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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Mannes, der genau genommen ein Wildfremder für sie war, versunken in einen Kuss, der Gletscher zum Schmelzen bringen konnte.
    Hannah war zwischen Erleichterung und Frustration über die Unterbrechung hin- und hergerissen.
    Selbst geraume Zeit danach, während sie schon wieder zu ihrer täglichen Routine zurückgekehrt war und schmutzige Wäsche in die Waschmaschine stopfte, war sie sich immer noch nicht sicher, was sie von der Sache halten sollte. Noch immer spürte sie ein Flattern im Magen, wenn sie an den Kuss dachte.
    Die Waschmaschine begann ihr Programm. Draußen hörte sie die Stimmen von Maddie und Missy, die vor dem Haus seilsprangen. Beau bellte vergnügt dazwischen.
    Hannah ging zum Trockner und zog als Erstes Seths zerrissenes T-Shirt heraus. Der Stoff war noch warm und roch angenehm frisch. Als Nächstes fischte sie seine Jeans aus der Trommel. Es war lange her, dass sie einem Mann die Sachen gewaschen hatte. Ein eigenartiges Gefühl überkam sie dabei. Es zu tun, hatte etwas Intimes.
    “Es ist wirklich nicht nötig, dass Sie meine Sachen waschen.”
    Erschrocken fuhr sie herum. Dieser Mann hatte aber auch eine Art, sich von hinten anzuschleichen … Wenigstens hatte sie sich dieses Mal nicht so albern aufgeführt wie am Morgen, wo sie in ihren Häschenpuschen durch die Küche gehüpft war.
    “Ich muss sowieso jeden Tag mindestens eine Maschine waschen, da macht das nichts aus”, antwortete sie und bemühte sich, so unbefangen wie möglich zu wirken. “Ihr T-Shirt ist wahrscheinlich hinüber. Aber ich will nachher trotzdem mal versuchen, ob sich das nähen lässt.”
    “Das ist wirklich …”
    “… nicht nötig, ich weiß. Aber ich möchte es tun.”
    “Hannah, lassen Sie es doch bitte. Sie haben schon genug für mich getan.”
    Sie packte die Jeans und das T-Shirt auf den Wäschetrockner und machte sich geschäftig daran, den Rest der Wäsche aus der Maschine zu holen. “Tut mir leid. Ich wollte mich nicht aufdrängen.”
    Seth sah ihr zu, wie sie die Wäschestücke der Kinder ordentlich auf einen Stapel schichtete. Dann trat er auf sie zu, und bevor sie wieder in die Trommel des Trockners langen konnte, hielt er ihre Hand fest. Hannah zuckte zurück, als habe sie sich verbrannt.
    “Hören Sie, Hannah”, sagte er ruhig, “wir müssen, glaube ich, einmal über heute Nachmittag reden.”
    Sie hielt mit beiden Händen ein blaues Handtuch umklammert. “Okay.”
    Okay? War das alles? Sie macht es einem nicht gerade leicht, dachte Seth und fuhr sich durchs Haar. “Sehen Sie, es ist nun einmal passiert, wahrscheinlich, bevor wir beide selbst richtig wussten, was los war. Und dann ist es wohl auch ein bisschen außer Kontrolle geraten. Jedenfalls war es nicht meine Absicht, Sie zu überrumpeln.”
    “Das haben sie nicht”, versicherte Hannah und klammerte sich an das blaue Handtuch.
    “Was ich sagen wollte, ist, wenn es Ihnen jetzt unangenehm ist, mich weiter hier im Haus zu haben … Ein Wort von Ihnen, und ich suche mir ein Zimmer in der Stadt.”
    Hannah schüttelte den Kopf. “Es ist nur … Ich bin …” Sie brauchte einen Augenblick, um ihre Gedanken zu sammeln. “Ich habe so etwas nur noch nie gemacht.”
    Seth sah sie verständnislos an. “Sie haben noch nie einen Mann geküsst?”
    “Quatsch!”, entgegnete sie entrüstet. “Natürlich habe ich schon einen Mann geküsst. Ich habe zwei Kinder, wenn ich Sie daran erinnern darf. Ich habe aber noch nie einen Mann, den ich erst seit ein paar Stunden kenne, auf diese Weise geküsst.”
    “Auf welche Weise küssen Sie denn sonst Männer, die Sie erst ein paar Stunden kennen?”
    Sein gutmütiger Spott löste ein wenig die unbehagliche Spannung zwischen ihnen. Dankbar lächelte Hannah ihn an. Es war wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, das Seth entwaffnete.
    “Um es deutlich zu sagen: Ich pflege Männer, die ich nicht besser kenne, überhaupt nicht zu küssen. Und ich bin ein wenig in Sorge, was Sie jetzt für einen Eindruck von mir bekommen haben.”
    “Ich habe gar keinen Eindruck von Ihnen … Nein, Unsinn!”, unterbrach er sich gleich wieder. “Die Sache ist so: Wir haben uns geküsst, und es war unglaublich. Aber wir wissen eben auch, dass das zu nichts führen kann.”
    “Wissen wir das?”
    Ihm stockte der Atem. Was meinte sie mit dieser Frage?
    Erst angesichts von Seths fragendem Blick wurde es Hannah bewusst, was sie da gerade gesagt hatte. “Natürlich wissen wir das”, korrigierte sie sich hastig und wurde

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