Süße Worte, heißes Flüstern
reden möchte. Wollen Sie vorbeikommen?”
Seth machte den verzweifelten Versuch, ihr das Telefon zu entreißen, aber Hannah wich ihm geschickt aus. Daraufhin packte er sie und zog sie zu sich aufs Sofa.
“Ja, vielleicht erzählt er Ihnen auch ein paar spannende Geschichten von seiner Arbeit als Drogenfahnder in Albuquerque …”
Er verstärkte seinen Griff, und als er fast auf ihr lag, gelang es ihm, ihr das Telefon aus den Händen zu winden.
“Wäre doch ein prima Stoff für eine kleine Reportage”, konnte Hannah gerade noch sagen.
“Hören Sie, Billy”, sprach Seth in den Hörer, als er ihn endlich erobert hatte. “Hannah hat nur Spaß gemacht. Sie …” Da merkte er, dass nur das Freizeichen zu hören war. Ärgerlich drückte er den Ausknopf, legte den Apparat weg und funkelte Hannah mit seinen dunklen Augen an.
Ihr hochgestecktes Haar hatte sich jetzt fast vollständig gelöst, und die Locken fielen ihr in das rosig erhitzte Gesicht. Verlangen durchfuhr ihn wie ein heißer Strahl. Für einige Sekunden gab er sich ganz dem Geruch ihrer Haut hin, ihrer zarten, glatten Haut. Er wusste, dass er das lieber bleiben lassen sollte, tat es aber trotzdem.
“Sehr witzig, Miss Michaels”, sagte er streng, als er sich wieder im Griff hatte. “Ich sollte Sie für diesen Unfug festnehmen.”
“Mich festnehmen?”, fragte Hannah unschuldig, “mit welcher Begründung?”
Seth dachte kurz nach. “Sie leisten einem Straftäter Vorschub.”
“Welchem Straftäter?”
“Billy Bishop.”
“Billy Bishop ist doch kein Straftäter. Er ist Reporter.”
“Das macht keinen Unterschied.”
Hannah lachte. Ihre Blicke trafen sich, und sofort hatte sie Billy Bishop und alles andere vergessen. Die Art wie Seth sie ansah, machte ihr ihre Weiblichkeit sehr bewusst. Es war ein wunderbares Gefühl. Warum sollte sie es nicht noch ein paar Momente genießen? Warum sollte sie sich nicht einfach für eine kleine Weile das Recht nehmen, das jede andere Frau auch hatte? Wie lang war es her, dass sie einem Mann näher gekommen war, überhaupt einmal geflirtet hatte? Sehr lange, viel zu lange.
Und was wäre schon dabei? Was könnte denn passieren, solange sie beide Herr der Situation blieben? Sie alberten hier nur ein bisschen herum, nichts weiter, keiner von ihnen nahm das ernst.
Hannah machte mit der Spitze ihres Zeigefingers eine kreisende Bewegung auf Seths Brust. “Wenn Sie mich festnehmen, Officer …”
“Detective, bitte”, korrigierte Seth.
“Wenn Sie mich festnehmen, Detective Granger”, begann Hannah noch einmal und wunderte sich, dass sie in ihrer Atemlosigkeit überhaupt noch ein Wort herausbrachte, “müssen Sie mir auch meine Rechte vorlesen.”
“Sie haben das Recht zu schweigen”, zitierte er sachlich, aber unvollständig und schloss seine Finger um ihre Handgelenke.
Sie erschauerte bei dieser Berührung.
“Verzichten Sie auf dieses Recht”, fuhr er fort, “kann alles, was Sie sagen, gegen Sie verwendet werden.” Dabei hob er ihre Arme über ihren Kopf und machte sie auf diese Weise bewegungsunfähig, während er schwer auf ihr lag.
Ihr Herz schlug so laut, dass sie sicher war, dass er es hörte.
“Sie haben das Recht auf einen Anwalt …”
Seine Stimme erstarb. Sein Blick war auf ihre Lippen gerichtet. Während er ihre Arme weiterhin festhielt, beugte er sich langsam zu ihr hinab. Sie vibrierte von den Haar- bis zu den Zehenspitzen. Sanft berührte er mit seinen Lippen ihren Mund, küsste zart ihre Mundwinkel.
Küss mich! Küss mich richtig, wollte sie aufschreien. Aber sie tat es nicht, und er ließ sich Zeit. Als er mit der Zungenspitze über ihren Mund strich, stöhnte Hannah auf. Ein wohliger Schauer nach dem anderen durchströmte sie. Selbst das Reiben seiner Bartstoppeln über ihr Kinn elektrisierte sie. Sie öffnete leicht die Lippen. Sie wollte mehr. Endlich! Es war wie eine Erlösung, als er ihren Mund nun mit seinem bedeckte und mit seiner Zunge zu ihr kam.
Voller Begehren erwiderte sie seinen Kuss, genoss seinen aufregend männlichen Duft. Ihre Brüste verlangten nach seiner Berührung – und nicht nur nach seinen Händen, auch nach seinem Mund. Eine kaum zu zügelnde Erregung ergriff ihren ganzen Körper.
Es kann nicht sein, dachte sie. Es ist nur ein Traum. Gleich wach ich auf, allein in meinem Bett und mitten in der Nacht. Aber sie wollte nicht aufwachen. Wenn es ein Traum war, wollte sie ihn zu Ende träumen, alles erleben, was kommen würde.
Seth drückte sie mit
Weitere Kostenlose Bücher