Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
Vom Netzwerk:
holte eine neue Tasse,
    um sich wieder Tee einzugießen. Als er Edward ebenfalls eine anbot, machte dieser
    nur eine ungeduldige Geste. Jonathan zuckte mit den Schultern. „Ich kann nichts
    dafür, wenn sie ihre Nase in meine Angelegenheiten steckt.“
    „Du hättest schon ihren Vetter raushalten müssen!“
    „Der kam mir aber sehr gelegen“, erwiderte Jonathan gleichmütig. Er ließ sich wieder
    in den Stuhl fallen, nippte an der Teetasse, verbrannte sich die Zunge und stellte die
    Tasse mit einem Fluch weg.
    Edward beobachtete ihn mit höhnischer Genugtuung. „Du solltest darauf achten, dir
    nicht auch noch die Finger zu verbrennen. Halte Sophie raus. Ich sage es nicht noch
    einmal.“
    Jonathan musterte Edward mit leichtem Spott. „Sie gefällt dir wirklich, was? Hast du
    etwa gar die Absicht, die Verlobung durchzustehen?
    „Allerdings. Und ich will vor allem nicht, dass sie sich bemüßigt fühlt, ihres
    dümmlichen Vetters wegen in Schwierigkeiten zu kommen.“
    „Das tun Frauen wie diese sowieso“, erwiderte Jonathan. Er hatte den Tonfall eines
    Mannes, der wusste, wovon er sprach. „Sie schnüffelt herum. War sogar beim Haus,
    als wir die Sachen auf den Wagen geladen haben. Smiley hat sie gesehen und mir dann
    Bescheid gesagt. Wenn ein anderer sie entdeckt hätte, würde sie jetzt vermutlich schon
    in einer stillen Ecke im Keller liegen und sich nicht mehr rühren. Und ich bin nicht
    sicher, ob ich es hätte verhindern können. Ein Messer fährt schnell in so zarte Rippen.
    Und da macht es keinen Unterschied, ob es sich um einen Jungen handelt oder ein
    Mädchen, das sich wie einer kleidet, um besser spionieren zu können.“ Er sah, wie

    Edwards Lippen sich zusammenpressten. „Die Kleine ist niedlich, aber an Deiner
    Stelle würde ich Abstand halten – einmal umdrehen, und sie hat sich oder dir schon
    wieder was eingebrockt.“
    „Jonathan …“ Edwards Stimme klang völlig ausdruckslos, aber es war gerade dieser
    Umstand, der Jonathan auf der Hut sein ließ.
    „Und“, fuhr er dennoch fort, „sie hat sich schon eine Menge eingehandelt. Es gibt
    gewisse Leute, die sich bereits überlegen, wie man sie am besten ausschalten kann.“
    „Das wirst du verhindern.“
    Jonathans Miene verlor zum ersten Mal den leicht spöttischen, überlegenen
    Ausdruck. „Das kann ich nicht, Ed. Dazu habe ich bei der Bande zu wenig Einfluss.
    Ich bin nur einer, der gewisse Dinge organisiert, aber ich stehe nicht an der Spitze.
    Und vor dem Anführer haben alle Angst. Wir wissen immer noch nicht, wer er ist,
    welchen Einfluss er hat und wie seine Beziehungen sind.“
    „Dann sieh zu, dass die Sache endlich erledigt wird. Ich hatte schon Besuch von
    einem Wichtigtuer von der Londoner Polizei.“
    „Büttel?!“ Jonathan fuhr hoch.
    „Er wollte, dass ich dich ausspioniere. Und er hat mehr oder weniger zarte Hinweise
    auf Melinda fallen lassen.“ Edward beugte sich über den Tisch und fixierte Jonathan.
    „Ich hatte dich gewarnt, was meine Schwester betrifft. Du hast mir geschworen, die
    Verbindung abzubrechen, aber du ziehst Melinda im Gegenteil immer tiefer hinein!“
    Jonathan wandte den Blick ab.
    Edward betrachtete ihn mit Zorn, der mit Verständnis durchsetzt war, dann richtete er
    sich wieder auf. „Sophie hat mir von Schuldscheinen erzählt, die du von Henry
    besitzen sollst.“
    „Ja, die habe ich tatsächlich.“ Jonathan zuckte mit den Schultern. „Das hält den
    Jungen bei der Stange, verstehst du?“
    „Du wirst sie mir heute Nachmittag schicken. Und zwar alle.“
    Jonathan hob abwehrend die Hand. „Geht nicht. Ich brauche sie noch.“
    „Und ich brauche sie ebenfalls.“
    Jonathan musterte ihn eingehend. „Na schön. Du kannst sie haben. Unter einer
    Bedingung: Du hilfst mir bei meinem Job.“
    „Versuchst du, mich jetzt auch zu erpressen?“
    Jonathan hob unbehaglich die Schultern. „Nein, nur ein kleines Geschäft. Du könntest
    mir die Polizei vom Leib halten.“
    „Das können andere bess …“
    „Nein, können sie nicht“, unterbrach ihn Jonathan schroff. „Außerdem hast du einige
    gute Gründe, mir zu helfen. Deine süße kleine Verlobte, die Schuldscheine ihres
    dämlichen Henry und dann noch Melinda. Je mehr du mir hilfst, desto schneller ziehe
    ich die Sache durch, und Melindas Name wird nicht von der Polizei genannt.“
    Edwards Augen glühten zornig auf, er machte eine Bewegung, als wollte er Jonathan
    angreifen, aber dann atmete er durch, ließ die erhobenen Fäuste fallen, und Jonathan
    entspannte sich.
    „Irgendwann einmal,

Weitere Kostenlose Bücher