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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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wegfuhr, den er noch nie von innen gesehen hatte.
    »Glaubst du, er befolgt unseren Rat?«, fragte Britt, während sie seinem Wagen nachsahen, bis er um eine Ecke bog und verschwand.
    »Entweder das, oder er hängt schon am Handy und trommelt die Truppen zusammen.«
    »Woraus zu schließen wäre, dass er gelogen hat, als er behauptete, dass er nicht weiß, was mit Cleveland Jones nach seiner Verhaftung passiert war.« Sie überlegte kurz und sagte dann: »Ich glaube, er hat die Wahrheit gesagt. Er will nicht wissen, was in diesem Vernehmungsraum passiert ist, weil das auf ihn selbst zurückfallen würde. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.«
    »Vielleicht weiß er nicht, was exakt vorgefallen ist, aber wenn du mich fragst, glaubt er nicht, dass Jones schon vor seiner Verhaftung einen doppelten Schädelbruch erlitten hatte. Er weiß, dass alles, was danach passiert ist, auf ihn zurückzuführen ist. Außerdem weiß er, wer Jay umgebracht hat. Er muss Todesängste vor ihm ausstehen.«
    »Oder vor ihnen.«
    »Oder vor ihnen. Wenn nicht, dann hätte er die Täter ans Messer geliefert, als sein Vater getötet wurde. Er hat sie mit dem Mord an seinem Vater davonkommen lassen – das ist einfach unvorstellbar. Er …« Plötzlich lag seine Hand auf ihrem Scheitel
und drückte sie nach unten. Gleichzeitig rutschte er tief in den Sitz.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Eben sind unsere Freunde aus dem Klub gekommen.«
    »Butch und Sundance?«
    »Genau die.« Er hatte sie im Seitenspiegel gesehen. Nach einem verstohlenen Blick über die Schulter, um sich zu überzeugen, dass ihn seine Augen nicht getrogen hatten, zog er die Pistole aus dem Hosenbund.
    Erschrocken zischte sie: »Du wirst doch nicht auf sie schießen, oder?«
    »Nur wenn ich muss.«
    »Meinst du, Pat junior hat sie gerufen?«
    »Vielleicht, aber eigentlich glaube ich das nicht. Wenn er ihnen erzählt hätte, dass wir vor dem Klub stehen, wären sie sofort herausgestürmt. Aber sie haben es nicht besonders eilig. Sieh selbst. Sie gehen in die andere Richtung, weg von uns.«
    Er zog die Hand von ihrem Kopf, und sie hob ihn weit genug, um über den Sitz sehen zu können. Die beiden Männer spazierten auf dem Bürgersteig in Richtung King Street. Sie schlenderten nicht, sie sahen aus, als hätten sie ein Ziel, andererseits konnte Britt sich vorstellen, dass sie sich immer zielstrebig bewegten. Aber wie Raley bemerkt hatte, schienen sie es auch nicht besonders eilig zu haben.
    »Jedenfalls sehen sie nicht aus wie ein Schwulenpärchen«, stellte sie fest.
    »Absolut nicht.«
    »Komisch, dass sie aus so einem Klub kommen.«
    »Hmm. Genauso komisch wie der Besuch im Wheelhouse an dem Abend, an dem du mit Jay verabredet warst. Wo zumindest einer von ihnen auftauchte. Den Zweiten hast du bis jetzt ja noch nicht gesehen. Kommt er dir irgendwie bekannt vor?«
    »Nein. Aber ich konnte ihm noch nicht ins Gesicht sehen. Glaubst du, sie haben nach Pat junior gesucht?«

    »Gott, hoffentlich nicht. Er hätte gegen diese Typen keine Chance.«
    Britt sagte: »Es ist nur ein kleiner Triumph, trotzdem freut es mich irgendwie, dass sie da drin ihre Zeit verschwendet haben, während wir nur wenige Meter von ihnen entfernt mit Pat gesprochen haben.«
    Das Paar traf auf dem Bürgersteig auf drei andere Männer und trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. Butch sah den dreien über die Schulter nach, bis sie in dem Klub verschwunden waren. Dann sagte er etwas zu seinem Kompagnon, der ihm aufbrausend den Finger zeigte, was Butch wiederum zum Lachen brachte. Dann setzten die beiden ihren Weg fort.
    »Hast du Sundance gesehen, als er sich umgedreht hat?«, fragte Raley.
    »Ja, aber ich glaube nicht, dass ich ihm schon begegnet bin. Als ich Butch durch das Fenster deiner Hütte sah, hat das sofort eine Erinnerung bei mir ausgelöst.«
    Die beiden waren an der nächsten Straßenecke angekommen und verschwanden dahinter. Raley bohrte die Pistole wieder in den Hosenbund und ließ den Motor an. »Was hältst du von einem kleinen Rollentausch?«
    »Wie meinst du das?«
    »Dass wir zur Abwechslung mal die Verfolgung übernehmen.«

D er dunkelrote Viertürer war auf einem öffentlichen Parkplatz zwei Blocks abseits der King Street abgestellt. In dem dichten Verkehr kam Raley langsam genug voran, um unauffällig hinter den beiden bleiben zu können, bis sie ihren Wagen abgeholt hatten. Anschließend folgte er ihnen aus dem historischen Distrikt hinaus und mehrere Meilen auf einer Hauptstraße

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