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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern
Autoren: Barbara McCauley
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Geschwistern? Warum seid ihr nicht zusammengeblieben?”
    “Ich habe dreiundzwanzig Jahre in dem Glauben gelebt, dass sie ebenfalls umgekommen sind, wie meine Eltern. Das war jedenfalls das, was man mir erzählt hatte. Vor zwei Wochen habe ich nun einen Brief von einem Notar in Wolf River bekommen, in dem steht, dass Rand und Elizabeth, also Lizzie, noch am Leben sind. Sie waren wie ich zur Adoption freigegeben worden.”
    “Aber wer macht denn so etwas? Wer ist so herzlos, drei kleine Kinder, Geschwister, die gerade ihre Eltern verloren haben, voneinander zu trennen?”, fragte Hannah fassungslos.
    “Genau dieser Frage wollte ich auf den Grund gehen, als ich letzte Woche hier vorbeikam. Der Notar, der mit mir in Kontakt getreten ist, hat angekündigt, das aufzuklären, wenn ich ihn in Wolf River besuche.”
    “Oh Seth.” Seufzend stützte Hannah den Kopf in die Hände. “Das alles wüsstest du jetzt längst, wäre dir nicht die Geschichte mit Maddie in dem Baum dazwischengekommen.”
    Er legte eine Hand unter ihr Kinn und hob es an, damit sie ihn wieder anblickte. “Hannah, es war Schicksal. Und ich möchte nichts an dem ändern, was geschehen ist, seitdem ich hier bin, selbst wenn ich das könnte.”
    “Auch nicht den Artikel in der Zeitung?”
    Seth verzog das Gesicht. “Nun, vielleicht mit der einzigen Ausnahme dieses Zeitungsartikels.”
    “Ist das wahr?”
    Seth nickte.
    Hannah schlang lächelnd die Arme um ihn und küsste ihn. Einen Augenblick später ließ sie ihn los und sah ihn wieder nachdenklich an. “Und wie ist dein richtiger Familienname? Ich meine den Namen, bevor du adoptiert wurdest?”
    “Blackhawk.” Seth starrte einen Moment vor sich hin. “Ja, das ist lange her”, sagte er gedehnt. “Aber vergessen habe ich sie niemals, weder meine Eltern noch meine Geschwister. Die Grangers waren mir wirklich gute, liebevolle Eltern, die es mir an nichts haben fehlen lassen. Aber irgendetwas hat mir trotzdem immer gefehlt.”
    “Vielleicht hast du instinktiv geahnt, dass dein Bruder und deine Schwester irgendwo sind, dass sie noch leben.”
    Seth zuckte die Achseln. “Mag sein. Wenn ich diesen Notar in Wolf River getroffen habe, weiß ich mehr.” Er machte eine Pause und sah Hannah von der Seite an. “Aber bis dahin will ich eigentlich nur eines wissen …”
    “Und das wäre?”
    Seth streckte die Hand nach ihr aus. Aber mit einer blitzschnellen Drehung war Hannah ihm entwischt, sprang aus dem Bett und machte ihm eine lange Nase und zog schnell sein T-Shirt über. Er setzte ihr nach, aber sie duckte sich rechtzeitig, schlüpfte unter seinem Arm hindurch und flüchtete lachend hinaus auf den Flur.
    In drei langen Sätzen war Seth hinter ihr und erwischte sie, noch bevor sie die Treppe erreicht hatte. Während er sie mit einem Arm fest um die Taille packte, fing er mit der anderen Hand an, sie durchzukitzeln. Hannah stieß einen hellen Schrei aus, halb vor Vergnügen, halb, weil sie es kaum noch aushielt. Sie wand sich, um ihm zu entkommen. Während sie noch lachte und prustete, hatte er sie zu sich gedreht und erstickte ihre Proteste mit einem leidenschaftlichen Kuss.
    Hannahs Widerstand war im Handumdrehen gebrochen. Sie schmolz in Seths Armen dahin und erwiderte voller Verlangen seinen Kuss. Gerade als sie ihm vorschlagen wollte, ins Bett zurückzukehren, hörten sie ein leises, metallisches Geräusch, das von der Haustür kam. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Hannah machte einen Satz von Seth weg.
    Im selben Augenblick öffnete sich die Tür, und Hannah starrte sprachlos in das nicht weniger verblüffte Gesicht ihrer Tante.

9. KAPITEL
    Einen Becher schwarzen Kaffee in der Hand stand Seth allein in der Küche und schaute durch das geöffnete Fenster Mrs Peterson dabei zu, wie sie ihre Rosen schnitt, während sich Beau faul in der Sonne rekelte. Ein Stück weiter summte ein elektrischer Rasenmäher, und der Duft von frisch geschnittenem Gras erfüllte die warme Luft.
    Man hätte sich keinen friedvolleren Sonntagmorgen vorstellen können, wäre da nicht, selbst durch Türen und Wände hindurch, deutlich die schrille, keifende Stimme Marthas zu hören gewesen, die im Wohnzimmer Hannah die Leviten las, als sei die ein Teenager.
    Der Kaffee in Seths Becher war längst kalt geworden, und noch immer war kein Ende der Gardinenpredigt abzusehen. Aber mehr noch als über dieses unausstehliche Gezeter regte Seth sich über die kleinlauten, beschwichtigenden Antworten auf, die von Hannah
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