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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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stiegen sie die Treppen hinauf zu Ranas Apartment. Sie versuchten sogar ernsthaft, bei ihren guten Vorsätzen zu bleiben. Aber alles, was dabei herauskam, war, daß sie sich bis in den späten Nachmittag hinein liebten.
    Es war wunderschön. Trent fühlte sich jedoch etwas enttäuscht, weil Rana darauf bestand, die schweren Vorhänge zuzuziehen und das Tageslicht auszuschließen. Wie gern hätte er die Sonnenstrahlen auf ihrem nackten Körper tanzen sehen!
    Als er neben ihr auf dem Bett lag, beobachtete er, wie sie erschöpft von all ihrer Leidenschaft einschlummerte. Wieder einmal fragte er sich, wieso er diese Frau jemals für unscheinbar gehalten hatte.
    Sie war schön. Ganz anders als all die Frauen, die er kannte. Sie füllte eine Leere in seinem Leben aus, von deren Existenz er bis jetzt nichts geahnt hatte. Und eins wußte er ganz sicher - er würde sie nie wieder gehen lassen.

8
    »Da ist sie ja!«
    Gleich nach dem Eintritt ins Haus hörte Rana Trents Stimme, und kurz darauf seine festen Schritte auf dem Holzfußboden.
    »Ana?«
    »Hallo.«
    Er stürmte aus dem Salon, nahm sie in die Arme und küßte sie. »Ich möchte dir einen guten Freund vorstellen.«
    »Aber...«
    »Tom Tandy von den Mustangs ist dir sicher doch ein Begriff. Er ist auf einen Sprung vorbeigekommen. Ich habe ihm alles von dir erzählt.«
    Rana zögerte, aber Trent drängte sie in den Salon. Am liebsten wäre sie allein gewesen, nach ihren Einkäufen fühlte sie sich erhitzt und müde.
    Und dann bestand immer die Möglichkeit, erkannt zu werden. Sie und Trent fühlten sich so wohl im Augenblick. Seine Gefühle ihr gegenüber waren aufrichtig, da war sie ganz sicher. Um so mehr fürchtete sie, daß er ihre eigentliche Identität herausfinden könnte. Sie konnte sich seine Reaktion darauf kaum vorstellen, wollte jedoch kein Risiko eingehen. Außerdem wollte sie um keinen Preis den jetzigen Zustand aufs Spiel setzen.
    Es war ihnen unmöglich gewesen, ihre Affäre vor Ruby geheimzuhalten. An diesem ersten Abend, als Trent sie zum Dinner eingeladen hatte, war es Ruby gelungen, durch geschickte Fragen die Situation zu durchschauen.
    Hinter der Speisekarte versteckt, hatte sie festgestellt: »Ihr habt lange gebraucht, bis ihr euch gefunden habt.«
    »Was meinst du damit, Tante Ruby?« fragte Trent unschuldig.
    Über den Rand der Karte hinweg warf sie ihm einen verschmitzten Blick zu. »Ich bin doch nicht senil, junger Mann.« Sie schwieg einen Moment. »Und ich bin auch selbst noch nicht jenseits von Gut und Böse. Was glaubst du denn, was ich vergangene Nacht gemacht habe?«
    »Du hast gesagt, du wolltest dich um einen kranken Freund kümmern.«
    »Aber ich habe doch nie behauptet, daß er schwerkrank wäre. Oder?«
    Rana hatte nur sprachlos die alte Dame betrachten können, die sich nun wieder eifrig der Speisekarte widmete. Trent jedoch hatte so laut gelacht, daß sich mehrere Gäste nach ihnen umdrehten - und er prompt erkannt wurde. Was wiederum zur Folge hatte, daß er etliche Autogrammwünsche erfüllen mußte, bevor er in Ruhe essen konnte. Seitdem hatte sich Rana unbefangen und selbstbewußt Trent gegenüber verhalten. Ruby tat so, als wäre ihre Affäre die natürlichste Sache der Welt. Aber Rana war nicht so naiv zu glauben, daß andere Leute die Vorliebe des gefeierten Footballhelden Trent Gamblin für die unscheinbare kleine Pensionsbewohnerin für normal halten würden.
    Als sie den Salon betrat und Tom Tandys entgeisterten Gesichtsausdruck sah, stellte sie wieder einmal fest, welch seltsames Gespann sie in den Augen der Öffentlichkeit darstellen mußten. Rana und Trent Gamblin wären das vollendete Paar gewesen, Miss Ramsey jedoch hatte neben dem attraktiven Junggesellen nichts zu suchen. Und wenn Rana das nicht schon geahnt hätte, dann hätte die Reaktion des Footballspielers ihr das deutlich gezeigt. Er war geschockt - um es milde auszudrücken.
    Toms Mund öffnete sich vor Erstaunen. Einen Augenblick lang tat er ihr fast leid. Zweifellos hatte Trent ihm ihr Aussehen nicht beschrieben, und jemanden wie Miss Ramsey hatte er wohl am allerwenigsten erwartet.
    »Tom, das ist Ana Ramsey. Ana, Tom Tandy.«
    »Hallo, Tom.« Rana streckte ihm ihre Hand entgegen. Sie war wie immer unmanikürt und voller Farbspuren. Obwohl Rana in letzter Zeit zunehmend bedauerte, nicht mehr so gepflegte Hände wie früher zu haben. Immer wenn Trent ihre Finger küßte oder ihre Hände festhielt, sehnte sie sich nach den alten Rana-Tagen zurück.
    Tom

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