halten; so ein körperlicher Kontakt, der auch eine seelische Verbindung mit sich brachte, wäre viel zu zerstörerisch. Aber jemand hatte sie einmal in den Armen gehalten, meldete sich eine schwache Erinnerung. 0 ja, Dane. Unbeirrbar, einschüchternd, störrisch, hatte er sich geweigert, auf sie zu hören... Natürlich. Dane.
    Widerstrebend öffnete sie die Augen und starrte in sein Gesicht, aus dem die braungesprenkelten Augen sie besorgt musterten. Sie fühlte seinen regelmäßigen Herzschlag, ein beruhigender Rhythmus, der in ihr den Wunsch weckte, sich an ihn zu schmiegen. Die Wärme seines Körpers war unter ihr, um sie herum, vertrieb die eisige Kälte. Warum war ihr so kalt?
    Zweifelnd sah sie sich um. Sie war in ihrem Wohnzimmer. Aber was tat Dane hier, und warum saß sie auf seinem Schoß? Warum war sie so müde? Sie hatte erwartet, dass er sie anrufen würde, doch das hatte er nicht getan, und sie war ins Bett gegangen ...
    Aber sie hatte ihn doch angerufen! Sie erstarrte, als die Erinnerung zurückkehrte, mit einer Flut hässlicher Einzelheiten, derer sie sich gar nicht entsinnen wollte. Ihr erschöpfter Geist bemühte sich, das alles zu sortieren.
    »Dane.« Sie

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