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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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befreien.
    Ethan und Tyler stellten den Käfig an den Rand des Camps, dicht beim Wald. Kranke Erregung erfasste die Gruppe, als alle herbeikamen, um den Wolf anzustarren. Ich hasste es, dass er so zur Schau gestellt wurde, und fragte mich, ob Tiere Demütigung empfinden konnten. Auch wenn er sich nicht erniedrigt fühlte, war ich um seinetwillen beschämt. Er war ein so stolzes Tier. Er hatte eine bessere Behandlung verdient als das hier. Seine Lage brach mir das Herz.
    Nach einer Weile schlenderten alle davon. Alle außer Mason und mir. Mason war unglaublich fasziniert von dem Wolf. Doch wie konnte er dann diesem wunderschönen Wesen so etwas antun? Es war nicht richtig. Ich hatte geglaubt, Mason zu kennen, aber mir wurde klar, dass ich ihn ganz und gar nicht kannte. Warum war ich nicht mit Lucas und den anderen zurückgegangen? Und was sollte ich jetzt tun? Sie hatten die Käfigtür zwar nur mit einem einfachen Vorhängeschloss versperrt. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie den Wolf unbewacht zurücklassen würden.
    »Ist er nicht prachtvoll?«, sagte Mason, ohne den Wolf aus den Augen zu lassen.
    Mein Therapeut hatte mich einmal hypnotisiert, um meinen Ängsten auf den Grund zu gehen. Wahrscheinlich hatte ich damals so ähnlich ausgesehen wie Mason in diesem Moment - als hätte ich irgendwelche Drogen genommen.

    Ich war außer mir vor Zorn auf Mason und mich selbst. Warum hatte ich das hier nicht kommen sehen? Es gab nicht viele Wölfe mit dieser ungewöhnlichen Fellfärbung. Ich wusste, dass es derjenige war, der mich vor dem Angriff des Bären gerettet hatte. Ich hatte diesem Tier mein Leben zu verdanken. Und meinetwegen hatte man ihn in einen Käfig gesperrt.
    Der Wolf regte sich und richtete sich mühselig auf. Der Käfig war klein, und er konnte sich nicht ganz aufrichten. Er konnte nicht umhergehen. Schon das Umdrehen dürfte ihm schwerfallen. Sie hatten ihm den Maulkorb abgenommen, nachdem sie ihn in den Käfig geschafft hatten. Ich schaute in seine silberfarbenen Augen und spürte dieselbe Verbundenheit wie nach dem Angriff des Bären. Was wollte Professor Keane untersuchen? Wahrscheinlich war er ein Nachkomme der Wölfe, die man hier vor Jahren ausgewildert hatte. Ich hatte das Gefühl, als würde die Eigenschaft der Wölfe, keine Menschen anzugreifen, ins Gegenteil verkehrt. Professor Keane und seine Studenten erklärten einer Spezies den Krieg. Warum taten sie das?
    Mason ging in die Hocke, schob einen Stock durch die Gitterstäbe und piekste den Wolf damit in die Seite. Er ließ ein warnendes Knurren ertönen, zog die Lefzen zurück und zeigte seine Zähne.
    Ich riss Mason den Stock aus der Hand und schleuderte ihn weg. »Lass das sein!«, zischte ich wutentbrannt.
    Mason erhob sich. »Du hast Recht. Wenn er zornig ist, verwandelt er sich vielleicht nicht zurück.«
    »Verwandeln? Was redest du da? Er ist ein Wolf, und es ist gesetzlich verboten, ihn einzufangen.«

    Er grinste mich an, als wollte er fragen, in welcher Welt lebst du eigentlich?
    »Er ist kein Wolf «, sagte er. »Na ja, in diesem Augenblick ist er schon ein Wolf, aber bevor er sich verwandelte, war er ein Mensch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Lucas ist. Wäre nur logisch. So wie er dich beobachtet hat, wusste ich, dass er dich nicht zurücklassen würde.«
    Da hat wohl jemand zu viele Pillen geschluckt. Ich lachte. »Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?«
    Er fixierte mich mit ernster Miene. »Es gibt tatsächlich Lykanthropen, Kayla. Hier in der Wildnis. Da ist ein ganzes Dorf …«
    »Nein, es gibt sie nicht«, unterbrach ich ihn. »Und ein Dorf existiert auch nicht. Wenn überhaupt, sind es nur Legenden, verrückte Geschichten, die am Lagerfeuer erzählt werden.«
    Mit einem boshaften Grinsen auf den Lippen beugte er sich zu mir herunter. »Ich kann beweisen, dass es wahr ist.«
    Er öffnete den Reißverschluss seines Rucksacks und zog einen Revolver heraus. Es war nicht dieselbe Schusswaffe wie zuvor. Dieser Revolver sah aus wie die Glock 17 meines Vaters.
    »Was zum Teufel …«
    Bevor ich den Satz beendet hatte, zielte er mit ruhiger Hand auf den Wolf -
    »Nein!«, schrie ich und warf mich auf Mason. Wieder zu spät.
    Er drückte ab. Der Wolf jaulte auf und fiel auf die Seite. Blut strömte aus seiner Hüfte.
    Ein paar Studenten kamen angerannt.

    »Alles in Ordnung. Nur ein Versehen. Der Schuss hat sich versehentlich gelöst. Es ist nichts passiert«, rief Mason und bedeutete ihnen, wieder zu

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