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Sueßer als der Duft der Rosen

Sueßer als der Duft der Rosen

Titel: Sueßer als der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Maclay
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zusammenhielt. Sie war in Paris, in einer ungewohnten Umgebung, in der eine Sprache gesprochen wurde, die sie nicht verstand. Hier kannte sie niemand, und sie fühlte sich erstaunlich entspannt und frei. Zum erstenmal seit zwölf Jahren war sie bereit, alles einfach geschehen zu lassen, ohne selbstauferlegte Zwänge und Hemmungen. Sie war in Paris, und jede Frau verdiente mindestens eine Nacht in der romantischsten Metropole der Welt.
    Sie sah Curt an. Vielleicht hatte das plötzliche Gefühl von Freiheit gar nichts mit Paris zu tun, sondern mit ihm.
    "Ich möchte im Krankenhaus anrufen und fragen, wie es Rudy geht", sagte sie, um nicht ganz zu vergessen, warum sie den Atlantik überquert hatten.
    "Natürlich. Das ist überhaupt kein Problem. Wir rufen vom Hotel aus an."
    "Und danach kannst du mir Paris zeigen." Die Vorfreude durchströmte sie und machte sie unbeschwerter, als sie es jemals gewesen war. Sie war richtig froh, mit Curt in Paris zu sein und die aufregend romantische Atmosphäre zu genießen. Vielleicht würde sie diesen Leichtsinn später bereuen, aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Auch nicht daran, dass ihr Vater möglicherweise erfahren würde, was sie getan hatte. Und erst recht nicht an die Einschränkungen, die sie sich selbst auferlegt hatte und jetzt über Bord warf.
    "Ich hoffe, du hast auf dem Herflug genug Schlaf bekommen, Curt, denn nachdem wir im Hotel waren, werden wir diese Stadt erkunden, bis wir vor Erschöpfung umfallen."

11. KAPITEL
    "Komm schon, Curt, nicht so langsam!" Lachend zog Kathryn Curt auf die andere Seite der Aussichtsplattform des Eiffelturms. "Schau mal, man kann Notre-Dame sehen. Von hier oben sieht alles so winzig aus. Kennst du die Kirche dort drüben, die mit den vielen Türmen? Ist das nicht ein wunderschöner Anblick?"
    Ohne seine Antwort abzuwarten, zeigte sie durch das
    Drahtgitter auf das Boot, das langsam durch die Schatten auf der Seine glitt. "Ich wünschte, wir hätten Zeit für eine Schiffstour.
    Aber es gibt so viele andere Dinge zu besichtigen." Und schon eilte sie weiter, wie ein ungeduldiges Schulmädchen, das endlich Ferien hatte.
    So lebhaft hatte Curt sie noch nie erlebt. Aus der kühlen, zurückhaltenden Kathryn Prim war eine abenteuerlustige junge Frau geworden, die vor lauter Energie gar nicht mehr stillstehen konnt e. Ihre ansteckende Begeisterung ließ die anderen Touristen auf dem Turm erst staunen und dann nachsichtig lächeln.
    Der Wind wehte ihr das Haar ins Gesicht, und sie strich es fort. Im milden Licht der untergehenden Sonne schien ihr schlichtes pinkfarbenes Kleid zu leuchten. Ihre Augen strahlten vor Glück, und als sie Curt anlächelte, wurde ihm warm ums Herz. Sie war so wunderschön, eine Frau, wie er sie sich immer erträumt hatte.
    Sie war ganz anders als alle Frauen, denen er bisher begegnet war. Sie war etwas Besonderes, etwas Einmaliges.
    Kathryn blickte noch einmal seufzend auf das abendliche Paris, das langsam zu einem Lichtermeer wurde. "Lass uns den nächsten Fahrstuhl nehmen, ja? Ich möchte auf die Champs Elysses. Du hast mir einen Kaffee versprochen."
    "Sag bloß, du hast schon genug vom Eiffelturm?" fragte er ungläubig, denn er hätte den faszinierenden Anblick, den Kathryn vor der Kulisse von ganz Paris bot, gern noch länger genossen. Schade, dass er seine Kamera nicht mitgenommen hatte. "Ich habe also den unverschämt hohen Eintrittspreis bezahlt, damit du in zehn Minuten alles siehst, was du sehen willst?" fragte er in gespieltem Entsetzen.
    "Wir haben nicht genug Zeit." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Nase. "Und ich will jede Minute davon ausnutzen, Mr. Creighton. Ich hoffe, Sie können mein Tempo mithalten."
    "Ich werde es versuchen." Er lächelte bewundernd, obwohl er nicht sicher war, wie er mit der "neuen" Katie umgehen sollte.
    Unten angekommen, zog sie ihn zu einem Taxi, stieg ein und nannte dem Fahrer in absolut miserablem Französisch ihr Ziel.
    Es schien den Mann nicht zu stören. Wer konnte der
    unwiderstehlichen Katie Prim schon widerstehen?
    Der Fahrer setzte sie vor einem berühmten Modehaus ab.
    "Tut mir leid, dass die Geschä fte schon geschlossen haben. Ich hätte dir gern ein elegantes Abendkleid gekauft."
    "Unsinn." Sie legte ihren Arm um seine Taille, und er seinen um ihre Schultern. "Was soll ich zu Hause mit einem Modellkleid? Es zu den Vorlesungen über Finnenrecht tragen?
    Mir reicht es völlig, einen Schaufensterbummel zu machen.
    Selbst die Luft duftet

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