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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Hochglanzzeitschrift gesehen hatte. Sie warf affektiert ihr Haar zurück und bot ihrem Begleiter den Hals. Der Vampir legte seinen Finger an ihre Halsschlagader, und sie sank aufseufzend an ihn. Als er merkte, dass ich zuschaute, zwinkerte er mir schelmisch zu.

    Ich zog lediglich eine Braue hoch und zuckte die Schultern. Das hiesige Speiseangebot mochte ja teurer, das Dressing aufwendiger sein, aber im Grunde unterschied sich diese Bar nicht von den Kneipen in Sucker Town.
    Als ich die Bar erreichte, wurde mir sofort klar, dass mein Plan ein Rohrkrepierer war. Der Barmann war so offensichtlich stolz auf seine Position (und seine falschen Fangzähne), ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich auf den gemütlichen Plausch einlassen würde, den ich im Sinn hatte.
    Ich musste mir jemand anderen suchen, irgendwo, wo’s weniger lebhaft zuging.
    Ich ging an der Glaswand entlang, die sich am Rand der Balustrade hinzog, und blickte auf die Tanzenden hinab. Die Musik drang gedämpft durch die Scheiben. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich konzentrierte mich auf mein Spiegelbild und das, was sich in meinem Rücken abspielte.
    Er stand etwa drei Meter von mir entfernt, die Arme hinter sich verschränkt und spielte den Unauffälligen. Aber dass er mich beobachtete, war derart offensichtlich, dass er mir beinahe leidtat. Ich überlegte. Den kannte ich doch. Dann fiel es mir ein – diese breiten Schultern, die Heldenbrust, das wallende Blondhaar: Es war der Fabio-Verschnitt aus dem Leech & Lettuce, nur dass seine Muskeln – und Bissnarben – nun unter einer blauen Club-Personaluniform versteckt waren.
    Darius. Rios aktuelles Sahnetörtchen.
    Wenn das nicht interessant war.
    Er war natürlich der ideale Kandidat, um sich an meine Fersen zu heften. Dass ich ihn kannte, wusste ja keiner – und er war ein Mensch, noch dazu einer vom Personal, wieso sich also um ihn sorgen,da doch überall große böse Vampire rumliefen?
    Ich ging langsam weiter und beobachtete unauffällig, wie er mir folgte.

    Ein leises Stöhnen ließ mich herumfahren, und ich blickte direkt in ein Paar bekannter blauer Augen.
    Declan, aus dem Bloody Shamrock.
    Mein Herz machte erschrocken einen Satz. Er lächelte mir zu, den Arm um die Schultern einer Blondine in einem roten, mit Strasssteinen besetzten Tittenschlauch gelegt. Dann merkte ich, dass es nicht Declan war, sondern sein Bruder Seamus. Und es war nicht Seamus, der die Blondine zum Stöhnen brachte.
    Ein zweiter Vampir kniete vor ihr und saugte, genüsslich vor sich hin summend, an ihrem Arm. Mir wurde übel, als ich dieses Summen hörte. Auch das kannte ich. Der Vampir hob grinsend den Kopf: Es war Pausbacke, der Silikonhasser und Mitglied der Fang-Gang, der Gazza beinahe zum Opfer gefallen wäre.
    Ich legte den Vorfall zur späteren Prüfung in meinem mentalen Aktenschrank ab, dann stieß ich die Galerietür auf und ging die Treppe zur Disco hinunter, getreulich verfolgt von Darius’ Schritten.
    Von der Tanzfläche aus führte eine Tür zum Hauptkorridor des Clubs, von dem aus man die Auswahl zwischen den alten Kinosälen eins, zwei und drei hatte. Zwei Mädchen rannten kichernd an mir vorbei und verschwanden in Saal zwei, die stampfende Tanzmusik abschnürend, die beim Öffnen der Tür kurz auf den Gang hinausgedrungen war.
    Ich warf einen Blick zurück und ertappte Darius dabei, wie er soeben das Treppenhaus verließ. Er zuckte zurück und verschwand hinter der nächsten Ecke. Ich wählte Saal eins – eine ausgezeichnete Wahl, wie ich sogleich bemerkte: Vor mir stand ein hübsches Mädchen, das mit gelangweilter Miene Getränke ausschenkte.
    »Hi, ich bin Debbie«, begrüßte sie mich. » Golden Bites heißt Sie herzlich willkommen.« Sie zeigte mir lächelnd ihre falschen Porzellan-Fangzähne. »Heute Abend haben wir den berühmten
Arrangeur und Dirigenten Max Reger zu Gast.« Debbie zeigte zur Bühne, wo der berühmte Max Reger enthusiastisch sowohl das kleine Orchester vor sich, als auch die Tänzer in seinem Rücken dirigierte. Es war eine Musik, bei der es einem förmlich in den Beinen zuckte, wenn man mindestens sechzig Jahre alt war wie der Großteil der Anwesenden – der menschlichen Anwesenden, wohlgemerkt, nicht nur der Vampire.
    Ah! Das musste der Tanztee sein, von dem ich auf der Clubwebsite gelesen hatte – die neueste Attraktion des Blue Heart, offenbar sehr beliebt und daher lukrativ. Kein Wunder, denn Senioren haben

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