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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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abwechselnd blass und rot.
    “Genau. In ein paar Tagen bin ich sowieso weg. Ich verspreche Ihnen, dass ich Sie nie wieder anfasse. Es sei denn …”
    “Es sei denn?” Jetzt war sie es, die ihn fragend ansah.
    “Es sei denn, dass Sie mir ausdrücklich sagen, dass Sie es möchten.” Seth räusperte sich verlegen. Dann trat er einen Schritt zurück und wandte sich zum Gehen.
    “Seth”, rief Hannah, als er schon in der Tür war, und er drehte sich wieder um. “Ich hätte Sie vielleicht schon früher fragen sollen. Sie hatten offensichtlich etwas Dringendes vor, als Sie hier vorbeikamen und dann durch uns aufgehalten wurden. Ich meine, wenn ich etwas für Sie tun kann, jemanden anrufen, Bescheid geben …”
    “Ist schon in Ordnung.” Ihr zu erklären, was er in Wolf River vorhatte, wäre jetzt viel zu kompliziert gewesen. Außerdem scheute er sich, mit ihr darüber zu sprechen. “Ich muss nach Wolf River. Aber das kann auch warten.”
    “Ich kann Sie hinfahren, wenn Sie möchten. Lori passt solange auf die Kinder auf.”
    “Ich hab dort schon Bescheid gesagt, dass ich später komme.”
    “Ich möchte nur nicht, dass Sie unseretwegen irgendetwas oder irgendjemanden verpassen.”
    Verpassen ist gut, dachte Seth. Er hatte schon dreiundzwanzig Jahre lang etwas verpasst. Dreiundzwanzig Jahre, in denen man ihn in dem Glauben gelassen hatte, seine Geschwister seien tot. Er sah die kleine Lizzie vor sich mit ihren großen blauen Augen und dem langen, seidigen, dunklen Haar. Und Rand, der etwas größer und kräftiger war als er, ihm sonst aber so ähnlich sah, dass jeder sofort gewusst hatte, dass sie Brüder waren.
    “Es ist, zugegeben, eine sehr wichtige Sache, warum ich dorthin muss”, sagte er, “aber es ist alles geregelt. Es macht wirklich nichts aus, ob ich jetzt hinfahre oder etwas später.” Er zuckte die Achseln. Und um Hannah, die ihn noch immer besorgt ansah, von diesem Thema abzubringen, fügte er hinzu: “Übrigens, aus der Küche kommt ein sehr verführerischer Duft. Ich hoffe, ich bin eingeladen.”
    Hannah lächelte. “Hoffentlich sind Sie nicht enttäuscht. Es ist nur ein Hackbraten.”
    “Keine Spur. Ich liebe Hackbraten.” Seth konnte sich kaum erinnern, wann er sich das letzte Mal in häuslicher Runde und aller Ruhe zu einem warmen Essen hingesetzt hatte. “Ich mach hinterher auch den Abwasch”, versprach er.
    Mit seinen gewaschenen Sachen auf dem Arm humpelte er zurück auf sein Zimmer. Als er wenig später unter der Dusche stand, fiel ihm ein, dass er zu Hannah gesagt hatte: “Es macht wirklich nichts aus, ob ich jetzt fahre oder später.” Gleichzeitig musste er daran denken, wie sie auf dem Sofa gelegen hatten, dicht aneinander gepresst, wie ihr Kuss sofort das Feuer in ihm entfacht hatte, und mit welcher Hingabe sie ihn geküsst hatte.
    Seth hielt es für besser, das kalte Wasser aufzudrehen, bevor er sich noch weiter da hineinsteigerte. Es machte vielleicht nicht so viel aus, ob er einen Tag früher oder später in Wolf River ankam. Aber ein Tag mehr oder weniger zusammen mit Hannah könnte verdammt viel ausmachen.
    “Derek Matthew kann das ABC rülpsen”, verkündete Maddie, als sie alle zusammen beim Abendessen saßen.
    “Kann er das?” Hannah gab den Kindern Kartoffelbrei auf die Teller.
    “Ja, bis G. Aber er übt jeden Tag. Und dann kann er es bald ganz, sagt er, von A bis Z”, ergänzte Missy eifrig.
    Hannah warf Seth einen skeptischen Blick zu, sah aber, dass der sich königlich amüsierte. “Derek Matthew?”, fragte sie, “war das nicht der, der sich neulich eine Murmel in die Nase gesteckt hat und dann ins Krankenhaus musste?”
    Maddy nickte.
    “Es war eine gelbe”, erklärte Missy. “Derek hat gesagt, dass er sie mit dem Nasenloch drei Meter weit wegpusten kann.” In ihrer Stimme schwang deutlich Hochachtung für die tollkühnen Kunststücke des Derek Matthew mit.
    Hannahs Bewunderung für den jungen Matthew hielt sich in Grenzen. Insbesondere war sie der Meinung, dass seine sonderbaren Talente nicht unbedingt beim Essen erörtert werden mussten. Auf der anderen Seite war sie recht froh, dass die Kinder so munter wie sonst draufloserzählten. Da brauchte sie selbst weniger zu sagen. In Seths Gegenwart schien sie sowieso nur Unsinn zu reden.
    Im Augenblick war er dabei, sich von den Kindern in allen Einzelheiten den Zwischenfall von der Murmel in der Nase erklären zu lassen. Die Mädchen wetteiferten geradezu um seine Aufmerksamkeit. Dass ein Mann im

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