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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Er strich seine dichten, seidigen schwarzen Haare aus seinem bleichen, schönen Gesicht. »Ich wollte es nicht glauben.« Der schwarze Stein in seinem Ohrläppchen funkelte. »Bis jetzt.«
    Meine Nackenhaare sträubten sich, und mir lief ein Schauder über den Rücken. Wieso nannte er mich Rosa? War das eine Art Spiel? »Ich heiße nicht Rosa«, sagte ich und war froh, dass ich es so gefasst sagen konnte. »Du irrst dich.«
    »Ich irre mich nicht, Rosa. Du bist Blut von meinem Blut.« Ein rotes Licht blitzte in seinen Pupillen auf und erlosch wieder wie eine Kerzenflamme, ließ eine schwarze, samtige Leere zurück. »Das Geschenk der Transformation habe ich dir gegeben.«
    Ich starrte ihn entsetzt an. Er glaubte, dass er mich transformiert hatte? Wieso? Meine Vampirgestalt beruhte doch bloß auf einem Zauber …
    Oder?
    Verdammt. Was genau hatte ich da auf dem schwarzen Markt gekauft?
    Ich schüttelte den Kopf, und es tat fast gar nicht mehr weh. Dumme Frage. Das spielte im Moment sowieso keine Rolle. Ich verdrängte meine Zweifel und konzentrierte mich auf das Hier und Jetzt. »Nein, du irrst dich.«
    »Versuche nicht, mich zu verleugnen«, sagte er. »Ich weiß, du hast deine Autonomie errungen, aber ich habe immer noch das Recht, meine eigene Schöpfung zu zerstören.« Er presste seine schönen Lippen zusammen. »Wenn es nötig sein sollte.«
    Nicht gerade das, was ich hören wollte.
    Er fuhr fort: »Warum hast du dein Zuhause verlassen, Rosa?« Er strich mit seinem Daumen über meine Lippen, einen traurigen Ausdruck in seinen schönen Augen. »Deine Freunde?«
    Meine Lippen kribbelten, wurden voller, praller. Ein köstlicher
Schauder durchrieselte mich. Das Vampirgift in meinen Adern peitschte meine Erregung an. Die Schmerzen vergingen, machten einer wachsenden Lust Platz. Ich öffnete den Mund, befeuchtete meine Lippen. Schmeckte ihn, exotisch, würzig.
    »Ich hab doch schon gesagt, ich bin nicht deine Rosa.« Aber ich hörte mich unsicher, wenig überzeugend an, selbst in meinen Ohren.
    Er schenkte mir ein träges Lächeln. Sein Gesicht näherte sich dem meinen, bis uns nur noch ein Hauch trennte. »Ich kenne diesen Körper, ich weiß ihn in Ekstase zu versetzen.« Er nahm mein Gesicht sanft in seine Hände. »In einen Machtrausch.« Hitze sammelte sich in meinen Lenden. »Und ich weiß ihm Schmerzen zuzufügen.«
    Meine Lippen zitterten an den seinen. Mein Körper wusste, was er meinte, er wünschte sich diese Schmerzen, würde alles tun, alles, um sie zu fühlen. Ich schwankte unwillkürlich, ließ mich seufzend an seinen kühlen Mund sinken.
    Er streichelte meinen Hals, die Linie meines Kiefers, presste seinen Daumen auf meine heftig pochende Halsschlagader.
    »Ich sollte dir deinen schönen Kopf abreißen«, murmelte er an meinen Lippen.
    Tief, tief in meinem Innern, kaum hörbar, wie aus weiter Ferne, schrie etwas in mir, panisch, in Todesangst. Aber ich verdrängte diese Stimme, wollte nur dem wilden Hämmern meines Herzens lauschen. In einem plötzlichen Bedürfnis, ihm noch näher zu sein, kniete ich mich zwischen seine Beine und schob meine Hände unter seinen Mantel, spürte sein Hemd kühl und seidig unter meinen Fingern, streichelte seinen Rücken, atmete seinen würzigen Duft ein. Er packte mich am Hals, und ich bot ihm seufzend die Lippen dar …
    Er erhob sich mit einer jähen, fließenden Bewegung, riss mich mit, drängte mich an die Wand. Ich erwachte aus meiner Trägheit. »Aber zuerst«, flüsterte er, »will ich wissen, was mit der wahren Besitzerin dieses Körpers geschehen ist.«

    »Ich bin nicht diese Rosa«, würgte ich mühsam hervor, denn er hielt meinen Hals fest umklammert.
    Er hob mein Gesicht, zwang mich, ihn anzusehen. »Willst du, dass ich dir Schmerzen zufüge?«, fragte er leise, einladend.
    Ein eigenartiges Gefühl – sexuelle Erregung? – breitete sich in meinem Unterleib aus. Ja, ich wollte ihn, musste ihn haben, mich von ihm füllen lassen wie ein leeres Gefäß. Ich schloss die Augen, stand steif da, biss die Zähne zusammen und versuchte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen …
    … versuchte, nicht zu betteln.
    »Oder soll ich dir Lust bereiten?« Seine Hände glitten über meine Brüste, streichelten sie, ließen sie sehnsüchtig anschwellen. Kühle Hände glitten über meine Hüften, kneteten mein Fleisch, brachten mein Blut in Wallung.
    Das ist nicht die Wirklichkeit . Ich schüttelte den Kopf, spürte die harte Wand. Das ist Mesmer . Die rauen Ziegelsteine

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