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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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keine religiöse Mutter oder einen Celebrity-Boyfriend. Keiner würde sie vermissen, sollte sich diese Vorstellung als ihr Schwanengesang erweisen.«

    Also kein Bluff.
    Das Mädchen könnte heute Nacht verschwinden. Und wenn nicht im Vertrag stand, dass der Monitor-Goblin ihren Tod registrieren musste, würde es auch niemand erfahren.
    Die Menschen verstanden oft nicht, wie wörtlich Kobolde alles nahmen.
    »Dann soll ich jetzt wohl von dir runtergehen?«, brummte ich.
    Sie stieß abermals dieses grässliche Kichern aus. »Ach nein, bitte nicht. Ich finde es einfach herrlich, wenn du so auf mir liegst.«
    Okay, sie ließ sich also gern an den Boden nageln … »Gut«, fauchte ich.
    »Ach, wie schön. Jetzt kannst du die Vorstellung genießen, und ich kann dir zärtliche Nichtigkeiten ins Ohr flüstern. Komm näher, kleine Sidhe.«
    Seufzend beugte ich mich über sie, brachte mein Gesicht neben das ihre. Vampire und ihre Spielchen.
    Rüschenhemd hatte das Mädchen mittlerweile losgelassen, und sie krabbelte hektisch von ihm weg, wobei sie sich fast mit ihrem Nachthemd strangulierte. Er schlich auf Zehenspitzen hinter ihr her, die Knie dabei übertrieben hoch anhebend: der geborene Stummfilmschurke.
    Rio regte sich unter mir. »Du hast Melissa erwähnt. Eine Schande, dass sie sterben musste. Ein so reizendes Geschöpf.«
    »Ich bin nicht hier, um mir Trauerreden anzuhören. Könnten wir das überspringen?«
    »Wie du willst. Melissa ist am Abend vor ihrem Tod zu mir gekommen und hat gesagt, sie hätte mir ein paar Informationen zu verkaufen.«
    »Sie hat dich erpresst.«
    Sie lachte leise, und die Vibrationen pflanzten sich bis in meinen Körper fort. »Melissa war wie ich: sehr ehrgeizig. Sie
wusste, dass das rechte Wort am rechten Ort viel bewirken kann.«
    Touché .
    »Also hat Melissa dich tatsächlich erpresst.«
    »Sie war gerissen und hatte große Zukunftspläne.« Rio zog eine schwarze Braue hoch. »Natürlich ist es möglich, dass sie jemanden erpresst hat. Aber ich mochte sie. Sie war ein Mädchen nach meinem Herzen.« Sie zwinkerte mir zu. »Deshalb wurde ich auch ihr Mentor.«
    Ich zog die Stirn kraus. Melissa hatte doch bereits einen Mentor: Declan vom Bloody Shamrock.
    »Das wusstest du nicht?« Rio schnalzte missbilligend. »Aber findest du es nicht auch interessant, dass sie nicht nur einen, nicht nur zwei, sondern gleich drei Mentoren hatte? Mich natürlich, den Earl und Declan. Und es sollte noch einen geben, aber der hatte sich noch nicht erklärt.«
    Mir tat allmählich der Rücken weh. »Lass mich raten: Malik al-Khan.«
    »Du warst ja bienenfleißig.« Sie schniefte. »Aber ich hatte unseren anderen Besucher gemeint, den Franzosen.«
    Es galt, etwas klarzustellen. »Bist du vor oder nachdem sie dir diese Informationen verkaufen wollte ihr Mentor geworden?«
    »Vorher natürlich.« Sie befeuchtete ihre Lippen. »Ich hatte mich schon einige Zeit vorher erklärt.«
    Ich hatte ganz vergessen, dass auf der Bühne ja eine Vorstellung tobte, und ein tiefes Stöhnen lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf jene Geschehnisse. Rüschenhemd vergnügte sich soeben damit, das verängstigte Mädchen auf dem Steinsarg zu drapieren. Er fletschte grinsend seine Zähne und bog ihren Kopf zurück, entblößte ihre Kehle. Mit der anderen Hand arrangierte er sorgfältig ihr langes Haar, damit es dem Publikum nicht die Sicht nahm.
    Die Musik nahm eine ominöse Tonart an.

    »Also, was waren das für Informationen, die sie dir verkaufen wollte?«
    Rio seufzte. »Vielleicht kannst du mir das ja sagen, wenn du’s rausgefunden hast, kleine Sidhe. Melissa wurde zum Schweigen gebracht, bevor sie mir sagen konnte, was es war.«
    Wie passend. Rios Spielchen hatten nur den einen Zweck: Auch sie war hinter diesem Zauberspruch her. Und wenn ich’s recht bedachte, hatte sie mir keine wirklich nützlichen Informationen gegeben.
    Ein Trommelwirbel ertönte, und Rüschenhemd hob die Arme. Sein Cape flatterte.
    »Das musst du sehen«, sagte Rio erregt. »Das ist der beste Teil.«
    Die Musik verstummte. Die Zuschauer saßen förmlich auf der Stuhlkante.
    Plötzlich schoss ein spitzer Pfahl aus Rüschenhemds Brust, und Blut sprudelte in hohem Bogen hervor.
    Die Scheinwerfer blitzten auf, und ein Nebelschwall verbarg die Bühne vor den Blicken des Publikums.
    Ich blinzelte schockiert. War er tatsächlich gerade gepfählt worden?
    Der Nebel verzog sich, und man erblickte zwei Gestalten, die sich leidenschaftlich umarmten. Die Musik

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