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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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mir ist und mich liebt, und den ich lieben kann.«
    »Melinda …« Edward klang gequält.
    Sie lächelte ihn an. »Versöhne du dich mit Sophie. Ich komme schon zurecht. Und ich verspreche, keine Dummheiten zu machen.« Sie erhob sich. »Und nun werde ich Sophie aufsuchen und sie bitten, mir zu verzeihen.«
    * * *
    Edward war gerade dabei das Tuch erneut auszuwinden und auf sein malträtiertes Auge zu legen, als Melinda zurückkam. Sie sah besorgt aus.
    »Edward, ich kann Sophie nirgendwo finden. Ich habe Mrs. Drarey gefragt. Seit Stunden hat sie niemand mehr im Haus gesehen.«
    Edward sprang auf und warf mit einer wütenden Geste das Tuch in die Schüssel, dass das Wasser hoch aufspritzte. So war das also. Entweder war seine unbotmäßige Frau in einen geheimen Schmollwinkel abgezogen, oder sie machte wieder Dummheiten.
    Und Edwards eher nüchterne Fantasie war nicht in der Lage, Sophies Einfallsreichtum in dieser Hinsicht überhaupt nachzuvollziehen. Wo konnte sie sein? Auf den Klippen?
    Im Obstgarten? Bei ihrer Tante – nein, dort gewiss nicht.
    Mrs. Drarey kam mit dem Stallburschen herein. »Mylord! Jack sagt, dass Lady Sophie mit Rosalind ausgeritten ist. Er hat nichts bemerkt, weil er im Stall beschäftigt war. Erst als er Rosalind hereinholen wollte, sah er, dass das Pferd von der Weide verschwunden war. Auch der Sattel und das Zaumzeug sind weg. Und als er herumgefragt hat, hat ihm ein kleiner Bursche erzählt, dass er Lady Sophie auf der Straße nach Lewes gesehen hat. Mit einem Bündel hinter dem Sattel.«
    Melinda sah, wie Edward bleich wurde. »Jack, sattle sofort mein Pferd! Du und noch einer der Diener, ihr nehmt euch die Kutschenpferde und reitet los! Schnell! Fraser!«, rief er nach seinem Kammerdiener. »Ich muss mich umziehen!«
    Er rannte in Sophies Zimmer. »Fehlt etwas?«, schrie er die verschüchtere Zofe an, die ihm händeringend entgegenkam.
    Sie eilte zu der Kommode mit Sophies Wäsche, wühlte in Miedern, Strümpfen. »Ein wenig Leibwäsche. Diese Beinwäsche, die sie beim Reiten trägt, ist fort. Und …«, sie eilte zum Waschtisch, »die Seife und das Handtuch …«
    Edwards Blick fiel auf einen zusammengefalteten Bogen auf Sophies Bett. Er riss ihn an sich und las.
    »Verflucht!«
    Er stürmte in sein Zimmer, und als seine Schwester ihn erreichte, war er bereits dabei seine Reithosen zu verschließen. Sein Kammerdiener Fraser stand bereit und half ihm in die Jacke.
    »Was willst du tun, Edward?«
    »Sie suchen! Was sonst?! Schon gut, schon gut«, herrschte er Fraser an, der dabei war, noch schnell über die Stiefel zu polieren und bei dem ungewohnt harschen Ton zusammenzuckte. »Lassen Sie den verdammten Dreck an den Stiefeln!«
    »Kein Dreck, Mylord«, empörte sich Fraser. »Lediglich ein Körnchen Staub.«
    Edward beachtete ihn nicht mehr. Er griff nach seiner Brieftasche, steckte sie in seine Jacke und rannte auch schon wieder an Melinda vorbei.
    »Wo kann sie denn hin sein?« Seine Schwester folgte ihm auf dem Fuß.
    »Das weiß ich ziemlich genau!« Edward deutete mit dem Kinn auf Sophies Brief, den er auf sein Bett geworfen hatte. »Auf dem Weg nach Schottland. Vielleicht auch noch zu diesem verdammten McGregor!« Damit hatte sie ihm ja schließlich gedroht.
    Melinda lief ihm die Treppe hinab nach und zum Stall. »McGregor?«
    »Irgendein Kiltträger, den sie hätte heiraten sollen. Ich darf gar nicht daran denken, was ihr alles zustoßen könnte, wenn sie alleine reitet.«
    Melinda sah, dass Edwards Hände zitterten, als er nach dem Zügel seines Hengstes griff. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie den weiten Weg allein machen würde.«
    »Oh ja! Die schon!«
    »Nur wegen eurer Auseinandersetzung? Schließlich ist sie dir nichts schuldig geblieben.«
    »Sag ihr das! Freddy! Frederick!«
    Sein Groom kam gerannt. »M'lord?!«
    »Du nimmst dir eines der Pferde und reitest ebenfalls los. Nimm die zweite Straße nach Lewes. Frage die Leute, die du siehst, ob eine Frau auf einer braunen Stute vorbeigekommen ist.«

19. KAPITEL
    Die Fahrt in dem Karren war alles andere als ein Honiglecken gewesen. Sophie hatte überall blaue Flecken und war unter der stinkenden Decke und der Plane halb erstickt.
    Am Ende hatte sogar ihr Magen alle Anzeichen einer Revolution gezeigt, und sie atmete erleichtert auf, als der Wagen endlich hielt, man die Plane wegriss, und sie wieder frische Luft atmen konnte. Gleich darauf zerrte man sie auch schon hoch und vom Wagen runter. Man hatte ihr die Hände

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