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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Taschen gezogen haben, als sie ihn aufs Revier geschleift haben, ist verkohlt. Genau wie die Liste, die sie ausgefüllt hatten, aber dieser Bulle wusste noch, was Cleveland alles dabeihatte.«
    »Hatte er etwas Besonderes erwähnt? Eine Waffe vielleicht?«
    »Nix. Nur das Übliche. Ein bisschen Geld. Sechzig Dollar und siebenunddreißig Cent. Der Bulle hat es mir zurückgegeben. Er hat gesagt, Cleveland hätte auch einen Schlüssel dabeigehabt, aber der sei nicht wieder aufgetaucht, und ich hätte sowieso nicht gewusst, wozu er gut war. Ein Päckchen Zigaretten. Das ist alles.«
    Raley beugte sich wieder vor. »Cleveland hat geraucht?«
    »Schon als kleiner Junge. Früher hat er mir und seiner alten Mam immer die Kippen geklaut, ziemlich bald war er auf drei, vier Päckchen am Tag. Nie ohne Kippe.« Er deutete mit dem Daumen auf das Foto des Ku-Klux-Klan-Anhängers. »Einmal war ein Rummel in der Stadt, wir sind alle hin, und Daddy hat Cleveland ein Feuerzeug gekauft. Kein billiges Wegwerfding, sondern was Richtiges. Mit einem nackten Mädchen drauf. Wie heißt das noch? Ein Hologramm. Wenn man sie hin und her gedreht
hat, hat sie die Beine breit gemacht.« Er bedachte Britt mit einem lüsternen Blick.
    »Der alte Herr fand das zum Schreien. Cleveland kam sich richtig erwachsen vor. Er liebte das Ding. Auch wenn er mal nicht geraucht hat, hat er damit rumgespielt. Immer hat er damit rumgemacht, er konnte es nicht aus der Hand legen, Sie verstehen?«
    »Man sollte doch meinen, ein Polizist würde sich an ein so ungewöhnliches Feuerzeug erinnern«, sagte Raley. »Aber davon hat er nichts gesagt?«
    »Nein. Dabei hab ich extra nachgefragt. Er hat gesagt, er kann sich nicht erinnern, dass Cleveland ein Feuerzeug dabeigehabt hätte.«
    »Ein schwerer Raucher ohne Feuerzeug? Kam ihm das nicht merkwürdig vor?«
    »Ich sag nur, was er mir erzählt hat.« Jones starrte kurz ins Leere und meinte dann melancholisch: »Ich hätte das Ding gern wieder. Zur Erinnerung, Sie wissen schon, an Cleveland und meinen alten Herrn. Aber ich schätze, Cleveland hat es verloren oder es wurde ihm gestohlen. Er hat alles verloren, was in seinem Leben irgendwas gezählt hat, also wahrscheinlich auch das Feuerzeug.«
    Raley und Britt sahen einander an, dann wandte sich Raley wieder an Jones. »Fällt Ihnen noch etwas ein, was mir bei meinen Ermittlungen weiterhelfen könnte? Gab es einen Ort, an dem Cleveland besonders gern war? Wo er öfter abhing?«
    »Wie gesagt, wir haben nicht miteinander geredet.«
    »War Cleveland in einer Gang?« Raley blickte kurz auf die Fotos an der Wand. »Ein Mitglied irgendeiner Gruppe?«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte Jones. »Ich wollte ihn überreden, dass er sich mit mir und ein paar Jungs zusammentut. Er hatte ein Händchen für Waffen und war gern draußen im Wald. Aber er war nicht geduldig genug, um ein guter Jäger zu sein. Zu zappelig. Außerdem braucht ein guter Soldat Disziplin. Cleveland wollte sich von niemandem was sagen lassen.«

    Raley war enttäuscht, dass ihr Gespräch nicht mehr ergeben hatte, aber ihm fielen keine Fragen mehr ein. Er sah Britt schweigend an, doch die schüttelte den Kopf. Weil er keinen Grund sah, noch weiter nachzuhaken, bedankte er sich bei Jones. Britt ging Raley voran aus dem Wohnwagen. Jones befahl dem Hund, ruhig zu bleiben, trotzdem knurrte das Tier kehlig und stellte die Haare auf, während es aus schmalen Augen beobachtete, wie Britt zum Wagen ging.
    Der Besitzer beobachtete sie genauso hungrig. Er senkte vertraulich die Stimme. »Sie haben sich da ein süßes Früchtchen geangelt, Gannon.«
    »Danke«, erwiderte Raley gepresst.
    »Sie ist die Fernsehtussi, die plötzlich abgetaucht ist, stimmt’s?«
    Raley übersprang die letzte geborstene Betonstufe und drehte sich auf dem Absatz um.
    »Entspannen Sie sich«, sagte Jones und kam die Stufen herabgeschlendert. »Ich werd sie bestimmt nicht verpfeifen. Ich habe mächtig Respekt vor einem Hintern wie dem.« Er sah Raley wieder an und zwinkerte. »Ihr glaubt, dass da was faul war an dem Brand und daran, wie mein Junge gestorben ist. Hab ich recht? Ihr versucht, ein paar faule Eier unter den Bullen rauszuklauben und zu beweisen, wie korrupt das Scheiß-PD ist.«
    »So ungefähr.«
    Jones grinste und entblößte dabei die Goldkronen auf seinen Backenzähnen. »Hau rein, Junge.« Er streckte ihm die Faust hin.
    Raley starrte die Tattoos auf den Knöcheln an und stupste dann mit seiner Faust gegen die von

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