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Süße Teilchen: Roman (German Edition)

Süße Teilchen: Roman (German Edition)

Titel: Süße Teilchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Newman
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Butter war für sie die Lösung aller Probleme. Sie nimmt den Tomaten die Säure.
    Was für ein lieber Mensch Nick doch war. Bei ihm habe ich mich sicher gefühlt. Er war auf meiner Seite.
    O Gott, wie er mir fehlt.
    Wie es mir fehlt, geliebt zu werden.
    In einem meiner Ratgeber steht eine lange Liste der Dinge, die man tun und lassen soll. Alles, was man lassen soll, habe ich getan. Dabei stand dort klar und deutlich: Ruf ihn nicht an, triff dich nicht mit ihm, tu nichts, was dir schadet, mach deine Probleme nicht größer, indem du bei der Arbeit nachlässt. Triff ihn nie mehr, nachdem alles vorbei ist. Sitz nicht im Wagen vor seinem Haus herum. Letzteres habe ich nicht getan, ich habe nur Pete gebeten, es für mich zu tun, was wahrscheinlich noch schlimmer ist. Lieg nicht zwei Wochen lang mit ungewaschenem Haar in ungewaschenem Bettzeug. Iss keinen Kuchen, der schon im Mülleimer lag.
    Wie oft muss ich an den Tag denken, an dem ich mit James in der Tate Modern war. Alles ist mir noch so präsent. Nicht wegen dem Blätterteig aus Paris oder weil wir dort Sex hatten, sondern weil ich noch genau weiß, wie ich mich auf dem Weg dorthin gefühlt habe – schön, froh und voller Hoffnung.
    Ich gehe zu meinem Kleiderschank und betrachte das weiße Sommerkleid, das ich damals anhatte. Jetzt würde es mir kaum noch passen. Ich nehme es heraus und halte es ans Licht. Am Saum haften noch winzige funkelnde Lichtstaubreste. Mit dem Kleid laufe ich in die Küche und stopfe es in eine Plastiktüte, dann hole ich das violette Kleid, das ich bei unserem ersten Date anhatte, und stopfe es dazu. Und dann noch das rote Trägerkleid, das ich in Sheffield trug, als James kam, um mich zurückzugewinnen, und die Jeans von dem Abend, als wir Sex in seinem Auto hatten. Da habe ich ihn zum letzten Mal gesehen. Die Sachen werde ich Oxfam spenden, aber nur wenn sie mir schwören, keins der Teile im Schaufenster auszustellen.

Eine Woche nachdem ich zu Fletchers zurückgekehrt bin, wird mir klar, dass ich mir aus zwei Gründen eine neue Stelle suchen muss:
    Erstens möchte ich einen Job, bei dem es nicht zig Mal am Tag Gratis-Mahlzeiten gibt, denn seit der Episode auf Lauras Flurfußboden habe ich stetig zugenommen. Wenn ich eine Hose anziehe, sagt sie mir, sie sei zu eng, obwohl ich sämtliche Hosen gebeten habe zu schweigen.
    Inzwischen trage ich Größe zweiundvierzig. Wenn sie groß ausfällt. Vor zwei Jahren wäre ich darüber noch froh gewesen, aber vor einem halben Jahr nicht, denn da hatte ich Größe achtunddreißig. Zweiundvierzig bedeutet, James hatte recht, und das kann ich nicht zulassen. Deshalb müssen drastische Maßnahmen ergriffen werden, und zwar bald.
    Gestern bin ich noch vor Mittag ungebeten bei zwei Phase-vier-Meetings erschienen. Beim ersten gab es Kartoffelchips für Halloween, beim zweiten Gefleischel. Gefleischel ist Devrons Name für neue Produkte aus Fleisch und Geflügel. Ich kostete etwas davon, schmeckte Hühnchen, Schweinebauch und Brie und hätte beinah erstmals in meiner Laufbahn in den Becher gespuckt. Unter einem gelungenen Dreier stelle ich mir etwas anderes vor.
    Zweitens suche ich etwas, bei dem ich weniger Zeit totschlagen muss. Die Angestellte des Monats bin ich zwar nie gewesen, aber trotz meiner Rückkehr möchte Devron mir keine verantwortungsvollen Aufgaben mehr übertragen. Demzufolge habe ich Zeit, am Schreibtisch zu sitzen und händeweise Erbsen in Wasabi aus einem großen Glas zu schaufeln. Für Masochisten gibt es kaum etwas Besseres, denn während ich esse, niese und mir die Nase putze, kann ich im Internet jeden Schritt, den Noushka tut, verfolgen. Gut, oder?
    Gerade heute kann ich wunderbar leiden, denn Noushka hat wie ein Vögelchen gezwitschert. »Noushka ist auf Sardinien«; »Im Penthouse des Mercer «; »In der Präsidentensuite des Burj al Arab«. Hatte James nicht geschworen, er würde in seinem ganzen Leben nicht nach Dubai reisen?
    Ich nehme mir vor, diese Verfolgung demnächst aufzugeben.
    Ich sollte mich lieber um konstruktive Informationen bemühen. Die ersten Suchbefehle, die ich eingebe, sind typisch für Nieten wie mich. Die in der IT-Abteilung werden sich kringeln, wenn sie »sofort dünnwerden + Hungerkur + Korsett« lesen. Oder »wann hört es endlich auf + Fettabsaugen über Mittag + in vierundzwanzig Stunden wieder normal werden«.
    Huch, da gibt es sogar etwas. »Dr. Dannika führt Sie ins Leben zurück«. Klingt vielversprechend, jedenfalls besser als ein

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