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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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Ihnen
    gehört, dann können Sie nur Mrs. Stourtons Enkelin sein.“ Mit einem Mal beunruhigte
    es ihn, dass er sie bei dem Haus getroffen hatte. Sie hatte keine Ahnung, wer und was
    dort verkehrte und das leer stehende Haus benutzte. Und ihr Vetter Henry, der
    vermutlich als Einziger in der Familie davon wusste, hatte jeden Grund, den Mund zu
    halten. Er betrachtete sie nachdenklich. Plötzlich sah er nicht mehr ein kleines
    Abenteuer, einen unverbindlichen Flirt in ihr, sondern ein Mädchen, das sich auf
    höchst gefährliches Terrain begab. Und er machte sich zu seiner eigenen Überraschung
    Sorgen um sie.

    „Ich weiß, es ist etwas zu spät, Ihnen diesbezüglich einen Ratschlag zu erteilen, Miss
    McIntosh, aber Sie sollten nicht zu dem Haus reiten. Und wenn schon, dann nur in
    Begleitung.“
    „Das hat Henry auch gesagt“, erwiderte sie ablehnend. „Aber er hat seine Warnung
    auf die Baufälligkeit bezogen und dabei wohl kaum daran gedacht, dass ausgerechnet
    ein sogenannter Gentleman mir dort auflauern und mich belästigen würde.“
    Edward unterdrückte mannhaft sein Bedürfnis, ihr mitzuteilen, dass ein solcher
    Hintern in Hosen für jeden normalen Mann nicht nur eine Versuchung, sondern schon
    eine Einladung darstellte. „Ich kann Ihrem Vetter nur beipflichten, Miss McIntosh“,
    sagte er stattdessen. „Es wäre zu gefährlich, ein Haus zu betreten, das Anzeichen von
    Baufälligkeit zeigt.“
    Sophie verzog den Mund. „Vom Wüstling zum Besserwisser. Das hat mir gerade
    noch gefehlt. Das Haus ist bei Weitem nicht in einem so schlechten Zustand, wie
    Henry behauptet. Außerdem würde ich gerne wissen, ob die Leute, die ihre Spuren
    hinterlassen haben, einen Weg gefunden haben, auch einzudringen.“
    „Sollte dies der Fall sein, wäre es noch ein Grund mehr, nicht zu versuchen, ebenfalls
    das Haus zu betreten. An Ihrer Stelle, Miss McIntosh, würde ich diese Sache dem
    Friedensrichter melden. Er wird dann einige Büttel schicken, die sich im Haus und in
    der Umgebung ein wenig umsehen. Ich bin für morgen Abend bei Sir Winston
    eingeladen. Wenn Sie es wünschen, werde ich ihm diese Sache vortragen. Er wird
    zweifellos entsprechende Schritte einleiten und das Haus unter Beobachtung halten,
    bis man herausfindet, wer in den Garten eingedrungen ist.“
    Sophie nahm nicht gerne Gefälligkeiten von Leuten an, die ihr bereits Grund gegeben
    hatten, ihnen zu misstrauen. Lord Edward wirkte im Moment zwar erstaunlich
    ernsthaft und ehrlich, aber es war besser, sich von ihm fernzuhalten. Sie hatte so ein
    komisches Gefühl in seiner Nähe, und das befremdliche Bedürfnis ihn zu berühren und
    von ihm berührt zu werden, machte ihr zu schaffen. „Vielen Dank, machen Sie sich
    keine Mühe. Sir Winston ist regelmäßiger Gast bei Tante Elisabeths
    Whistgesellschaften. Ich habe durchaus die Möglichkeit, ihm mein Anliegen selbst
    vorzutragen.“
    „Auf jeden Fall sollten Sie …“
    „Lord Edward?“
    Edward setzte ein kühles Lächeln auf, als er sich nach Lady Elisabeth umwandte und
    sich verneigte. Zuerst die Tochter, nun die Mutter. Konnten die beiden Frauen ihn und
    seine Schottin nicht in Ruhe lassen?
    „Sophie, was fällt dir ein? Es gehört sich nicht, mit einem Gentleman hier auf der
    Terrasse zu verweilen.“ Lady Elisabeth war der personifizierte Vorwurf.
    „Gentleman?“, brummte Sophie so leise, dass nur Edward sie hören konnte. Er
    kaschierte sein Lachen mit einem Hustenanfall. So gut amüsiert wie mit diesem
    Mädchen hatte er sich seit Jahren nicht mehr.
    „Was hast du gesagt?“, fragte Lady Elisabeth scharf.
    „Verzeihung“, sagte Sophie sittsam. „Ich werde sofort hineingehen. Wenn Sie mich
    bitte entschuldigen, Lord Edward.“ Dieses Mal brachte sie sogar einen sehr anmutigen
    Knicks zustande, bevor sie mit hoch erhobenem Kopf an ihrer Tante vorüber und in
    den Saal hineinschritt. Er beobachtete unauffällig, wie sie sich an den Tänzern und

    Gästen vorbei an der gegenüberliegenden Wand entlangdrückte und sich dann neben
    die schwerhörige alte Mrs. Summers setzte, die hinübergriff und ihre Hand tätschelte.
    Sophie lächelte ihr scheu und dankbar zu, und Edward lächelte ebenfalls. Er hatte die
    alte Dame schon immer gemocht.
    „Miss Sophie und ich haben soeben über Marian Manor gesprochen“, versuchte
    Edward Lady Elisabeth abzulenken und drohende Ermahnungen von Sophie
    fernzuhalten. „Ich habe gesehen, dass offenbar Fremde im Park waren und angeboten,
    mit dem Friedensrichter darüber zu reden, damit er

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