Sueße Luegen, Heiße Kuesse
Sie?“
Eine warme Brise strich durch die offene Tür herein. Lukes Blick fiel auf den sanft gewölbten Brustansatz, der im weiten Ausschnitt ihres Tank Tops zu sehen war. Verflucht noch eins. Schnell wollte er aufblicken, aber nun blieb sein Blick an dem leichten Schweißfilm auf ihrem glatten honigfarbenen Hals hängen.
„Geben Sie mir eine Chance, Ms Jones.“ Er schluckte und konzentrierte sich schließlich auf die Türklinke. „Ich bin den ganzen Weg von Brisbane hergekommen und musste dabei eine Horde Reporter abhängen.“
„Nicht in dem Auto, das gerade abgeschleppt wird, hoffe ich.“
Seine Reaktion hätte nicht perfekter sein können. Als er herumwirbelte, stieß Beth ihn mit der Kraft all des aufgestauten Ärgers über die Schwelle.
Luke stolperte hinaus, und als er seine Balance wiederfand, hatte sie bereits das Gitter vor der Haustür geschlossen.
„Das Recht steht auf der Seite der Besitzenden. Ich wünsche noch eine schöne Nacht.“
Dann schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu.
2. KAPITEL
Der Dienstagmorgen zeigte sich von der schönsten Frühlingsseite. Die Sonne schickte ihre Strahlen durch den wolkenlosen blauen Himmel und brachte mehr als einen Angestellten dazu, sich krankzumelden.
Luke saß in seinem Auto und starrte über den Garten hinweg in die Küche. Beth bewegte sich zielstrebig – entschieden, präzise. Schon der Gedanke, mit ihr in eine Konfrontation zu geraten, ließ seine Alarmglocken schrillen.
Die meisten Männer hätten diesen Hinweis verstanden und die Polizei die Sache klären lassen.
Er war aber keiner der meisten Männer.
Er hätte seinem ersten Impuls folgen und die Erbschaft ablehnen sollen. Nur …
Gino hatte immer genau gewusst, was er tat, wenn es um seine Geschäftsinteressen ging. Also gab es einen Grund dafür, dass er seinen Neffen als Erben benannt hatte, und bei Gott, den würde Luke herausbekommen. Auch wenn das eine Konfrontation mit einer möglichen Geliebten bedeutete.
Also, zwei Möglichkeiten: die Polizei rufen oder die Sache selbst in die Hand nehmen.
Er seufzte. Keine Frage. Möglichkeit eins bedeutete öffentliche Aufmerksamkeit, die er weder wollte noch brauchte. Bei Möglichkeit zwei würde er wenigstens die Kontrolle behalten. Aber dafür musste er mehr über Beth Jones herausfinden.
Als ein stechender Schmerz seinen Nacken durchfuhr, streckte er sich und dehnte die Muskeln.
Man brauchte keinen Abschluss in Psychologie, um zu erkennen, dass diese Frau nicht leicht Vertrauen fasste, besonders nach seinem Auftritt gestern Abend. Er schauderte innerlich. Derart die Kontrolle zu verlieren war höchst ungewöhnlich für ihn, das durfte nicht wieder vorkommen.
Seine Lippen zuckten. Verdammt, sie hatte ihn wirklich überrascht. Sie war stärker, als sie aussah.
Luke stieg aus. Zitronen. Nach denen roch sie. Frisch, zitronig und lecker. Wie die altmodische Limonade, die seine Tante Rosa an heißen Sonntagnachmittagen immer machte … säuerlich beim ersten Schluck, aber unglaublich süß, wenn man zum Zucker auf dem Boden des Glases kam.
Er runzelte die Stirn. Sie mochte fantastisch riechen und noch besser aussehen, aber er hatte einen Job zu erledigen. Und ihr kaum verhohlenes Misstrauen zeigte deutlich, dass sie etwas vor ihm verbarg. Darauf würde er seine anstehende Beförderung verwetten.
„Danke, dass Sie Crown Real Estate gewählt haben“, drang die blecherne Nachricht an Beths Ohr. „Unsere Bürostunden sind von …“ Beth umklammerte den Hörer und seufzte, dann legte sie auf. Augenblicklich klingelte das Telefon. Sie nahm ab. „Ja?“
„Legen Sie nicht auf. Hier ist Luke De Rossi.“
„Woher haben Sie diese Nummer?“
„Aus dem Internet. Schauen Sie nach draußen.“
Sie fuhr herum und starrte auf die langbeinige Figur in ihrem Vorgarten. „Wie lange sind Sie schon da?“
„Ein paar Stunden.“
Was dachte er, würde sie tun – das Haus abfackeln? Abhauen?
„Wir müssen uns unterhalten.“
Sie versteifte sich, wartete auf den Haken, aber Luke sah nur schweigend zu ihr herüber. Schließlich sagte sie: „Ich komme raus.“
Mit einer Gelassenheit, die ihr pochendes Herz nicht verriet, ließ sie die Rollläden hinunter. Laut rasselnd fuhren sie hinab.
Nervosität überkam sie. Hektisch lief sie in der Küche auf und ab.
Sie wollte nicht reden. Himmel, sie hatte die letzten zehn Jahre den Mund gehalten. Ihr ganzes idyllisches Leben beruhte auf Lügen, und reden würde nur die Vergangenheit zurückholen,
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