Süße Worte, heißes Flüstern
Auge zu.” Sie reichte ihm das Glas zurück.
“Soll ich dir mal was verraten, mein Engel?” Verschwörerisch lächelnd legte Seth ihr den Arm um die Taille. “Du wirst heute Nacht sowieso kein Auge zubekommen.” Damit gab er ihr einen flüchtigen Kuss, reichte ihr das Weinglas zurück und kümmerte sich wieder um das Essen.
Hannah kam hinter ihm her. “Ich kann doch hier nicht einfach herumstehen”, sagte sie und war im Begriff, ihm zu helfen.
“Du kannst dich brav da hinsetzen”, erwiderte er und deutete auf einen der Stühle. “Dieses Mal mach ich das Essen.”
“Aber …”
“Hannah, sitz!”, befahl er scherzhaft.
Ihr blieb keine andere Wahl, und so setzte sie sich sprungbereit auf die Stuhlkante. Jedes Mal, wenn sie sich rührte, genügte jedoch ein warnender Blick von Seth, um sie zurückzuhalten.
Die Karotten köchelten, und die Steaks waren im Grill in wenigen Minuten fertig. Seth holte die Kartoffeln aus der Mikrowelle und stach mit der Gabel in eine hinein, um zu prüfen, ob sie gar waren. Dann stellte er Teller auf den Tisch und legte das Besteck hin. Als Nächstes goss er die Karotten ab und fluchte dabei leise, weil er sich an dem Wasserdampf fast verbrannt hätte. Er hatte keine Ahnung, ob das schmecken würde, was er hier zusammenbraute, aber immerhin sah es gar nicht so schlecht aus.
Hannah blieb unterdessen nichts anderes übrig, als zu warten und ab und zu an ihrem Wein zu nippen. Es kam äußerst selten vor, dass sie etwas trank. Dies war allerdings einer der Momente, wo sie einen Schluck gebrauchen konnte. Die Erinnerung an ihr Liebesspiel mit Seth war noch so lebendig, dass ihr die Hände zitterten, wenn sie nur daran dachte. Sie hätte große Lust, mit Seth sofort wieder ins Bett zu gehen.
Schließlich stand das Essen auf dem Tisch. Seth füllte ihr Fleisch und Gemüse auf. Hannah wusste kaum, wie ihr geschah. Dass ein Mann für sie kochte und sie umsorgte, war etwas völlig Neues für sie. Ungewohnt, aber nicht schlecht.
Und es war nicht das Einzige, was sie mit Seth zum ersten Mal erlebte. Das andere Mal war gewesen, als sie miteinander geschlafen hatten. Er war bei seiner ganzen unbändigen Kraft und seinem Feuer so zärtlich und einfühlsam gewesen, wie sie es nie erwartet hätte. Aber die Wahrheit war, dass er mit jedem Streicheln, jedem Kuss, jeder Berührung in vollkommener Weise auf sie eingegangen war.
Hannah bemerkte, dass ihr die Augen feucht wurden. Sie drehte den Kopf zur Seite, trank einen Schluck Wein und versuchte, die Tränen wegzublinzeln. So ein Blödsinn, dachte sie, jetzt loszuheulen.
“Hannah, du isst ja gar nicht. Was ist los?”, fragte Seth besorgt. Dann nahm er ihr das Glas aus der Hand, stellte es ab, umfasste sanft ihr Kinn und drehte ihren Kopf so, dass er ihr in die Augen sehen konnte. “Soll ich uns lieber eine Pizza bestellen oder Rühreier machen?”
Sie schüttelte den Kopf. “Es hat nichts mit deinem Essen zu tun.” Lächelnd strich sie ihm über die Wange, und wie jedes Mal, wenn sie ihn berührte, war sie wie elektrisiert. “Mach dir keine Gedanken. Es liegt nur an mir.”
“Was liegt an dir?”
“Nun, ich … wir … Als wir uns vorhin geliebt haben … Es war das erste Mal, dass ich …” Hannah stockte und drehte sich weg. Es fiel ihr zu schwer, darüber zu reden. Außerdem hatte sie Angst, Seth würde sie auslachen.
Seth stand ruhig auf und ging um den Tisch herum. Er nahm ihre Hand und ließ Hannah aufstehen, um sich dann auf ihren Platz zu setzen und sie auf seinen Schoß zu ziehen.
“Willst du damit sagen, dass du noch nie einen Orgasmus hattest?”, fragte er.
“Noch nie”, bestätigte sie leise. Hannah hob den Kopf und sah Seth an. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass er sich nicht im Geringsten über sie lustig machte. In seinem Gesicht stand nur Erstaunen. Sie entspannte sich und lehnte sich seufzend an seine breite Brust.
“Aber was war das denn für ein Idiot, mit dem du verheiratest warst? Und warum, um alles in der Welt, hast du ihn überhaupt geheiratet?”
Seths Frage war zwar sehr direkt, aber sein Interesse war ehrlich und Hannah nicht unangenehm. Hier in seiner Nähe, wo sie seine Wärme spürte und sich an ihm festhalten konnte, fühlte sie sich sicher und geborgen.
“Ich war sehr unerfahren”, begann sie leise zu erzählen. “Während der Highschool, wo andere Mädchen sich zum Tanzen verabredeten oder auf Partys gingen und so zu ihren ersten Erfahrungen mit Jungs kamen, musste ich mich
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