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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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Jonathan Hendricks“, sagte Edward kalt, „werde ich dir den
    erpresserischen Hals umdrehen.“
    „Hey, ich habe dir aber doch deinen gerettet! Schon vergessen?“

    „Dafür hast du aber nicht in alle Ewigkeit etwas gut“, lautete die kalte Antwort. „Und
    wenn ich an Melinda und Sophie denke, dann könnte mir einfallen, gleich hier auf der
    Stelle zur Tat zu schreiten.“
    Jonathans Grinsen verstärkte sich. „Das tust du nicht, Edward, alter Junge. Dafür bist
    du viel zu vernünftig. Es wäre auch nicht das Mindeste damit gewonnen. Und ich
    werde versuchen, die kleine McIntosh rauszuhalten.“ Jonathan hatte einen Fuß gegen
    den Tisch gestemmt, den Stuhl zurückgekippt und schaukelte lässig auf zwei
    Stuhlbeinen.
    „An deiner Stelle würde ich es nicht beim Versuch lassen, Jonathan.“ Edwards
    Gesicht war kalt, als er näher trat. Eine plötzliche Bewegung, Jonathan warf fluchend
    die Hände hoch, griff um sich und dann knallte er samt dem Stuhl zu Boden.
    Lord Edward sah mitleidslos auf ihn herab, als er benommen liegen blieb und sich
    den Hinterkopf rieb. „Pass auf, Jonathan Hendricks, dass du das nächste Mal nicht auf
    der Schnauze landest.“ Damit wandte er sich um und ging. Die Tür schloss sich fast
    lautlos hinter ihm.
    * * *
    Wenn Sophie der geplanten Heirat zwiespältig gegenüberstand, und Tante Elisabeth
    und Augusta wütend waren, so bestand Henrys Reaktion aus purem Entsetzen.
    „Das kannst du nicht machen!“ Er hatte sie im Stall bei Rosalind aufgespürt und
    hinaus ins Freie gezogen, wo niemand lauschen konnte. „Hör zu, Sophie. Du kannst
    Lord Edward nicht heiraten. Er steckt mit den Schmugglern unter einer Decke.“
    „So ein Unsinn!“, sagte Sophie abwehrend. Sie glaubte zwar schon seit einiger Zeit,
    dass Edward in gewisser Weise tatsächlich mit Jonathan Hendricks zu tun hatte – ihn
    zumindest gut kannte, aber alles in ihr sträubte sich dagegen, in Edward ein Mitglied
    der Bande zu sehen.
    „Nein, gar kein Unsinn. Erinnere dich an Captain Hendricks‘ Fest …“
    „… als könnte ich das vergessen“, murrte Sophie.
    „… wie er da plötzlich aufgetaucht ist! Hendricks und er kennen einander besser, als
    sie es zugeben. Und der Captain hat Angst vor Lord Edward!“
    „Der hat doch keine Angst.“ Henrys Annahme, dass Edward dazugehören könnte,
    war zwar absurd, aber Edward tauchte tatsächlich immer dann auf, wenn Jonathan
    Hendricks oder andere Schmuggler in der Nähe waren. Sie hatte allerdings schon
    überlegt, ob Jonathan Hendricks nicht sogar selbst der geheimnisvolle Kopf der Bande
    war. Dass er dies Henry gegenüber nicht zugab, konnte ein kluger Schachzug von ihm
    sein. So hatte er immer eine gefährliche Gestalt im Hintergrund. Eine Art schwarzen
    Mann, mit denen er Leuten wie Henry drohte.
    „Er hat doch Angst!“, widersprach Henry. „Andernfalls hätte er euch nicht so einfach
    gehen lassen, als Harrington dich mitten aus dieser Orgie rausgeholt hat.“
    „Das“, sagte Sophie mit deutlicher Schärfe in der Stimme, „erinnert mich daran,
    Henry, dich zu fragen, warum du das nicht getan hast.“
    „Weil …“, Henry war schockiert. „Weil … er hätte mich doch niemals lassen! D …
    das ist ja eben der Grund, weshalb ich denke, dass die beiden unter einer Decke
    stecken. Ich habe doch alles gesehen, Sophie. Lord Edward stand plötzlich in der Tür,

    und dann ging er einfach durch den Raum. Alle von Hendricks Dienern sind ihm
    ausgewichen, und dann hat er dich gepackt.“
    „Er war deshalb in Marian Manor, weil er mich auf deiner Kutsche gesehen hat,
    Henry.“
    „Und das glaubst du ihm?“
    Sophie hatte dies niemals in Frage gestellt. Sie hatte es Edward geglaubt. Und das tat
    sie auch jetzt noch. Sie nickte heftig.
    „Harrington und Hendricks kennen sich in jedem Fall besser als sie zeigen wollen“,
    beharrte Henry. „Als der Krieg gegen Napoleon zu Ende war, sind sie gleichzeitig hier
    aufgetaucht. Und es sind so einige Gerüchte im Umlauf darüber, was sie während des
    Krieges getan haben.“
    „Und? Was haben sie denn gemacht?“
    Da war Henry überfragt. „Es wird bloß viel gemunkelt. Überhaupt über den Captain.
    Manche sagen sogar, er war vor dem Krieg Pirat. Und andere sagen, er soll spioniert
    haben. Dann haben sie ihn erwischt. Zusammen mit Lord Edwards jüngerem Bruder,
    der ebenfalls in die Sache verstrickt war.“
    „Welche Sache?“, wollte Sophie genauer wissen.
    „Na Spionage und so“, erklärte Henry vage. „Und dann hat ja Captain Hendricks
    auch noch ein Verhältnis mit

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