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Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERRI BRISBIN
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Entschlossen ging sie um den Schreibtisch herum und öffnete ihre Bürotür. Die kleine Gruppe von Männern verstummte sofort, einige von den Herren sahen sie schuldbewusst an.
    „Mr. Lesher, gibt es irgendein Problem? Sie machen so viel Lärm wie die Kanonen, die man durch die Straßen nach Leith gezogen hatte, um den Hafen zu verteidigen. Werden wir wieder angegriffen?“
    „Verzeihen Sie, Miss Fairchild. Ich wusste, dass Sie nicht gestört werden wollen, und wir haben nur versucht, ihn genau davon abzuhalten, wissen Sie?“
    „Ihn, Mr. Lesher? Wen versuchen Sie aufzuhalten?“
    Anna stellte sich auf die Zehenspitzen, in einem Versuch, über die Köpfe der drei hochgewachsenen Männer hinweg und zu einem vierten Mann zu schauen, der das Gesicht abgewandt hatte. Die anderen traten schließlich zur Seite, und Annas Herz setzte einen Schlag aus. Sie fürchtete, die Beine würden jeden Moment unter ihr nachgeben, als er jetzt auf sie zuschlenderte.
    „Ich bin gekommen, um die Qualität Ihrer Zeitschrift zu besprechen und die Möglichkeit, für mich eine Beschäftigung hier zu finden.“
    Es schien ihm große Genugtuung zu verschaffen, die letzten beiden Männer mit größerer Kraft aus dem Weg zu stoßen, als unbedingt nötig gewesen wäre. Je näher er kam, desto schwerer fiel es Anna, regelmäßig zu atmen. Bald schon war er nur wenige Zentimeter von ihr entfernt, und sie konnte nicht den Blick von ihm nehmen. Erst die unvertraute Stille riss sie aus ihrer Benommenheit.
    „Kommen Sie doch bitte herein, und lassen Sie die Männer wieder an ihre Arbeit gehen.“
    Sie trat zurück und öffnete die Tür, damit er eintreten konnte. Lesher stand noch da und sah ihr zu, wie sie die Tür zu schließen begann.
    „Ich habe Mr. Hobbs-Smith Bescheid gesagt, Miss. Rufen Sie mich, wenn Sie etwas brauchen.“
    Sah er denn nicht, dass der eine Mensch, den sie mehr brauchte als alles andere auf der Welt, mit ihr im selben Raum war? Sie nickte Lesher zu und schloss die Tür. Noch war ihr ganz schwindlig, denn sie hatte nicht geglaubt, dass sie David jemals wiedersehen würde, jemals seine Stimme hören würde.
    Doch nun war er hier, und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Verzweifelt erinnerte sie sich an ihre gute Erziehung und fragte höflich: „Guten Tag, Lord Treybourne. Ich muss gestehen, Sie sehen ganz und gar nicht aus, wie ich Sie mir vorstellte, wenn ich Ihre Artikel in der ‚Whiteleaf’s Review‘ las. Ich hatte einen älteren, stämmigeren Mann vor Augen. Nehmen Sie bitte Platz.“ Sie wies auf den Sessel und setzte sich selbst hinter den Schreibtisch. Alles war besser, als stehen zu bleiben und ihn erkennen zu lassen, dass ihre zitternden Beine unter ihr nachzugeben drohten.
    „Ihnen auch einen guten Tag …“ Er hielt inne und fügte mit leiserer Stimme hinzu: „Mr. Goodfellow.“ Er wusste es! „Ich stellte Sie mir vor als einen Mann mit langer, dünner Nase und mit krummem Rücken, der mit knorrigen Fingern die Feder hält, während er seine Artikel schreibt.“ Er lächelte. „Dazu noch schmieriges schwarzes Haar und einen langen Bart.“
    Sie musste lachen. „Wie ich sehe, haben wir beide ganz falsche Vorstellungen voneinander gehabt. Was meinten Sie, als Sie sagten, Sie suchten Beschäftigung?“
    „Sie haben vor Kurzem begonnen, Stellenanzeigen in Ihr Blatt aufzunehmen, und ich wollte anfragen, ob ich die Position von Mr. Goodfellow einnehmen könnte.“
    „Lord Treybourne, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie einer Anstellung bedürfen.“
    Er sah sie nur wortlos an. Sein größter Wunsch war, sie einfach an sich zu ziehen und ihr zuzuflüstern, was er bis jetzt noch nicht den Mut fand, ihr zu beichten. Aber war es dafür vielleicht schon zu spät?
    „Ich kann mich nicht mehr verstellen, Anna“, sagte er leise. „Nicht bei Ihnen und nicht, wenn so viel auf dem Spiel steht.“
    Ihre Unterlippe bebte einen Moment, aber sonst konnte David keine Anzeichen dafür entdecken, dass sie durch seine Gegenwart genauso tief berührt wurde wie er, dem es bei ihrem Anblick das Herz zerriss vor Sehnsucht.
    „Nun gut, Lord Treybourne, was sollen wir also tun?“ Ihre Stimme bebte ebenfalls, und in ihm erwachte die leise Hoffnung, dass Anna vielleicht doch noch etwas für ihn empfand.
    „Wir müssen über wichtige Dinge sprechen. Ich muss Sie fragen, ob Sie meinen Brief gelesen haben.“ Er hielt den Atem an und wartete. Als sie nickte, fügte er hinzu: „Gibt es keine Hoffnung für mich, Sie könnten

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