Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
lenkte sie den Wagen an den Straßenrand und umklammerte das Lenkrad, bis die Panikattacke überstanden war. Sie durfte nicht in Panik geraten, sie durfte damit keine Zeit verlieren. Sie musste nachdenken.
    Okay. Die Bank würde keine Informationen über ihr Konto herausgeben, es sei denn, es lag ein richterlicher Befehl vor, den Rafael bestimmt nicht vorweisen konnte. Aber … was war mit einem Hacker? Der Killer verdiente sein Geld damit, Menschen aufzuspüren, er war verdammt gut darin, sonst hätte niemand die irrsinnigen Summen gezahlt, die er verlangte. Er verdiente sein Geld, indem er Ergebnisse vorlegte. Daraus folgte, dass er entweder ein echter Crack im Knacken von angeblich sicheren Datenbanken war, oder er kannte jemanden, der es konnte.
    Drea atmete mehrmals tief ein und hielt dabei immer ein paar Sekunden die Luft an, um ihren Puls zu beruhigen. Denk es durch, denk es durch.
    Um das Computersystem einer Bank zu knacken, musste er erst einmal wissen, welche Bank betroffen war, aber verflucht, das wusste er natürlich, weil er wusste, auf welcher Bank Rafael sein Konto hatte. Oder er konnte die Datenbank der Finanzbehörde knacken, denn bekanntlich wurde jede Überweisung über zehntausend Dollar automatisch an die Finanzbehörde IRS gemeldet, und soweit sie gehört hatte, verfügte der IRS nicht über das beste Computersystem. Umgekehrt handelte es sich bei Rafaels Bank um eine der großen landesweiten Banken mit Milliarden und Abermilliarden an Einlagen, woraus folgte, dass sie ihr Computersystem mit einem brandaktuellen Sicherheitssystem schützte.
    Während sie ihre Zeit damit vergeudet hatte, durch die Gegend zu kutschieren und die weiten Felder und den Himmel anzuglotzen, hatte er vielleicht schon ihre Überweisung nachvollzogen und wartete in Grissom auf sie.
    Am sichersten war es, die zwei Millionen ruhen zu lassen, wenigstens vorerst, und in Deckung zu gehen. Sie hatte immer noch den Barscheck über fünfundachtzigtausend Dollar aus der Bank in Elizabeth, pleite war sie also nicht.
    Sobald sie den Scheck jedoch irgendwo einlöste, würde das mit Sicherheit eine weitere Meldung an den IRS auslösen, wodurch er wiederum zu der Bank geführt würde, auf der Drea den Scheck eingelöst hatte.
    Andererseits gab es bestimmt eine Verzögerung, wenigstens eine kurze, zwischen der Banküberweisung und der Meldung an den IRS. Mit ihrem Barscheck war sie im Vorteil, denn der würde direkt ausgezahlt. Sie musste in eine Großstadt fahren, mit dem Barscheck ein Konto in einer großen landesweiten Bank eröffnen und dabei ankündigen, dass sie in Kürze zwei Millionen Dollar auf dieses
Konto transferieren würde, von denen sie einen beträchtlichen Teil bar ausgezahlt haben wollte.
    Plötzlich wusste sie, wie sie es anstellen würde. Mit dem Bargeld würde sie mehrere Bankkonten eröffnen, in verschiedenen, nahe beieinander liegenden Städten, und zwar mit Summen unterhalb von zehntausend Dollar, damit die Bank diese verfluchten Meldungen nicht einreichen musste. Anschließend konnte sie mit einer wahren Flut von Überweisungen kleinere Summen von der Bank in Grissom an die verschiedenen anderen Banken überweisen, dann würde sie diese Banken nach und nach aufsuchen, um die Konten zu schließen und sich das Geld bar auszahlen zu lassen. Sie würde unter dem Radar bleiben. Die ganzen zwei Millionen einzusammeln würde zwar länger – viel länger – dauern, aber falls er sich nicht in das Computersystem der Bank hacken konnte, war sie damit theoretisch aus dem Schneider.
    Na schön, so gut wie aus dem Schneider. Wenigstens konnte sie sich damit genug Zeit verschaffen, um sich eine neue Identität zuzulegen und von vorn zu beginnen. Mit einem neuen Namen und einer neuen Sozialversicherungsnummer konnte sie dann endgültig von der Bildfläche verschwinden.
    Sie zog ihr Handy heraus und prüfte, ob sie Empfang hatte. Ein Balken. Das reichte nicht. Sie musste näher an den nächsten Ort heran. Das war ein weiterer Nachteil an diesen weiten, leeren Landstrichen, sie waren weit und leer, hier gab es meilenweit keine Menschen, keinen Verkehr, keine Häuser, sondern nur Felder, soweit das Auge reichte. Eine Maisähre brauchte keinen Handyempfang, sie dagegen unbedingt.
    Sie musste fast eine Stunde lang fahren, ein Auge immer auf die Empfangsanzeige des Handys gerichtet. Als
die Anzahl der Balken abrupt auf drei schnellte, beschloss sie, einen Versuch zu wagen, und hielt am Straßenrand.
    Beim ersten Versuch

Weitere Kostenlose Bücher