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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Malik und der Earl haben sich deswegen gezofft. So laut, dass ich’s nicht überhören konnte …«
    » Du hast dich vorhin mit Darius unterhalten.« Sie warf einen Blick zur Jukebox, an der Darius noch immer stand, jetzt jedoch mit einem finsteren Stirnrunzeln. »Gut, dass du ihn hast abblitzen lassen. Er ist ein netter Kerl, aber er ist außerdem Rios neuestes Spielzeug.« Ihr Bein stieß an das meine. »Keiner der Vampire, die hier Stammgast sind, würde ihn anfassen.«
    Ich nahm ein paar Nicht-Atemzüge und versuchte sie zu ignorieren.
    » … und der Earl hat zu ihm gesagt, er soll sich verpissen, na ja, nicht in diesen Worten, meinte aber, er wäre hier überflüssig …«
    » Rio ist ziemlich besitzergreifend, wenn’s um ihr Spielzeug geht.« Korsett-Girl ergriff mein Glas und schnupperte daran. »Ist das das neue mit Blaubeergeschmack?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Sie schlürfte dennoch an den Resten. »Ihr letztes Schoßhündchen vor Darius hat sich mit diesem anderen Vampir eingelassen, weißt du?«
    Ich versuchte zu verstehen, was Shaka nun sagte.
    » … hat zu ihm gesagt, er soll aufhören, den Machiavelli zu markieren …«
    » … da hat Rio den anderen herausgefordert und ihn im Zweikampf getötet.« Korsett-Girl beugte sich vor und schob ihren Arm unter meinen Mantel. »Sie hat gesagt, das soll allen eine Lehre sein, die es wagen, sich an ihrem Eigentum zu vergreifen.«

    » … dann hat er gesagt, der Tod ist nichts Neues. Aber unsere Traditionen, die Regeln, nach denen wir leben, sind wichtiger …«
    Eine heiße Hand schob sich um meine Taille. »Deine Haut ist so weiß. Wie Sahne.« Sie legte ihren Kopf schief, bot mir ihren Hals dar. Ein halbmondförmiger, vom Vampirgift geschwollener Bissabdruck zierte ihre zarte Haut.
    » … dass der Status quo aufrechterhalten werden muss …«
    Mein Magen zog sich hungrig zusammen. Ihr süßer, heißer Duft stieg mir zu Kopf, und ich leckte den heißen, hervortretenden Biss ab, kratzte mit meinen Fängen über ihre Haut. Schmeckte Blut, lakritzsüß und metallisch.
    Sie erschauderte genüsslich.
    Ich schluckte mühsam. Dann fielen mir die Ermahnungen der Barfrau ein, und ich schaute mich nach einer freien Sitznische um.
    Gazza schlenderte an mir vorbei, den Arm um … ja, wen gelegt?
    Ich blinzelte. Meine Augen wollten sich nicht auf den Vampir heften, glitten stattdessen weiter zu Darius, der nun trübselig auf einer Lederimitatbank saß.
    »Aufgepasst, Jungs« , zischte Pausbacke, »da läuft unsere Bulette! Take-away, Männer!«
    Korsett-Girl streichelte meine Wirbelsäule. »Wir könnten uns ein Zimmer nehmen«, schnurrte sie. »Ich hab’s noch nie mit einer Vampirin gemacht.«
    Das Echo ihres Pulses hämmerte in meinem Kopf, mir lief das Wasser im Mund zusammen, meine Kiefermuskeln schmerzten, und mein Frust steigerte sich ins Unerträgliche.
    Die drei Vampire verließen hinter Gazza und seinem mysteriösen Begleiter das Pub.
    Kacke.
    Gazza hatte sich eine Fang-Gang eingefangen.

16. K apitel
    D ie Gang hatte sich in eine schmale Gasse hinter dem Leech zurückgezogen. Ich spähte vorsichtig um die Ecke, darauf bedacht, mich nicht zu zeigen. Der Mond schien hell genug, sodass ich mit meinen scharfen Vampiraugen sehen konnte, was vorging.
    Pausbacke, Shaka Zulu und Mister Juni standen in einem Halbkreis vor Gazza und einem anderen Vampir mit platinblonden Haaren und einem altmodischen roten Rüschenhemd. Sein Arm war lässig um Gazzas Schultern geschlungen. Das war der Vampir, den ich im Pub vergebens anzuschauen versucht hatte. Ein geschickter Vampirtrick oder Magie?
    Sie hatten ihren Standort gut gewählt: Fluchtwege an beiden Enden, keine Fenster, von denen Licht auf sie hätte fallen können, und ein halbes Dutzend Flaschencontainer boten obendrein gute Deckung. Sie waren – für Menschenaugen – so gut wie unsichtbar. Nur ein anderer Vampir hätte sie bemerken können, doch ich bezweifelte, dass er – oder sie – sich eingemischt hätte. Wohl eher mitgemacht.
    Nein, die Gang hatte nur die Knüppler zu fürchten, die in dieser Gegend patrouillierten. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Ich wusste, was kommen würde, konnte aber nichts machen.
    Noch nicht.
    Vier gegen einen, da war ich machtlos. Ich hätte losrennen und die Knüppler alarmieren können, aber so viel Zeit blieb Gazza nicht. Das Mindeste, was ihm dann bevorstände, war ein monatelanger Aufenthalt in der HOPE-Klinik und die lebenslange Einnahme von G-Zav.

    Wenn er’s

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