Sueße Prophezeiung
machte sie atemlos, und Marcus begann, diesen Rhythmus aufzunehmen, indem er ihren Bewegungen folgte, während sich etwas Hartes, glühend Heißes gegen ihr Bein presste. Er bewegte sich auf ihr nach unten. Seine Hände lagen jetzt auf ihren Brüsten und strichen über sie hinweg, sodass sie sich ihm noch mehr entgegenwölbte.
Mittlerweile war seine Hand weiter nach unten vorgedrungen. Er fand ihre Röcke und zerrte sie zur Seite, bis er ihre nackte Haut streicheln konnte. Benommen, aber nach mehr verlangend, suchte sie wieder seinen Körper. Sie sehnte sich nach seiner Berührung. Seine Finger fanden die Stelle, gegen die sich zuvor sein Schenkel gepresst hatte. Er fand das Zentrum ihrer Weiblichkeit, und Avalon stieß einen überraschten Schrei aus, den er mit seinen Lippen erstickte, als er sie dort zu streicheln begann.
Der Honig war jetzt in ihr. Er überwältigte sie mit seiner geschmolzenen Flamme und erfüllte ihren ganzen Körper – das wusste er. Sie spürte es in seinem wilden Lächeln und seinen jetzt noch drängenderen Küssen.
»Bleibt bei mir«, bat er, während er sie sich unterwarf, und sie konnte nur die Augen schließen und den Kopf schütteln. Der Honig machte sie stumm.
»Ihr wollt es!« Er ließ einen Finger in sie hineingleiten, und sie stieß ein ersticktes Schluchzen aus, während sie sich noch enger an ihn presste.
»Ja, das ist so«, murmelte er, »Treulieb.«
Alles zog sich in ihr zusammen und drängte nach oben, zersprang in einem Ausbruch sich zusammenziehenden Verlangens. Der Sturm ließ sie schwach und erschöpft zurück ins Gras sinken.
Der kreisförmige Ausschnitt des Himmels über ihr brannte ihr jetzt in den Augen. Sie musste sie schließen, um dem Licht auszuweichen, um sich vor seiner Durchdringung zu verstecken.
Marcus’ Hand griff nach oben und zog ihre Röcke wieder zurecht. »Ihr werdet bleiben!« Er küsste ihre Lippen. Diesmal war es nur eine ganz sanfte Berührung. »Weil Ihr hierher gehört, hierher zu mir!«
Ich liebe dich. Der Gedanke schoss durch ihren Kopf. Und Avalon wusste nicht, ob er von ihr oder ihm oder dem Wind kam oder ob es einfach nur ein Widerhall der Chimäre war.
Marcus zog sie hoch, strich Gräser und Blätter ab, die an ihr hingen, und drehte sie dabei herum, wie er es wohl bei einem Kind getan hätte, bis sie wieder ordentlich aussah. Nur der sanfte Schimmer ihrer Haut verriet, dass etwas Ungewöhnliches vorgefallen war. Er strich ihr Haar zurück. Sie spürte seine Finger, die mit langsamen und sorgfältigen Bewegungen einen Zopf zustande brachten.
Als er fertig war, schaute sie zu ihm auf und er zu ihr hinab – es lag fast so etwas wie Schmerz in seinen Augen.
»Es ist Zeit fürs Abendessen«, sagte er ruhig. Dann nahm er ihren Arm und führte sie zurück auf die Burg.
10
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Die Lampe hatte nur noch wenig Öl, und die Flamme begann zu sehr zu flackern, als dass Avalon noch das Gekritzel im Hauptbuch, das sie durchsah, hätte entziffern können.
»›Sieben Vollblut ... Kinder‹?«, las sie laut.
»Ich glaube, es heißt ›Rinder‹, Mylady.«
Ellen beugte sich über Avalons Schulter und schaute mit gerunzelter Stirn auf die verblassten Eintragungen. »Natürlich«, fügte sie hastig hinzu, »kann ich da nicht sicher sein.«
»Nein, du hast Recht.« Avalon ließ sich in Marcus’ Stuhl zurücksinken und schloss die Augen, um das schwache gelbe Licht auszublenden.
Avalon hatte Ellen für den Verwalterposten auf Sauveur ausgewählt. Sie war die Frau eines der Soldaten, und nach Avalons dramatischem Auftritt im Burghof wagte kein Mann, Einspruch zu erheben.
Ellen besaß eine schnelle Auffassungsgabe, war willig und begeisterungsfähig. Es war ihr angeboren, Dinge bei der Wurzel zu packen, und sie konnte große Summen im Kopf zusammenzählen und abziehen. Niemand übertraf sie darin. Als Avalon Marcus von ihrer Wahl in Kenntnis setzte, hatte er nur sein Einverständnis erklärt und gemeint, das wäre sicher ein guter Griff.
Vollblütige Kinder! Wenn Marcus sie jetzt sehen könnte, wie sie in seinem Zimmer in finsterster Nacht mit brennenden Augen und Kopfschmerzen über diese Papiere gebeugt saß.
»Geh schlafen«, sagte Avalon zu ihrer Schülerin, die erstaunt von ihrem Hauptbuch aufsah.
»Schlafen? Aber Mylady, es gibt noch so viel zu tun ...«
»In diesen zwei Tagen sind wir schon sehr weit gekommen, glaube ich. Hast du nicht bemerkt, wie still es ist, Ellen? Alle haben sich bereits zur Ruhe gelegt.«
Ellen schaute in den
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