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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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klammerte sich an sein Hemd.
    »Es ist alles gut«, murmelte er und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Ich bin bei dir. Du hattest wieder eine Vision, nicht wahr? Worum ging es diesmal? Lass dir Zeit, beruhige dich zuerst einmal. Möchtest du Kaffee? Wird dir das helfen?«
    Er hielt ihr eine Tasse mit Kaffee an die Lippen, und sie nippte daran, weil sie hoffte, dass ihr das Koffein ein paar klare Augenblicke schenken möge. Sie musste ihre Gedanken zusammennehmen und ihm so viel mitteilen, wie sie konnte. Doch der Kaffee war der schlechteste, den sie je getrunken hatte; mit vor Abscheu verzogenem Gesicht wandte sie den Kopf ab, als er ihr noch einen Schluck aufdrängen wollte.
    »Er hat es wieder getan«, sagte sie, und ihre Worte klangen ein wenig verschwommen.
    »Wer?« fragte er abwesend und versuchte, ihr einen weiteren Schluck Kaffee einzuflößen. Hartnäckig drehte sie den Kopf weg.
    »Er. Er hat heute Abend noch mal eine Frau umgebracht.« Sie begann wieder zu zittern, es kam aus ihrem Inneren.
    Dane nahm eine Abwehrhaltung an. Sie fühlte es. »War es derselbe Mann, der auch Nadine Vinick auf dem Gewissen hat?« fragte er vorsichtig.
    »Ja. Ich wusste, dass er unterwegs war, auf der Suche... Ich habe ihn gefühlt an dem Abend, als ich dich anrief.« Sie zwang sich dazu, zu sprechen, so viel wie möglich zu sagen.
    »Deshalb hattest du Angst ?«
    Sie nickte, ihr Kopf, der an seiner Brust lag, bewegte sich nur zaghaft.
    Er zog sie an sich, nahm den Telefonhörer und rief die Zentrale seiner Dienststelle an. Nachdem er sich identifiziert hatte, fragte er: »Ist heute Abend ein Mord durch Erstechen einer Frau bekanntgeworden?«
    »Nein, für einen Freitag Abend war es eigentlich sehr ruhig. Wahrscheinlich liegt das an dem Regen. Wissen Sie etwas, das wir noch nicht wissen?«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Hören Sie, wenn irgend etwas gemeldet werden sollte, rufen Sie mich über mein Handy an. Ganz gleich, ob Tag oder Nacht.«
    »Wird gemacht.«
    Er legte wieder auf und blickte dann Marlie an. »Es ist nichts gemeldet worden.«
    Noch immer klammerte sie sich an sein Hemd, ihre Augen hatten wieder diesen entrückten Ausdruck, den sie auch am Montag morgen gehabt hatten, als sie diese entsetzliche Geschichte beinahe heruntergeleiert hatte. Das Zittern ihres schlanken Körpers war stärker geworden, er hielt sie mit beiden Armen fest, versuchte die Wogen des Schocks, die sie schüttelten, abzuschwächen.
    »Ihr Haar ist rot«, sagte sie mit dieser geisterhaften Stimme. »Und sie sieht sehr hübsch aus. Sie sitzt vor dem Fernseher und sieht sich einen alten Film an. Von seiner Gegenwart weiß sie nichts. Er tritt hinter sie, bleibt stehen und blickt auf sie hinunter. Es belustigt ihn - wie lange kann er wohl so stehenbleiben, ehe sie seine Anwesenheit fühlt? Zu lange. Sie ist eine blöde Kuh, und ihm wird langweilig. Er berührt ihren Nacken mit der linken Hand und schlägt sie ihr dann schnell vor den Mund, ehe sie schreien kann. Diesen ersten Augenblick findet er herrlich. Das Messer hält er in der rechten Hand. Er legt es an ihren Hals.«
    »Bist du sicher, dass es derselbe Mann ist ?« beharrte Dane. Er wünschte sich verzweifelt, dass sie eine gewisse Unsicherheit einräumte.
    »Ja. Der Film läuft weiter, er überdeckt die Geräusche. Er zwingt sie dazu, ihren Pyjama auszuziehen und sich dann auf den Boden zu legen. Eine Couch ist viel zu schmal, er mag keine Couch. Er benutzt ein Kondom. Sie verdient seinen Samen nicht. Langsam und leicht, langsam und leicht... er lässt sie sich einspannen, damit sie nicht solche Angst hat. Er will ihr nicht weh tun, noch nicht, noch nicht.«
    Dane hielt Marlie fest in seinen Armen, so fest, dass er schon erwartete, sie würde sich dagegen wehren, doch das tat sie nicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt der Litanei des Terrors. Eiskalt lief es ihm über den Rücken, und die Haare in seinem Nacken sträubten sich. 0 Gott.
    »Er ist fertig. Er hockt auf den Knien neben ihr. Sie blickt zu ihm auf, mit großen verängstigten Augen, doch voller Hoffnung. Das ist gut, das ist wirklich gut. Er lächelt sie an, und ihr blöder Mund zittert, doch sie verzieht auch die Lippen. Sie hat Angst, sein Lächeln nicht zu erwidern, weil sie glaubt, dass er verrückt ist. Sie ist viel zu blöde zu leben. Es langweilt ihn, es macht bei weitem nicht so viel Spaß wie beim letzten Mal. Vielleicht kann er sie ein wenig lebendiger machen. Er sticht sie mit dem Messer, und sie quiekt

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