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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wahrscheinlich irgendwo in der Nähe ein geheimes Konto eröffnet, also hatte sie bestimmt schon Bargeld besorgt. Ein Auto andererseits; wo konnte sie ein Auto herbekommen? Nicht aus New York; als er sie zuletzt gesehen hatte, war sie mit einem Taxi in den New Holland Tunnel eingefahren, der nach New Jersey führte. Es war nur vernünftig, dass sie den Wagen in einem anderen Bundesstaat kaufte, also würde er in New Jersey weitersuchen. Irgendwo in der Nähe; sie würde kein Geld darauf verschwenden, mit dem Taxi stundenlang über Land zu gondeln.
    Die Neuwagenhändler fielen ebenfalls weg; sie würde versuchen, unter dem Radar zu fliegen, das bedeutete, dass sie einen Gebrauchtwagen in halbwegs gutem Zustand, aber nichts Auffälliges auswählen würde.
    Er hackte sich in die Datenbank der Führerscheinbehörde ein, um eine Kopie ihres New Yorker Führerscheins zu ziehen. Viele geborene New Yorker hatten keinen Führerschein und konnten oft nicht einmal fahren, weil es hier überall öffentliche Verkehrsmittel gab, aber seiner Erfahrung nach ließen praktisch alle Zugezogenen ihre Führerscheine regelmäßig verlängern. Nachdem er ihr Foto gespeichert hatte, spielte er mit dem Bild herum, kürzte ihr per Computer das Haar und gab ihm einen dunkleren Ton. Dann druckte er das Ergebnis aus, denn jetzt folgte die Laufarbeit, und er hatte ein Bild zum Vorzeigen.
    Am Montag ging es ans Klinkenputzen, und ein paar hundert Dollar später kannte er Marke und Baujahr sowie das Kennzeichen des Wagens. In New Jersey wurden immer zwei Nummernschilder ausgegeben, eines für vorn und eines für hinten, einige skrupellose Individuen machten das zu Geld, indem sie die vorderen Nummernschilder abschraubten und sie an Menschen verkauften, die nicht in New Jersey bleiben wollten und deshalb wenigstens ein Nummernschild für hinten brauchten, damit sie nicht angehalten wurden, weil sie gar kein Nummernschild hatten. Es war kaum zu glauben, wie viele Menschen durch New Jersey fuhren und wie viele von ihnen ein Nummernschild brauchten. Jenseits der Staatsgrenze konnte dann jeder, der etwas auf dem Kasten hatte, Nummernschildroulette spielen und so den Datenbanken immer einen Schritt voraus bleiben.
    Ein Handy war dagegen nicht so einfach aufzuspüren. Schließlich konnte sie sich ein Prepaid-Handy kaufen und ihren Namen aus dem System halten. Verflucht, das war wohl eine Sackgasse.
    Damit blieb nur noch das Finanzamt.
    Er war genau wie jeder andere; er legte sich nicht gern mit dem Finanzamt an, aber nur mit Hilfe der Steuereintreiber würde er herausfinden, wohin Drea das Geld überwiesen hatte. Jede Überweisung, deren Betrag zehntausend Dollar überstieg, wurde beim Finanzamt gemeldet, weshalb er sein Geld immer nur in Teilbeträgen und grundsätzlich ins Ausland verlagerte. Geldwaschen war eine Drecksarbeit.
    Zum Glück für ihn und zu Dreas Pech hatte das IRS ein verschnarchtes Computersystem.
    Am Dienstag wusste er, dass sie ihre zwei Millionen Dollar auf eine Bank in Grissom, Kansas, überwiesen hatte.

12
    Wenn Langeweile töten könnte, dachte Drea, würde sie den Empfang ihres Geldes wohl nicht mehr erleben. Nur weil sie nie mehr in einem Kaff wie Grissom leben wollte, hatte sie ihre Heimatstadt verlassen und sich nach New York durchgeschlagen. Sie war in einer Kleinstadt aufgewachsen; dieses Leben war nichts für sie.
    Es lag nicht an den Menschen. Die Menschen waren im Allgemeinen nett – und neugierig. Auch wenn sich ihr Leben in New York nicht durch Glamour, Trubel und einen endlosen Reigen von Partys ausgezeichnet hatte – Rafael gehörte nicht zur Schickeria, es sei denn, es gab eine Schickeria-Unterabteilung für schicke Gauner -, und sie viel Zeit in ihrem Zimmer verbracht hatte, war das immerhin ein extrem komfortables Zimmer gewesen. Sie war nicht ins Theater oder Kino gekommen, aber zum Ausgleich hatte sie den Spielfilmsender auf Pay-TV gehabt. Nicht einmal den gab es in dem winzigen, schmuddligen Kabuff in dem winzigen, schmuddligen Grissom Motel, das seinem einfallslosen Namen alle Ehre machte und in dem sie an diesem Freitagabend eincheckte. Ins Kino konnte sie auch nicht gehen, weil es in Grissom weder ein Kino noch sonst etwas gab.
    Das Einzige, was es gab, war ein kleines Café und genau einen McDonald’s, in dem gelangweilte Teenager bedienten. Zum Shoppen ging man in den Eisenwarenladen, ins Futtermittelgeschäft, den Fachbetrieb für Farmbedarf oder den Ein-Dollar-Laden. Ein vielfältigeres Angebot fanden

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