Süßer die Glocken (German Edition)
Selbstbewusstsein und auch um die Leidenschaft ihres Mannes. Sie selbst musste Robert immer erst eine ganze Weile bezirzen, bevor er in Wallung kam.
Was vielleicht an mir liegt. Wenn ich wie Carla aussähe, könnte Peter bestimmt auch die Hände nicht von mir lassen
. Sie zuckte zusammen.
Robert, Robert könnte die Hände nicht von mir lassen!
Sie riss sich vom Anblick der starken Hände los, und bemerkte entsetzt, dass Carla und Peter sie bei ihrem kleinen Pettingeinsatz direkt ansahen und lächelten.
Lisa senkte beschämt den Blick, drehte sich dann zu Peter um und wurde erneut überrascht. Ihr Mann grinste und beobachtete das Treiben der beiden genau.
Was geht denn hier vor sich?
, fragte sie sich und wollte gerade etwas sagen, da drehte sich Carla herum und ging ebenfalls zum Baum. »So, jetzt ihr!«
Sie beugte sich vor, wobei das kurze Kleid den Ansatz eines ebenfalls roten Spitzenslips zeigte. Dann kam sie mit zwei Paketen wieder.
»Zuerst du, Robert«, sagte sie und lächelte.
Werde ich jetzt paranoid
, fragte sich Lisa,
oder hat sie ihm gerade zugezwinkert?
Robert wickelte einen großformatigen Bildband aus, der offensichtlich erotische Aktfotos ausschließlich junger Frauen enthielt.Lisa schüttelte kaum merklich den Kopf. Das würden sie sich garantiert nicht ins Regal stellen! Sie war nicht prüde, oder so, und auch nicht naiv. Natürlich wusste sie, dass Robert sich auf seinem Computer nicht nur Sportberichte ansah. Aber was sollten denn die Gäste denken, wenn so eine Schlampenparade in ihrem Wohnzimmer stand.
»Danke!«, erklärte Robert, warf Lisa einen kurzen Blick zu und fing dann allen Ernstes an, in dem Band zu blättern!
Jetzt hakt es aber gleich!
, dachte Lisa und diesmal konnte sie nicht an sich halten.
»Vielleicht möchtest du das lieber später ansehen? Wenn du alleine bist?«, zischte sie ihm zu.
Er blickte auf und lächelte verschmitzt, ja beinahe unverschämt.
Und es steht ihm
, dachte Lisa überrascht. Er legte eine Hand auf ihr Bein, dass in einem bequemen, aber schicken Hosenanzug steckte, und sagte: »Ich würde es aber gerne in angenehmer Gesellschaft durchsehen.«
Bevor Lisa darauf etwas einfiel, hielt ihr Clara das andere Paket unter die Nase. »Deins! Pack aus!«
Bei dem Feingefühl, dass ihr gerade an den Tag legt, würde es mich nicht wundern, wenn da ein Vibrator drinsteckt
, dachte sie, noch immer etwas verärgert. Aber dafür war der Inhalt zu weich.
Sie riss das goldene Papier auf und erstarrte, als hellblaue Spitze zum Vorschein kam.
Das ist Reizwäsche
. Schnell schlug sie das Papier wieder zu. »Danke!«, sagte sie eilig und wollte es zur Seite legen, aber Clara glitt neben sie auf die Couch und nahm ihre Hände.
»Sieh es dir doch erst mal an. Es ist etwas gewagter, als du es sonst bevorzugst, glaube ich, aber du wirst fantastisch darin aussehen!«
Wer’s glaubt
. Natürlich kannte Clara ihren Geschmack und ihre Größe, sie waren schließlich oft genug zusammen einkaufen gewesen. Aber wo Clara mit einem Hauch von nichts in den Taschen aus dem Laden spazierte, war bei Lisa bisher ein Spitzen-BH und ein ebensolcher Slip das höchste der Gefühle gewesen.
Hochrot und von den Blicken der beiden Männern im Raum wie erdolcht, sah Lisa mit an, wie Clara ein knappes, geschnürtes Bustier hervorholte. Es war am Bauch fast durchsichtig und mit einem Rankenmuster bestickt, wodurch es auf eine schamlose Art Unschuld vorgaukelte. Es folgte ein String mit perlenbesetzter Schnur und weiße, halterlose Strümpfe.
»Olala«, sagte Peter und es klang anzüglich.
»Zieh es mal an, wir wollen sehen, ob es passt!«, forderte Clara.
»Ja sicher«, lachte Lisa. »Als wenn …« Ihre Stimme brach vor Aufregung. »Als wenn ich hier halbnackt vor euch herumspazieren würde.«
»Mich würde es freuen«, sagte Peter und beugte sich erwartungsvoll vor. Lisa starrte ihn entsetzt an, dann blickte sie zu Robert. »Wir sind doch unter Freunden«, setzte der mit dem neuen spitzbübischen Grinsen hinzu.
»Seid ihr alle schon besoffen?«, fragte Lisa lauter und stand auf. »Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Ich mag gar nicht, wie sich das hier entwickelt. Ich gehe mich jetzt frisch machen, und wenn ich wiederkomme, ist mit diesem Blödsinn besser Schluss!«
Sie wusste nicht, was vor sich ging. Sicher war nur, dass das nicht die erholsamen Ferien vom Alltag waren, die sie sich erhofft hatte. Sie sprang auf und eilte in eines der beiden Badezimmer.
Sie wollte Scrabble spielen oder
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