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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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der
    Erstarrung löste und verzweifelt nach allen Seiten sah – offenbar auf der Suche nach
    einem Fluchtweg.
    Er beugte sich ein wenig zu ihr, als alle Augen und die gesamte Aufmerksamkeit auf
    Augusta gerichtet waren. „Was ist denn?“ Edward hatte nur eine unbestimmte
    Ahnung, weshalb er sich einmischte. Es war wohl so eine Art Ritterlichkeit. Vielleicht
    ein väterliches Gefühl, das … nein, nicht väterlich. Das am allerwenigsten.
    „Ich soll singen!“
    „Und?“

    „Ich kann das aber doch nicht!“ Edward hätte bei dem verzweifelten Ton gegrinst,
    hätten nicht schon Tränen in den großen Augen gestanden. Das Mädchen war wirklich
    eine seltsame Mischung aus Keckheit und Ängstlichkeit. „Außerdem sieht mich dann
    jeder an. Und dieses Kleid ist so alt und gar nicht angemessen.“ Sie sah an sich herab.
    „Augusta hat … mein Ballkleid hat beim Einsteigen in die Kutsche einen Riss
    bekommen, und ich musste mich umziehen.“
    Edward lächelte sie aufmunternd an. „Das sieht doch sehr hübsch aus. Hübscher als
    die aufgeputzten Roben der meisten anderen Damen.“ Zumindest war in seinen Augen
    der Inhalt des Kleides den meisten anderen weit überlegen. „Sie können mir ruhig
    glauben, Bengelchen. Hm.“ Er rieb sich das Kinn. „Es scheint so, als müssten wir uns
    etwas einfallen lassen.“
    „Sie wollen mir helfen?“ Ihr Blick wurde hoffnungsvoll.
    „Ja, lassen Sie mich nachdenken.“ Viele Möglichkeiten, Sophie heil aus dieser
    Situation zu bekommen, ohne die Gastgeberin zu blamieren, gab es vermutlich nicht.
    Sophie begann zu zappeln, dabei ängstlich zu Augusta hinüberschielend, die von
    einer der älteren Damen in ein Gespräch über Notenschriften gezogen worden war.
    „So denken Sie doch schneller. Sie wird jeden Moment anfangen zu spielen.“
    „Drängen Sie mich nicht so“, wies er sie zurecht. „Außerdem …“, sie tat ihm leid,
    aber er konnte es sich nicht verkneifen, sie nicht doch zu necken. Sie war so reizend in
    ihrer Empörung. Sein Blick glitt von ihrem leicht geöffneten Mund über ihren Hals
    und zu ihrem verhüllten Dekolleté und wieder zurück, blieb an den Lippen hängen.
    „Außerdem hat das natürlich seinen Preis.“
    „Preis?!“
    Er tat, als würde er überlegen. „Vielleicht einen Kuss. Ja, das ist angemessen: einen
    Kuss für meine Hilfe.“
    Der köstliche Busen hob sich. „Das … das kommt ja nicht in Frage! Sie sind ein …“
    „Ein Gentleman, ich weiß. Mein Angebot ist sehr großzügig – ich hätte auch zwei
    verlangen können. Also, entscheiden Sie sich. Aber tun Sie es leise, die Leute sehen
    schon her.“
    Sophie blickte halb zornig, halb ängstlich um sich. Ihr Mienenspiel entzückte
    Edward. „Gut“, stieß sie endlich hervor. „Bringen wir es hinter uns.“ Sie holte tief Luft
    und hob ihm das Gesicht entgegen, Augen und Lippen fest zusammengekniffen.
    Edward hatte Mühe, seine Überraschung zu verbergen. Dieses Mädchen erstaunte ihn
    immer wieder. Er hätte seinen besten Portwein darauf verwettet, dass sie entrüstet
    ablehnte. Dass sie zustimmte, löste eine unerwartete Reaktion in seinem Körper aus,
    die in seinem Kopf begann und in seinem Schritt endete. Er sah fasziniert auf die
    zusammengepressten Lippen. Wie gerne wäre er jetzt mit ihr alleine gewesen. Er
    konnte es kaum erwarten, diese Lippen mit seinen zu erweichen, so lange und zart
    darüber zu streicheln, bis sie den grimmigen Ausdruck verloren, und sie dann
    bedächtig und genussvoll mit seiner Zunge zu öffnen, bis sie ihm erlaubte, sie tiefer zu
    kosten. Der Wunsch stieg in ihm hoch, sie dann noch weiter zu erforschen. Bei ihrem
    Mund zu beginnen und sich mit den Lippen hinunterzuarbeiten, über diese vom Tuch
    verdeckten Brüste, bis ganz nach unten. Ihm wurde heiß bei dem Gedanken. Er atmete
    tief durch und wischte sich über die Stirn. Schweißperlen. Er ließ sich viel zu sehr
    gehen.

    „Nicht hier, Sophie. Das wäre nicht angemessen.“ Wahrhaftig nicht. „Den Zeitpunkt
    werde ich bestimmen.“ Und er würde ihn auskosten, da konnte sie sicher sein. Sophie
    machte die Augen wieder auf. Sie wirkte erleichtert und … enttäuscht?
    „Jetzt müssen wir uns um Ihr Problem kümmern“, stellte Edward mit gespielter
    Nüchternheit fest. „Können Sie tanzen?“
    „Das wissen Sie doch.“ Sophie wurde langsam ungeduldig. Die Zeit verrann,
    Augustas Finger hingen drohend über den Klaviertasten, und dieser Mensch hatte
    immer noch keine Lösung. Es war seltsam, dass sie sich trotzdem sicherer fühlte, seit
    er neben

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