Sueße kleine graue Maus
ausstellen, die meine Maklerfirma vermittelt.«
»Sehen Sie, das habe ich heute gekauft«, erklärte Rana jetzt dem Besucher. »Ich habe Stoffe in einem Textildiscount erstanden.« Sie zeigte auf das große Paket, das sie an der Tür liegengelassen hatte. »Da wir gerade davon sprechen ...« Sie erhob sich. »Entschuldigt mich bitte. Ich muß nach oben und arbeiten.«
»Kannst du nicht noch ein wenig länger bei uns bleiben?« Trent lächelte ihr zu und ergriff ihren Arm.
»Ich bin sicher, du und Tom habt noch vieles, worüber ihr euch unterhalten wollt. Ich lasse euch lieber allein. Ich freue mich, Sie kennengelernt zu haben, Tom.«
Tom Tandy stand auf und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Ebenfalls.«
»Bis später, Liebling.«
Noch einmal zog Trent sie zu einem langen Kuß zu sich hinunter. Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, nickte sie Tom selbstbewußt zu, ging zur Tür, nahm ihr Paket und stieg die Treppe hinauf.
Trent sah ihr liebevoll lächelnd nach. Er dachte an die letzte Nacht. Bei der Erinnerung an ihr seidiges Haar und ihren weichen Körper bekam er weiche Knie.
Als Rana ihren Blicken entschwunden war, drehte er sich zu Tom um, der breitbeinig auf dem Sofa saß und auf den Boden starrte. »Und, was sagst du zu ihr?« Trent trank einen großen Schluck Bier.
Tom spielte mit seinen kräftigen Fingern, räusperte sich, bewegte seine breiten Schultern, schnaubte und hob endlich den Kopf. »Ich halte dich für den übelsten, grausamsten, egoistischsten Schurken, der mir je begegnet ist.«
Langsam setzte Trent den Bierkrug ab. Dabei ließ er Tom nicht aus den Augen. Lange Zeit starrten sie sich an, dann lachte Trent kurz. »Hast du einen bestimmten Grund dafür?«
Tom erhob sich und wanderte durch den kleinen Raum. Auf dem Spielfeld bewegte er sich meisterhaft, doch hier eckte er überall an. Er stieß gegen den Teetisch, warf eine Elfenbeinschnitzerei um und verfing sich mit dem Fuß im Teppich. Schließlich trat er ans Fenster und sah hinaus. »Das, was du dieser Frau antust«, erklärte er langsam.
»Was ich dieser Frau antue, macht ihr und mir einen Riesenspaß. Außerdem geht dich das nichts an«, entgegnete Trent heftig.
Tom drehte sich abrupt um und versuchte, sich zu beherrschen. »Du hast mich nach meiner Meinung gefragt, oder? Also gut, ich sag sie dir. Ich denke, die Art und Weise, wie du diese Frau manipulierst, ist deiner nicht würdig, Trent. Ich habe erlebt, wie du unzähligen Frauen das Herz gebrochen hast, aber die meisten kamen darüber hinweg. All die Frauen hatten noch andere Interessen. Außerdem waren sie nicht mittellos. Sie besaßen viel Geld, gutes Aussehen, und es gab andere Männer, die scharf auf sie waren. Ich bin nicht sicher, ob diese Ana dich überleben kann.«
»Was meinst du mit überleben?« »Was geschieht mit ihr, wenn du ins Trainingslager abreist?«
»Sie bleibt hier. Ich kann sie doch nicht mitnehmen. Was passiert mit den anderen Frauen unserer Spieler während des Trainingslagers oder in der Spielzeit? Ich verstehe dich nicht, Tom.«
»Dann versuche ich, deutlicher zu werden. Was wird aus ihr, wenn du vom Training zurückkommst, wieder in dein Haus in Houston ziehst und deinen alten Lebenswandel wieder aufnimmst?«
»Wenn die Saison erst einmal begonnen hat, kann ich nicht mehr frei über meine Zeit verfügen. Glaubst du, ich weiß das nicht?«
»Dann willst du sie also weiter treffen.«
»Ja, zum Teufel. Was glaubst du denn?«
»Du willst sie in dein Leben in Houston integrieren?«
»Ja.«
Tom schüttelte verblüfft den Kopf. »Und du denkst allen Ernstes, damit kommt sie klar? Sie fühlt sich in deinen Kreisen wohl?«
»Warum denn nicht?«
»Warum? Also komm, Gamblin. Ich bin dein bester Freund. Du brauchst mich nicht für dumm zu verkaufen. Sieh sie dir doch an!« rief er aus und zeigte in Richtung Treppe. »Sieht sie aus wie die Frauen, die du normalerweise vernaschst?«
Wütend ballte Trent die Fäuste. »Ich glaube, du gehst jetzt besser.«
»Das werde ich auch gleich tun! Aber ich sage dir das alles doch nicht, um deine Gefühle zu verletzen. Ich will dir nur klarmachen, daß sie keine Chance hat. Daß sie eines Tages mit gebrochenem Herzen dasteht. Glaube mir, sie hat all meine Sympathien. Sie tut mir wirklich jetzt schon leid.« »Schön, vielen Dank, aber das hat Ana nicht nötig. Und warum gibst du ihr keine Chance?«
»Weil du die Frauen immer nur für deine Zwecke ausnutzt. Genau wie du jetzt die Zeit hier für
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