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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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anmaßend und bedrohlich. Mit einem erstickten Keuchen sprang Britt auf.
    Candy lachte leise. »Wie ich sehe, erkennen Sie ihn tatsächlich wieder. Er hatte den Befehl, Sie in jener Nacht nicht zu berühren, und doch sagen Sie, er hätte Sie befummelt. Wem soll ich jetzt glauben, hmm?« Ihr Handy läutete. »Würden Sie beide mich kurz entschuldigen, während ich den Anruf entgegennehme?« Die Richterin zog das Handy aus der Kostümtasche und klappte es auf.
    Gleichzeitig begann Britt, wie am Spieß zu schreien, in der Hoffnung, dass der unbekannte Anrufer sie hören würde und sie retten kam oder dass wie durch ein Wunder jemand in einem Nachbargebäude den Lärm hörte.
    Smith reagierte augenblicklich. Er sprang vor, presste die Hand auf ihren Mund und ihre Nase und drückte ihre Arme gegen seinen Körper, sodass sie sich nicht mehr wehren konnte.
    Die Richterin sah sie streng an und sprach dann ganz ruhig in ihr Handy. »Ja, das war Miss Shelley, die sich bemerkbar machen
wollte. Wir kümmern uns um sie. Ihr Job ist es, Gannon zu schnappen.«
    Britt hörte entsetzt und immer ängstlicher zu, wie Candy dem Anrufer auftrug, Raley und George McGowan aufzuspüren und beide zu eliminieren. »Es darf keine Zeugen geben. Tun Sie alles Nötige, aber lassen Sie es so aussehen, als ginge alles auf Raleys Konto. Enttäuschen Sie mich nicht. Sie haben heute Morgen schon einmal Mist gebaut.«
    Sie klappte das Handy mit einem energischen Schnappen zu und ließ es wieder in die Tasche gleiten. Britts Lungen lechzten nach Luft. Auf ein knappes Nicken der Richterin hin lockerte Smith seinen Griff, sodass Britt atmen konnte, ohne dass er ihr Kinn loslassen musste. Sie wusste, dass er ihr jederzeit das Genick brechen konnte. Sie keuchte: »Das verstehe ich nicht.«
    »Nein? Was verstehen Sie nicht?«, fragte Candy.
    »Sie waren von Anfang an dabei?«
    »Meinen Sie mit ›Anfang‹ den Tag des Brandes?«
    Britt nickte.
    »Ja. Von dem Tag an, an dem Jay anrief und mich bat, in die Polizeizentrale zu kommen. Er, McGowan und Wickham waren dabei, einen Neonazi zu verhören, und sie brauchten jemanden aus der Staatsanwaltschaft, der den Mann so einschüchterte, dass er gestand. Fordyce war nicht verfügbar, also nahm ich meine Aktentasche und lief rüber.«
    »Sie waren dabei, als Cleveland Jones …«
    »… den Schädel eingeschlagen bekam, genau. Hinterher ließ sich nicht mehr genau feststellen, wer den tödlichen Schlag ausgeteilt hatte.«
    Was diese respektable Richterin so seelenruhig beschrieb, verschlug Britt die Sprache.
    »Wir schafften es, alles geheim zu halten«, fuhr Candy fort, »aber ich habe die anderen drei während der letzten fünf Jahre keinen Tag aus den Augen gelassen. Frauen sind stärker, wie Sie bestimmt wissen. Viel stärker. Jedenfalls beobachtete ich meine …«

    »Mitverschwörer«, half Britt ihr weiter.
    Candy lächelte. »Wenn Sie so wollen. Ich überwachte sie und achtete dabei auf jedes Anzeichen einer Veränderung oder Schwäche. Als Jay seine Diagnose gestellt bekam, war das ein ernstes Warnzeichen. Ich ließ sein Telefon anzapfen. Das war die richtige Entscheidung, denn dadurch erfuhr ich sofort, dass er sich mit Ihnen treffen wollte. Alarmstufe Rot. Er würde bald sterben und hatte Angst, in der Hölle zu landen. Ich wusste, was er gestehen wollte.
    Also leitete ich alles in die Wege, um sicherzustellen, dass er unser Geheimnis nicht ausplauderte oder dass Sie sich nicht daran erinnern könnten, falls er es doch tat. Ich hätte Sie sofort umbringen lassen sollen. Das ist mir inzwischen klar. Aber damals dachte ich, dass Sie mir lebendig nützlicher wären. Es sollte so aussehen, als wären Sie eine von Jays vielen abservierten Geliebten, die schließlich seiner Possen überdrüssig geworden war und ihn im Schlaf erstickt hatte. Ich hatte vor, Sie zur Hauptverdächtigen zu machen, damit die Polizei nicht weiterermittelte. Erst lief alles nach Plan.« Ihr heimtückisches Lächeln erlosch. »Doch dann verschwanden Sie von der Bildfläche.«
    »Raley entführte mich aus meiner Wohnung.«
    Konsterniert sah Candy sie an und lachte dann auf. »Das ist ein Witz. Der überkorrekte Raley Gannon? Er hat Sie entführt?«
    Britt nickte.
    »Wer hätte das gedacht? Offenbar haben die Jahre im Sumpf ein paar primitive Instinkte in ihm geweckt«, meinte die Richterin fröhlich. Sie zwinkerte Britt zu. »Machen sich seine animalischen Triebe auch im Bett bemerkbar? Über Jays sexuelle Fertigkeiten wissen wir

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