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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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seiner
    Finger auf ihrer Haut war unerträglich. Viel zu … heiß. Zu beunruhigend. Kleine
    Schauer liefen von ihrem Kinn über ihren Hals und tiefer. Sie trat mit einem gequälten
    Auflachen zwei schnelle Schritte von ihm weg.
    „Ja, weshalb nicht? Der älteste McGregor. Er ist Witwer und hat zwei Kinder. Vater
    hat darauf bestanden, dass ich entweder heirate oder zwölf Monate hier bleibe. Es
    wurden dann nach Verhandlungen nur sechs Monate daraus. Allerdings nur bei guter
    Führung. Und hätte mich Tante Elisabeth früher heimgeschickt, wäre ich in
    Schwierigkeiten gekommen.“
    „Ja“, murmelte er, „so etwas kann dir hier natürlich nicht passieren.“
    Sophies Lippen verzogen sich widerwillig zu einem Lächeln. Sie wandte sich schnell
    ab, bevor er ihre Gedanken von ihrem Gesicht ablesen konnte. Edwards Blick war viel
    zu eindringlich, umfasste sie, ließ keinen Fingerbreit von ihr aus, hielt sie fest. Sie
    tastete sich mit zittrigen Knien weiter fort, flüchtete sich hinter einen Stuhl. Selbst jetzt
    aus der Entfernung hatte sie noch das Gefühl, viel zu nahe zu stehen. Vorsichtig sah
    sie zu ihm hinüber. Sein Blick berührte sie fast körperlich, als würde er mit den Augen

über sie streicheln. Grauviolett waren sie in diesem Moment. Sie konnte sich kaum
    davon lösen.
    „Also“, klang seine Stimme durch die aufsteigende Verzauberung, „was hatte dieser
    älteste McGregor nun konkret mit deiner Reise hierher zu tun?“
    „Der gar nichts! Das war sein jüngerer Bruder. Vater war sehr wütend über das, was
    mit Patrick und mir passiert war. Aber weil der zu jung zum Heiraten ist, kam Vater
    auf den älteren Bruder. Patrick ist ein Jahr jünger als ich. Und Phaelas dagegen ist
    Witwer. Vater fand, dass er angemessener für mich wäre.“ Sie zuckte mit den
    Schultern. „Phaelas ist ein ehrbarer Mann. Ich schätze ihn. Aber ich will mich nicht an
    einen so viel älteren Mann binden. Sie sind zwar auch nicht mehr jung, aber doch
    jünger als Phaelas.“
    Edward war nicht so leicht aus der Fassung zu bringen, aber nun hatte er jede
    erdenkliche Mühe, zumindest äußerlich seelisches Gleichgewicht zu zeigen. Er
    schlenderte quer durch den Raum zu einem Tisch, auf dem eine schön geschliffene
    Portweinflasche stand, dabei drehte er Sophie den Rücken zu. Er ließ sich Zeit, ein
    Glas einzuschenken, fühlte Sophies Blicke.
    Dann hatte sie, was ihren Verlobten betraf, ihn also früher belogen. Zumindest die
    Wahrheit verdreht, auch wenn er im Moment noch nicht durchblickte. Auf jeden Fall
    klang diese neue Version fast so, als hätte tatsächlich schon jemand dort genascht, wo
    er gehofft hatte, der Erste zu sein. Somit war die Bemerkung von Lady Elisabeth auf
    dem Ball wohl doch keine Gehässigkeit gewesen, wie er angenommen hatte. Seine
    Hand zitterte. Er hatte nie gedacht, dass es ihn so treffen würde, nicht der Erste bei
    Sophie zu sein. Lächerlich. Noch nie hatte er sich Gedanken darüber gemacht, sondern
    bei seinen Beziehungen, die ja nie für Dauer gedacht gewesen waren, erfahrene Frauen
    in sein Bett geholt. Nur keine scheuen Mädchen, die gleich über Liebe und Heirat
    nachdachten. Das war nicht seine Art. Es gab gewisse Regeln und Konventionen, die
    er niemals gebrochen hätte.
    Er wurde erst gewahr, dass er in sein Glas gestarrt hatte, ohne zu trinken, als Sophie
    ihn ansprach. „Sie bereuen es, nicht wahr?“ Sie klang spöttisch.
    Edward atmete tief durch und bemühte sich um seine normale Stimme, als er sich
    nach ihr umwandte. „Ich bin nur überrascht.“
    „Und? Wollen Sie mich immer noch heiraten? Tante Elisabeth spricht die Wahrheit.
    Vater wird wütend sein. Und McGregor ebenfalls. Vielleicht sollten Sie doch eher eine
    Ehe mit Augusta in Erwähnung ziehen?“
    Edward nahm einen langen Schluck. Der Portwein floss in seine Kehle. Er antwortete
    Sophie nicht, sah sie nur an und konzentrierte sich darauf, den Weg des Alkohols
    durch seine Speiseröhre zu verfolgen. Was immer geschehen war, es änderte nicht
    seine Meinung über Sophie und die Heirat. Er würde die Wahrheit schon noch
    herausfinden. Aber nicht jetzt.
    „Es bleibt dabei. Wir heiraten in fünf Tagen.“ Er stellte das Glas fort. „Und jetzt darf
    ich dich zur Besiegelung unseres Bündnisses um einen Verlobungskuss bitten.“
    „Verlobungskuss?!“
    „Ja, natürlich.“
    Sophie sah Lord Edward an, der mit mokant hochgezogenen Augenbrauen dastand.
    Verlobungskuss. Auch das noch. Wie sollte sie jetzt nur freundliche Gleichmut

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