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Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERRI BRISBIN
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er nur die ehrenvollsten Gefühle für Anna empfand, fuhr MacLerie fort: „Als Feinde könnten wir uns erheblichen Schaden zufügen. Ich würde es vorziehen, Sie zum Freund zu haben.“
    „Da geht es mir nicht anders.“
    „Dann vollenden Sie das, weswegen Sie gekommen sind, und kehren Sie nach London zurück.“
    Seine Freundschaft mit Anna gab ihm nicht das Recht, Befehle auszusprechen. David spürte Zorn in sich aufsteigen.
    „Sobald ich meine Verpflichtungen erfüllt habe, MacLerie“, sagte er kühl und wandte sich nach einem knappen Nicken abrupt ab.
    Anna stolperte einen Schritt zurück und lehnte sich Halt suchend an die Wand. Sie konnte einen Moment lang nicht atmen. Während sie der gedämpften Unterhaltung vor der Tür durch die Öffnung in der Hausmauer gelauscht hatte, durch die die Diener ihre Herrschaft zurückkommen hörten, schnappte sie genügend von den entsetzlichen Worten auf, um die Gefahr zu erkennen, in der sie sich die ganze Zeit befunden hatte.
    Lord Treybourne!
    David Archer war Lord Treybourne.
    Der Mann, der ihr ans Herz zu wachsen begann und der sie gerade auf eine Weise geküsst hatte, dass sie immer noch ganz atemlos war, war der Mann, den sie hasste wie niemanden sonst. Wie hatte sie nur so unglaublich dumm sein können?
    Ihr wurde wieder schwindlig, als sie an jedes seiner Worte dachte, an jede seiner Handlungen, seit sie ihn kannte. Lügen, alles nur Lügen. Anna hob die Hand an die Stirn und spürte kalten Schweiß, als ihr bewusst wurde, dass sie sich nicht nur zu diesem Mann hingezogen fühlte, sondern alles gefährdet hatte, was ihr wichtig und teuer war.
    Schritte auf der Treppe sagten ihr, dass der Diener an seinen Posten zurückkehrte, und auch Robert würde gleich hereinkommen. Sie musste sich zusammenreißen und nach Hause eilen, wo sie sich über die Folgen ihres Irrtums klar werden konnte. Hastig trat sie aus dem Alkoven hervor und ging an dem Diener vorbei, ohne ihn anzusehen. Betäubt einen Fuß vor den anderen setzend, näherte sie sich dem Salon, wo die anderen auf sie warteten.
    Oh nein! Wie sollte sie den anderen gegenübertreten, ohne sich etwas anmerken zu lassen? Wie sollte sie vor allem Nathaniel in die Augen sehen und nicht zeigen, dass sie jetzt die Wahrheit kannte? Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Der Schmerz dieses Verrats war so groß, dass sie kaum atmen konnte. Mr. Archer hatte sich entschuldigt und gestanden, dass er für Lord Treybourne arbeitete. Und sie hatte ihm geglaubt. Ein zweites Mal hatte er sie zum Narren gehalten.
    Und nun? Was sollte sie nun tun?
    Bevor sie die Tür zum Salon erreichte, schluckte sie die aufsteigenden Tränen hinunter und nickte dem Diener zu, ihr zu öffnen. Je eher sie es hinter sich brachte, desto mehr Zeit bliebe ihr, um ihre Fehltritte zu bedenken und sogar um ihre Dummheit und Einfältigkeit zu beklagen.
    Und umso eher würde sie einen Racheplan fassen können. Goodfellow kam ihr da mehr als gelegen.
    Robert MacLerie kam rechtzeitig zurück, um sich von seinen Gästen zu verabschieden. Mit einem Blick gab er Nathaniel zu verstehen, dass er auf ihn warten sollte. Er begleitete Clarinda, die nach dem Ende der Gesellschaft noch ganz aufgeregt war und unentwegt über den Abend plauderte, in ihr Schlafzimmer, gab ihr einen liebevollen Kuss und begab sich wieder nach unten.
    Nathaniel saß in der Bibliothek, in der Hand, wie so oft in letzter Zeit, ein Glas Whisky. Seinem Aussehen nach zu schließen, vermutete Robert, dass es nicht sein erstes Glas war.
    „Du hast also mit ihm gesprochen?“
    „Ja, und ihn gewarnt.“
    „Glaubst du, es wird eine Wirkung haben? Hat er gesagt, wann er abreisen will?“
    Robert ging zum Anrichtetisch und schenkte sich ein Glas ein. „Er ist verärgert darüber, dass er Goodfellow nicht finden kann. Sobald das erledigt ist, wird er nach London gehen und seinen nächsten Artikel schreiben.“ Er nahm einen tiefen Schluck und sah Nathaniel an. „Unsere größere Sorge sollte An… Goodfellows Erwiderung sein. Wird sie den Ton etwas mildern?“
    „Das bezweifle ich“, seufzte Nathaniel. „Es ist ihr bewusst, wie wichtig es wäre, aber Treybournes letzter Beitrag hat sie sehr erzürnt. Sie sagte, ein Gentleman würde vor einer solchen Kränkung nicht klein beigeben.“
    „Das ist ja das Problem, Nathaniel. Das Mädchen hat mehr Ehre als die meisten sogenannten Ehrenmänner in Schottland und England zusammengenommen. Es ist kaum zu fassen, dass sie nicht aus den Highlands stammt.“ Er

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