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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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harmloser Kuss mehr!«
    »Nein.« Edward hatte den Anstand, verlegen zu werden. »Ich war wie von Sinnen, als ich dich gefühlt habe.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Du hast ja keine Ahnung, wie du auf mich wirkst, Sophie. Wenn ich dir zu nahe komme, setzt mein Denken aus.«
    Und dafür setzten andere Körperreaktionen ein. Aber das musste er ihr nicht erst sagen. Sie wusste genau, was er meinte. Er streckte die Hand nach ihr aus.
    Sophie machte eine abwehrende Geste. »So weit sind wir noch lange nicht. Du hast nämlich Melinda erwähnt. Da gibt es auch einiges, was mich interessieren würde.«
    »Melinda? Hm.« Edward wurde vorsichtig. Diesbezüglich war sein Gewissen ebenfalls belastet. »Du weißt doch schon alles über Melinda. Sie ist jetzt wieder daheim bei ihrem Mann.«
    Sophie nickte ernst. »Das tut mir leid für sie. Ich bin überzeugt davon, dass sie in Jonathan verliebt ist. Aber darum geht es nicht. Auch nicht darum, dass ich erst von Henry erfahren musste, dass du überhaupt eine Schwester hast.«
    »Du hast nie gefragt …«
    »Edward!«
    »Schon gut«, brummte Edward. »Was willst du wissen?«
    Sophies Blick wurde hart. »Ich will wissen, wer mich mit der Kutsche heimgebracht hat, Edward. Wer mich hinaufgetragen hat. Und wer sich dann zu mir ins Bett gelegt hat, während ich zu betrunken war, um überhaupt noch stehen oder denken zu können.«
    »Gut, dass du davon sprichst«, sagte Edward. »Es war äußerst peinlich, als du vor deinem Vater nach meinem Whiskeyglas gegriffen hast. Keine wohlerzogene …«
    »Edward!«
    Edward verstummte. Er suchte nach Worten.
    »Du warst es, der mich in Marian Manor erkannt hat, und nicht Jonathan«, fauchte sie. »Du hast deine Schwester dazu gebracht, dass sie mich küsst, mich betrunken macht und zur Kutsche bringt! Du warst es, dem sie die Ohrfeige angedroht hat! Aber du warst derjenige, der eingestiegen ist! Du hast mich in der Kutsche verführt! Und mich in dem Glauben lassen, deine Schwester wäre es gewesen!«
    »Ich wollte dir abgewöhnen, auf Abenteuer zu gehen«, verteidigte Edward sich lasch.
    »Aber als du gesagt hast, dass du mich aus Liebe geheiratet hast, da … Sophie«, fügte er zärtlich hinzu, »wie sollte ich denn da noch in der Lage sein, meine Hände von dir zu lassen? Noch dazu, wo du geweint hast. Und oben im Zimmer – du erinnerst dich tatsächlich kaum mehr, nicht? – nun, jedenfalls im Zimmer hast du mich festgehalten, bis es mit meiner Beherrschung vorbei war.«
    »Lügnerischer Sassenach«, grollte Sophie.
    »Aber ein sehr verliebter!«, konterte Edward heftig.
    Sophie erwiderte nichts darauf. Sie sah ihn nur lange Zeit stumm an, und Edward schwieg ebenfalls. Sie hatte ihm schon halb verziehen. Der Ausdruck in ihren Augen war vorwurfsvoll, aber nicht wütend. Edward lehnte sich im Lehnsessel zurück und schloss die Augen. Die Erleichterung, dass wirklich alles geklärt war, machte ihn müde. Die Anspannung war vorbei. Sophies Vater war mit der Ehe einverstanden, sogar die beiden McGregors hatten davon Abstand genommen, ihn als Feind zu betrachten, und Sophie liebte ihn.
    »Edward?«
    »Hm?« Schläfrig öffnete er die Augen ein wenig.
    »Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst. Aber falls doch, dann würde ich es gerne wissen.«
    Er setzte sich ein wenig auf. Ihr Tonfall war sehr ernst. »Was denn, Sophie?«
    »Was ist damals geschehen? Mit deinem Bruder und mit Jonathan Hendricks?«
    Die Erleichterung und Ruhe, die Edward soeben gefühlt hatte, wichen dem nur zu bekannten Gefühl der Trauer und Beklemmung. Melinda hatte ihm geraten, mit Sophie darüber zu sprechen. Er hatte es nicht tun wollen, um sie nicht mit seinen Erinnerungen zu belasten, aber diese Sophie, die ihm gegenübersaß, war nicht mehr das kleine unschuldige schottische Mädchen, das er geheiratet hatte, um es aus Schwierigkeiten rauszuhalten und sich selbst eine Freude zu machen.
    Sophie sah, wie sich Edwards Gesicht verschloss. Schon wollte sie aufstehen, zu ihm hinübergehen und ihm beteuern, dass sie nicht hatte neugierig sein wollen, da sagte er:
    »James hat während des Krieges als Spion gegen die Franzosen gearbeitet. Er war mit einer Französin verlobt und hatte viel Zeit dort verbracht. Er sprach Französisch wie ein Einheimischer und war Navy Captain wie Jonathan. Er hat der englischen Admiralität viele Informationen über die Flottenbewegungen und Angriffsziele der Franzosen beschafft. Aber dann wurde er gefangen genommen.« Edward atmete

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