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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Haus.«
    »Einen Moment.« Das war Edward. Er stand immer noch dicht neben ihr, und so peinlich es auch Sophie war, dass er sie erwischt hatte, so froh war sie, dass er sie vor diesen Männern beschützte. Nicht auszudenken, was ohne ihn geschehen wäre! »Darf ich vielleicht erfahren, mit welchem Recht Sie hier eindringen, Mr. Parson?«
    Papier raschelte. »Hier habe ich die Erlaubnis des Friedensrichters, Sir Winston.« Der Sprecher wirkte sehr selbstsicher. »Sie erinnern sich vielleicht an unser letztes Gespräch, Lord Edward? Als ich Sie um Hilfe bei dem Vorgehen gegen die Schmuggler bat?«
    »Damals wie heute habe ich mich gewundert, inwiefern Sie das interessieren kann«, erwiderte Edward kühl. »Und ich habe Kontakt mit gewissen anderen Stellen aufgenommen. Hier«, er hielt Parson ein Dokument hin, »das ist ein Befehl Ihrer vorgesetzten Behörde. Allerdings ist der Inhalt streng vertraulich. Er ist nur für Ihre Augen bestimmt. Deshalb ersuche ich Sie, Ihre Männer hinauszuschicken.«
    Offenbar gab Parson seinen Leuten einen entsprechenden Wink, denn mehrere Füße trampelten zur Tür hinaus, über den Gang und polterten die Treppe hinab. Sophie lauschte angestrengt. Parson murmelte den Text beim Lesen mit, aber so leise, dass sie nichts verstehen konnte.
    Dann sagte er: »Das hier ist eine Anweisung, Jonathan Hendricks Ihnen zu übergeben? Sie tragen die Verantwortung?«
    »So ist es. Man hat mir in London eine spezielle Vollmacht erteilt, mit den Schmugglern nach Belieben zu verfahren. Wie Sie vielleicht nicht wissen, befindet sich dieses Haus im Besitz meiner Gattin. Die Schmuggler haben es sich in Abwesenheit ihrer Familie widerrechtlich angeeignet. Und Sie haben kein Recht, es zu durchsuchen, Mr. Parson. Ferner läuft gegen Jonathan Hendricks bereits eine Anklage, aber noch inoffiziell. Er ist nicht der Einzige, der in diese Verbrechen verwickelt ist.
    Nehmen Sie ihn jetzt fest, so gehen die anderen straffrei aus.«
    »Das steht so aber nicht da«, widersprach der andere.
    »Selbstverständlich nicht. Sonst wäre es auch nicht geheim«, entgegnete Edward ungeduldig.
    »Sind Sie sicher, Mylord? Sir Winston …«
    »Sir Winston hat in dieser Angelegenheit keinerlei Autorität«, unterbrach ihn Edward kalt. »Diese Entwicklung«, Sophie hörte an seiner Stimme, dass er jetzt in ihre Richtung sprach, »ist allerdings sehr bedauerlich. Aber es ist nichts, womit ich nicht umgehen könnte. Und nun muss ich Sie bitten, Mr. Parson, das Haus meiner Frau ebenfalls zu verlassen. Ich verlasse mich auf Ihre Diskretion und werde bei Ihren Vorgesetzten eine entsprechende Belobigung fallen lassen.«
    »Moment, so geht das nicht!«, dröhnte die Stimme des Admirals, dem bisher offenbar vor Staunen die Luft weggeblieben war. »Das …«
    »Das besprechen wir später, William.« Edwards Stimme klang scharf, als er den Büttel zur Tür hinausbegleitete. Er überzeugte sich davon, dass Parson und seine Leute das Haus verließen, dann kehrte er zurück.
    Als er das Zimmer wieder betrat, hatte sich nichts geändert, außer dass der Admiral fluchend versuchte, Sophie unter der Decke hervorzuzerren, um den
jungen Bengel,
    der seiner Familie da Schande machte, mal näher anzusehen
. Jonathan hatte genug Gewissen, um ihn daran zu hindern, aber Ruhe kehrte erst ein, als Edwards befehlende Stimme durch das Zimmer donnerte. »William! Lass das!«
    »Ich will mir diesen Burschen ansehen!«
    »Du wirst gar nichts. Das ist auch gar kein Mann, sondern eine mir bekannte junge Frau«, erwiderte Edward schroff.
    »Also doch! Melinda!« Sofort machte der Admiral Anstalten, sich wieder auf Sophie zu stürzen.
    »Nein, nicht Melinda, ich gebe dir mein Wort darauf. Und jetzt bitte ich dich zu gehen.«
    »Oh nein!«
    »William, wenn du nicht gehst, muss ich dich hinauswerfen. Und mir wird dabei jedes Mittel recht sein. Deine Kutsche steht noch unten. Benutze sie bitte.« Edward musste an der Tür stehen. Seine Stimme klang ruhig, aber es schwang so viel kalte Autorität und Entschlossenheit darin mit, dass Sophie in sich zusammenkroch. Diesen Ton würde sie von ihrem Mann niemals hören wollen. Das war ein Edward, der ihr Angst machte.
    William fand noch Einwände, die von Edward mit eisigem Schweigen beantwortet wurden, und dann endlich trollte er sich. Man hörte ihn die Treppe hinunter poltern.
    Sophie atmete auf.
    »Edward, alter Junge, das hast du großartig gemacht. Ich wusste ja, dass ich mich auf dich verlassen kann. Kann ich diesen

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