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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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bis zu einem älteren Holiday Inn.
    »Ein Killerkommando mit knapper Kriegskasse«, stellte Britt fest.
    »Nein, ihrem Auftraggeber stellen sie das Dreifache des Zimmerpreises in Rechnung.«
    Die Hotelzimmer waren auf zwei Stockwerken angeordnet und durch eine offene Galerie miteinander verbunden. Die Männer parkten ihren Wagen direkt vor einem Erdgeschosszimmer. Vom Parkplatz einer kleinen Ladenzeile aus beobachteten Raley und Britt über die mehrspurige, viel befahrene Straße hinweg, wie der Fahrer, den sie Butch nannten, den Kofferraum öffnete und eine Reisetasche herausholte.
    Sie sagte: »Sieht schwer aus.«
    »Das ist ihre Werkzeugkiste.«
    Nachdenklich überlegte sie: »Warum haben sie mich an dem Abend auf der einsamen Landstraße nicht einfach erschossen?«
    »Weil sie keine Spuren hinterlassen wollten. Und wegen des Timings.«
    »Zwei Morde so kurz aufeinander, erst der an Jay und dann der an mir, unsere Freundschaft, all das zusammengenommen hätte Verdacht erregt.«

    »Vielleicht hätte man den Mord an dir nicht als Zufall abgehakt. Da war es besser, wenn erst nach Tagen oder sogar Wochen ein armer Angler den Wagen mit dir am Steuer entdeckt hätte.«
    »Außerdem hätte es so ausgesehen, als hätte ich mich selbst umgebracht.«
    »Genau. Auf diese Weise hätte man es leicht als Schutzbehauptung abtun können, falls du dich wirklich an etwas von Jays Beichte erinnert hättest und es wirklich jemandem weitererzählt hättest.«
    »Das Gefasel einer verzweifelten Frau kurz vor dem Selbstmord.«
    »Exakt.«
    »Sie sind wirklich raffiniert, nicht wahr?«
    Sie sagte das so ernst, dass er sie ansah. »Ungeheuer.«
    Die beiden Männer verschwanden in zwei nebeneinanderliegenden Zimmern. Butch nahm die Reisetasche mit. »Offenbar ist er der Anführer«, überlegte Raley. »Oder einfach der bessere Schütze.«
    »Und jetzt?«, fragte Britt.
    Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, sagte er: »Du behältst die Zimmer im Auge. Gib mir Bescheid, wenn sie rauskommen.« Er drückte die Autotür auf.
    »Wo willst du hin?«
    »Candy anrufen, bevor es noch später wird.« Er deutete auf eine Telefonzelle am anderen Ende der Ladenzeile. »Nachdem die Zelle noch steht, wird das Telefon hoffentlich funktionieren.«
    »Lass uns hinfahren.«
    Er schüttelte den Kopf. »Von dort aus haben wir keinen so guten Blick auf ihre Zimmer. Du bleibst hier. Und behältst sie im Auge.«
    »Du hast unterwegs keine Deckung. Sie könnten dich sehen.«
    »Sie schauen nicht her. Aber für alle Fälle …« Er nahm die Pistole am Lauf und reichte sie ihr. »Behältst du die.«

    Sie wich zurück. »Lass sie auf dem Sitz liegen.«
    Er stieg aus, legte die Pistole sorgsam auf dem Fahrersitz ab und begann dann über den Parkplatz zu laufen. Obwohl er es Britt gegenüber geleugnet hatte, gefiel es ihm gar nicht, dass er über die freie Fläche gehen musste. Er trat in die Telefonzelle, zog die Tür aber nicht zu, damit sich das Licht nicht einschaltete. Zum Glück war das Telefon noch nicht abmontiert. Mehr noch, es funktionierte sogar. Er hatte eine Hosentasche voll Münzen mitgebracht.
    Candy war beim ersten Läuten am Apparat. »Wo warst du? Ich dachte schon, du wärst zur Vernunft gekommen und würdest gar nicht mehr anrufen.«
    Er steckte sich den Zeigefinger ins Ohr, um das Verkehrsrauschen auszufiltern. »Ich war beschäftigt. Entschuldige die späte Störung. Was hast du für mich?«
    »Einen Termin bei Fordyce.«
    Er war baff. Er hatte kaum zu hoffen gewagt, dass sie das zuwege bringen könnte. »Ohne Scheiß?«
    »Und wie er sich anscheißt. Jedenfalls bin ich ziemlich sicher, dass er es tut. Anfangs wollte er auf gar keinen Fall mit dir reden, aber ich habe ihn schließlich klein gekriegt. Ich habe ihm erklärt, er könnte von Glück reden, dass du bei Jays Beerdigung nicht ganz offen auf ihn losgegangen bist wie auf George. Ich habe ihm als ehemalige Kollegin geraten, dass er lieber unter vier Augen mit dir reden sollte, bevor du vor aller Augen irgendetwas Verrücktes anstellst. Er glaubt, dass du reif fürs Irrenhaus bist, darum wird es ihn hoffentlich angenehm überraschen, dass du immer noch halbwegs vernünftig wirkst.« Sie zögerte kurz und fragte dann: »Du bist doch noch nicht reif fürs Irrenhaus, oder?«
    »Nein. Ich bin nur auf einer Mission.«
    »Das ist dasselbe«, murrte sie.
    »Und wann?«
    »Elf Uhr. In seinem Büro. Du sollst dich beim Wachmann melden. Dann wird dich jemand begleiten.«

    »Ich weiß nicht, was ich

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