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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Mädchen auf.«
    »Sex, Drugs and Rock’n’Roll.«
    »Ganz genau. Die Story war mir in den Schoß gefallen wie eine reife Pflaume. Ich musste sie mir einfach schnappen.«
    »Und das haben Sie getan. Tag und Nacht waren Kameras, Mikrofone und Scheinwerfer auf mich gerichtet. Dann parkte sogar Ihr verfluchter Übertragungswagen vor…«
    Als er verstummte, vollendete Britt den Satz für ihn: »Vor Hallies Haus.«
    Sie hoffte, er würde näher darauf eingehen, aber das tat er nicht. Stattdessen klappte er die Zahnstocherbox auf, klappte sie wieder zu, klappte sie wieder auf und dann energisch wieder zu. Sie nahm an, dass er mit seiner Verlobung genauso energisch abgeschlossen hatte.
    Er erzählte weiter: »Ich wurde lang und eingehend befragt, aber letztendlich hatte Fordyce nicht genug Beweise, um den Fall vor Gericht zu bringen, deshalb wurde ich nicht angeklagt. In den Akten wird Suzi Monroes Tod als Unfalltod durch Überdosis geführt.«
    Er sah Britt wütend an. »Wahrscheinlich wäre die Sache damit erledigt gewesen. Ich hätte es nie verwunden – ich werde das nie verwinden –, aber zumindest hätte die Sache damit ein Ende gefunden, und ich hätte die Last allein schultern müssen. Es wäre meine Privatangelegenheit geblieben. Aber dann kamen Sie und stilisierten Suzi Monroe zum unschuldigen Opfer.«

    »Das war sie auch.«
    »Aber sie war nicht mein Opfer!« Er bohrte sich den Zeigefinger in die Brust. »Sie war ein Opfer des Lebensstils, für den sie sich entschieden hatte. Sie nahm Drogen. Sie war ein Partygirl, das eine Linie Kokain gegen einen Blowjob tauschte. Jay hatte ein Dutzend Bekannte von ihr aufgetrieben, die das bestätigen konnten.«
    Wieder stand er zornig aus dem Stuhl auf, stellte sich dahinter und stemmte die Hände auf die Rückenlehne, um Britt von dort aus vorgebeugt zu attackieren. »Aber die neueren Fotos, auf denen sie in High Heels und dünnen Tops mit zweideutigen Strass-Aufschriften zu sehen war, zeigten Sie nicht. Sie zeigten lieber Bilder von ihrer Highschool-Abschlussfeier.« Er wurde lauter. »In Robe und mit Barett. Suzi wirkte wie eine Kreuzung zwischen dem braven Mädchen von nebenan und einer Musterstudentin.«
    »Ich hatte ihre Mutter um ein Foto gebeten.«
    »Ihre Mutter wollte ganz bestimmt nicht, dass man ihre Tochter als Kokshure im Gedächtnis behält, sondern wollte Suzi mit i viel lieber zum unschuldigen Opfer eines gewissenlosen Berserkers stilisieren, der sie betrunken gemacht, gefickt und dann seelenruhig zugesehen hat, wie sie sich eine Überdosis verpasste.«
    Britt akzeptierte die harte Kritik, denn sie war berechtigt. Nicht in einer Million Jahren hätte sie eingeräumt, dass sie die Story manipuliert hätte, um ihren neuen Arbeitgeber zu beeindrucken und sich einen Namen zu machen. Aber sie konnte nicht abstreiten, dass ihre Berichterstattung voreingenommen gewesen war, und zwar gegen Raley Gannon.
    »Ich habe gesagt…«
    »Ich will es gar nicht hören«, schnitt er ihr das Wort ab.
    Er drehte einen kleinen Kreis in der Küche und hielt sich dabei die Haare vom Gesicht weg, eine Geste, die ihr inzwischen vertraut geworden war. Immer wenn er die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht hatte, hielt er die Haare zurück. Auf diese Weise
versuchte er, sein Temperament zu zügeln. Und sie war froh um alles, was ihm dabei half. Wütend machte er ihr richtig Angst.
    Er setzte sich wieder. »Nachdem Suzi als Heilige und ich als satanischer Wüstling porträtiert worden waren, blieb dem Chief nichts anderes übrig, als mich zu feuern. Fordyce brachte mich nicht vor Gericht, aber das brauchte er auch nicht mehr. Die öffentliche Meinung hatte mich bereits verurteilt.« Sein Blick sagte Ihretwegen.
    Ein paar Sekunden herrschte gespanntes Schweigen, dann fragte sie zaghaft: »Sind Sie damals hier herausgezogen?«
    Er nickte knapp. »Ich mietete die Hütte für ein paar Monate und beschloss dann, sie zu kaufen, weil mir klar war, dass ich sowieso nie zurückkehren würde. Dieser Bau taugt so gut wie jeder andere, um ein Leben zu leben, das keinen Pfifferling wert ist.«
    »Wo sind wir hier eigentlich?«
    »Im Landesinneren zwischen Beaufort und Charleston.« Er zählte ein paar Ortsnamen auf, um die Lage genauer zu bestimmen.
    »Ich habe noch nie von einem dieser Orte gehört«, bekannte sie.
    »Genau darum geht es.«
    »Weiß jemand … Besucht Sie irgendwer hier draußen?«
    »Wer denn? Mein Anwalt? Ich habe seine Liquidation beglichen, ihn gefeuert und seither

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