Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
Vom Netzwerk:
geteilt, und er konnte von Glück reden, dass er ein junges, kräftiges Herz hatte. Aber er blutete noch immer, und wenn ich nichts dagegen unternahm, würde er ausbluten und das Ergebnis wäre dasselbe, als wenn ich nicht eingegriffen hätte.
    Ich grinste zynisch. »Und das wollen wir doch nicht, oder?«
    Ich beugte mich über ihn und leckte den Biss in seiner Ellbogenbeuge ab. Sein Blut schmeckte süß und spritzig wie Champagner – eine Folge des Vampirgifts und des Adrenalins, das durch seine Adern raste. Die Wunde hörte auf zu bluten und begann sich zu schließen. Ich nahm einen Nicht-Atemzug und zwang mich, sein Blut auszuspucken und mir nicht auf
der Zunge zergehen zu lassen, wie ich es liebend gerne getan hätte.
    Ich riss einen Streifen von seinem ohnehin ruinierten T-Shirt ab und bandagierte damit seinen Arm. Dann zog und zerrte ich an seinem Mantel, bis er ihn wieder richtig anhatte. Er stieß ein leises Wimmern aus. Als Nächstes schaute ich mir die Bisse an seinen Beinen an. Er hatte zwei, beide auf den Innenseiten seiner Oberschenkel, ziemlich weit oben, in der Leistengegend. Seine rote Unterhose war getränkt von seinem Blut.
    Ich seufzte. »Dass sie sich auch immer die ungünstigsten Stellen aussuchen müssen, was, Gazza?« Aber ich wusste natürlich, warum: Fang-Gangs haben es vor allem auf die Schlagadern abgesehen. Ich schloss den einen Biss und verband ihn mit einem weiteren Streifen von Gazzas T-Shirt.
    Der andere Biss lag höher, fast verdeckt von seinen weichen Hoden. Ich hob das in rote Seide gehüllte Päckchen und machte mich an die Versorgung des Bisses mit meinem Speichel.
    In meinen Fingern regte sich was. Ich verdrehte die Augen. Männer sind doch alle gleich: Fass ihre Klöten an, und die Hormone regen sich, egal, was sie gerade hinter sich haben – selbst wenn sie halbtot sind.
    Sein Blut gerann auf meiner Zunge. Ich setzte mich auf und spuckte es aus. Dann riss ich noch mehr von seinem T-Shirt ab. Seine Erregung war nun sozusagen unübersehbar.Sie spitzte zuckend aus seinem knappen Höschen hervor. Gazza selbst zitterte wie Espenlaub.
    »He, Junge, mach mal’ne Pause«, brummte ich. »Dein Blut wird dringend woanders gebraucht. In deinem Erbsenhirn, zum Beispiel.«
    Er sagte nichts, begann nur noch stärker zu zittern.
    Verdammt. Es sah aus, als steuerte er einem Anfall entgegen. Rüschenhemd musste ihn mit mehr Vampirgift vollgepumpt haben, als ich gedacht hatte.
    Ich packte Gazza bei seinen knochigen Schultern. Er zuckte
wie ein Tropfen auf einer heißen Herdplatte. Sein Knie schnellte hoch und traf mich in die Brust. Ich flog ein, zwei Schritte rückwärts. Kacke. Er rang keuchend nach Luft, den Mund weit aufgerissen, die Lippen blau angelaufen. Sein giftgesäuertes Blut raste so schnell durch seine Lunge, dass es keine Zeit hatte, Sauerstoff aufzunehmen. Ich warf mich auf ihn, versuchte, ihn mit meinem ganzen Gewicht still zu halten.
    Das Gift musste raus, so schnell wie möglich.
    Er bäumte sich auf, seine Wirbelsäule bog sich durch, und er warf mich beinahe ab. Ich packte ihn bei den Haaren und riss seinen Kopf zurück – wie Rüschenhemd vorhin.
    Das besserte meine Laune nicht gerade.
    Der letzte Biss lag ziemlich weit oben – hatte die Halsschlagader nur um eine Koboldschnurrhaaresbreite verfehlt -, und eine klare Flüssigkeit sickerte daraus hervor, kein Blut. Ich presste meinen Mund auf die Schwellung, biss zu und begann das Gift aus seinem Körper zu saugen.
    Silberne Funken explodierten vor meinen Augen, die Welt um mich herum begann zu leuchten wie ein funkelnder Nebel. Mir schien, als wäre jede Zelle meines Körpers ausgetrocknet gewesen und würde nun gierig das Gift in sich aufnehmen. Die Kälte verschwand und machte einer wohligen, paradiesischen Wärme Platz.
    Ich saugte gierig wie ein neugeborener Vampir, konnte gar nicht genug bekommen. Finger zerrten an mir, und ich stöhnte vor Lust. Gazzas Zuckungen nahmen einen gewissen Rhythmus an, so alt wie die Menschheit. Ich presste mich an ihn, wollte mehr, mehr. Heißer Atem strich über meine Wange, es roch nach Salz und Schweiß, und plötzlich schmeckte ich Blut, herrliches Blut …
    Ich riss den Kopf hoch, kam jäh zu mir.
    Gazza grunzte und drückte mich an sich. Ein letztes Zucken seiner Hühnerflügelhüftknochen, und dann lag er still. Ich starrte ihn einen zeitlosen Augenblick lang an. Sein schwarzer
Eyeliner war verschmiert, entzündete rote Pickel zierten sein Kinn, und aus seinem mit einer

Weitere Kostenlose Bücher