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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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nicht zu übersehen. Ich kniff instinktiv die Beine zusammen, aber da war er mir im Weg.
    »Moin, Moin, Freakfratze.« Pizzafresse grinste. »Wir haben schon mal ohne dich angefangen. Du kannst jetzt schreien, wenn du willst.« Er fletschte grinsend seine blutbesudelten Fangzähne, leckte sich genüsslich die Lippen ab. »Bluttrinken ist gar nicht so schlecht, gefällt mir. Du schmeckst toll, irgendwie süß wie Honig. Ich hab doch gesagt, wir werden unseren Spaß haben, nicht?«
    Fettsack giggelte. »Jau, Mann!«

    Mistkerle. Denen würde ich’s zeigen.
    Sie hielten meine Arme nicht fest. Meine linke Schulter tat höllisch weh – die betäubende Wirkung des Eisens war abgeklungen -, aber mein rechter Arm funktionierte einwandfrei. Ich schlug dem Streuselkuchen so wütend eins in die pickelige Fresse, dass sein Schädel nach hinten flog und ich mir die Knöchel an seinen Fangzähnen aufschürfte. Dann riss ich meinen Kopf aus Fettsacks Wurstfingern, holte aus und rammte ihm mit aller Kraft die Stirn in die Eier.
    Er stieß ein hohes, schrilles Quieken aus wie eine Sau, die abgestochen wird. Meiner verletzten Schulter hatte das natürlich nicht gutgetan, aber ich verdrängte meine Schmerzen. Pizzafresse kam wie eine Marionette auf die Füße, als hätte jemand an einem Faden gezogen, eine unnatürliche Bewegung. Dann warf er sich gackernd vor Vergnügen auf mich. Aber ich hatte meine Beine bereits an die Brust gezogen und rammte ihm nun mit einem lauten Aufschrei meine spitzen Absätze in den Bauch, sodass er in hohem Bogen nach hinten flog und auf dem Rücken aufschlug – gackernd wie ein verrücktes Huhn.
    Ein Schuh steckte mit dem Absatz in seiner Brust, in der weichen Haut direkt unterhalb seiner Rippen.
    Ich rollte mich zur Seite, zog die Beine an und stemmte mich mühsam hoch. Der Park verschwamm vor meinen Augen, und ich schwankte.
    Fettsack hielt sich mit weit aufgerissenem Mund die Eier; aus seinen hervorquellenden Augen, die förmlich an den Gläsern seiner Nickelbrille klebten, kullerten Krokodilstränen.
    Tja, das hätte er sich mal vorher überlegen sollen. Mit der Ninja-Sidhe legt man sich besser nicht an.
    Ich trat auf ihn zu, holte aus und versetzte ihm einen Tritt an die Schläfe. Er brach mit einem feuchten Plumps zusammen.
    Dann wandte mich zu Pizzagesicht um. Er lag immer noch wie eine Kakerlake auf dem Rücken. Rosa Schaum quoll aus seinem Mund, er rang keuchend nach Luft. Um den Schuh,
der in seiner Brust steckte, hatte sich ein großer, dunkler Blutfleck gebildet. Es sah aus, als ob jemand versucht hätte, ihn wie Ungeziefer zu zertreten.
    Ha!
    Hatte ich sein Herz getroffen oder bloß seine Lunge? Pizzagesicht schaute verblüfft auf den Schuh, der in seiner Brust steckte, dann legte er langsam, als wolle er nicht glauben, was er da sah, die Hand darum und zog ihn mit einem nassen Plopp aus seiner Brust.
    Und warf mir den Schuh gackernd an den Kopf.
    Aber ich duckte mich rechtzeitig, und das ungewöhnliche Projektil flog über mich hinweg.
    Er setzte sich auf und starrte mich an wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland . Dann zog er sein T-Shirt hoch und zeigte mir die rasch verheilenden Wunden.
    Nicht gut. Gar nicht gut.
    Ich wich ein halbes Dutzend Schritte zurück. Erneut verschwamm alles vor meinen Augen, und ich geriet ins Stolpern, fing mich jedoch wieder. Meine Schulter tat so weh, dass ich es kaum aushalten konnte. Ich führte die Schwindelgefühle auf den Blutverlust oder eine Gehirnerschütterung zurück. Oder beides. Ich schluckte schwer. Ich durfte auf keinen Fall ohnmächtig werden, nicht, solange diese Clowns noch am Leben waren.
    »Koomm, kooom, miez, miez.« Pizzafresse kam taumelnd auf die Beine und fasste sich provozierend in den Schritt. »Jetzt will ich mal was in dich reinstecken.«
    Ich schüttelte meinen zweiten Schuh ab – er nützte mir jetzt sowieso nichts mehr – und wich einen Schritt zurück. Dabei stieß ich gegen etwas Hartes: Fettsacks Eisenstange. Ich bückte mich und hob sie auf, klemmte sie mir in Hüfthöhe unter den rechten Arm. Ich konnte nur hoffen, dass ich einen Treffer landete, bevor mein Arm so taub wurde, dass ich sie fallen ließ.
    Pizzafresse kam gackernd auf mich zugetaumelt.

    Ich rannte brüllend los, die »Lanze« unter den Arm geklemmt. Grinsekatze begann ebenfalls wankend an Geschwindigkeit zuzulegen. Mein Arm und meine Seite wurden zunehmend taub. Die Stange begann zu rutschen … Mist. Ich biss die Zähne zusammen. Noch ein Meter, ein

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