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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Zeitpunkt, ein geeigneter Ort – und das Ergebnis konnte ein überwältigender Sieg sein!
    Als sie schließlich ihrem Bruder antwortete, da sprach sie ebenso zu sich selbst wie zu ihm. "Wenn Armand Flambard fortgeht, dann ist dies seine Entscheidung, nicht die meine."
    Gavin stieß einen Jubelruf aus und rannte los, um sich den übrigen Jungen anzuschließen. Gelächter, Gekreisch und geräuschvolles Planschen erfüllte die stille, warme Luft.
    Und das brachte Dominie auf eine Idee.
     
    Als das Tagwerk vollbracht und die Mahd geschafft war, konnte Armand kaum seine Arme heben und sich mit Mühe nur den kurzen Weg heimwärts in den Burghof von Harwood schleppen. Obwohl er körperlich völlig erschöpft war, genoss er doch das einzigartige Glücksgefühl, welches sich nach getaner Arbeit einstellt. Allmählich verstand er besser denn je, warum Baldwin De Montford sich am liebsten mit solch alltäglichen Dingen beschäftigt hatte.
    Müde und matt stapfte er durchs Tor und ging zur Schmiede, um die Sense zum Schärfen abzugeben. Danach begab er sich zu den Stallungen, wo er ganz gewiss Wasser finden würde. Zwei Abende zuvor hatte er sich den anderen Männern und Jungen am Mühlenteich angeschlossen, doch seine Gegenwart, so schien es, hatte die Fröhlichkeit nur gedämpft. Also hatte er sich am nächsten Abend im Sauftrog der Pferde gewaschen, bevor er die Burg betrat.
    Gerade wollte er den Kopf ins Wasser tauchen, als er Dominies leise Stimme in der Nähe hörte: "Ist Harwood etwa so tief gesunken?"
    Armand richtete sich auf und blickte in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Ob er mehr überrascht war durch ihren liebenswürdigen Tonfall oder über die Tatsache, dass sie überhaupt mit ihm sprach, war schwer zu entscheiden.
    Ehe er fragen konnte, was sie denn damit meine, lieferte Dominie ihm bereits die Antwort. "Können wir uns nichts Besseres leisten als einen Pferdetrog, damit der Lehnsherr sich nach einem harten Arbeitstag ordentlich waschen kann?"
    Ihre Stimme, so kam es ihm vor, war mehr als herzlich. So verlockend sie klang, so unbehaglich wurde ihm zu Mute. Hatte Dominie etwa nicht gehört, was er ihr auf der Heuwiese gesagt hatte? Oder wie er es gesagt hatte?
    "Ich bin nicht mehr der Herr von Harwood, Dominie!" Er stieß einen ungeduldigen Seufzer aus. "Du bist die Grundherrin hier! Vergessen?"
    Und noch ein unangenehmer Gedanke fuhr ihm durch den Sinn. Er zwang sich dazu, ihn laut auszusprechen, damit er sich immer an ihn erinnern würde. "Zumindest so lange, bis du dir einen Gatten auserkoren hast. Dann werden die Ländereien ihm gehören."
    "Mag sein, dass dieses Anwesen kraft königlicher Anordnung mir gehört." Dominie schlenderte auf ihn zu. "Doch laut Geburtsrecht steht es dir zu, und ebenso nach dem Recht des Herzens. Mit jedem Tag, der vergeht, wird mir dies klarer. Und dir gleichermaßen, so will mir scheinen."
    Dem war in der Tat so, obwohl Armand sich das Gegenteil wünschte. Es sich einzugestehen würde es ihm nur noch schwerer machen, alles wieder aufzugeben, wenn der Zeitpunkt des Abschieds gekommen war.
    "Das Recht des Herzens?" Er fuhr sich mit der schmerzenden Hand durchs Haar. "Das hört sich nicht nach einem sachlichen Gesichtspunkt an!"
    "Mag sein." Sie zog die Schultern hoch und wandte in einer Geste der Unbestimmtheit die Handflächen aufwärts. "Ich weiß nur, was ich weiß! Ich bitte dich um Verzeihung", fuhr sie fort, wobei sie einen Schritt näher trat, "dass ich dich vorhin, als du mitten bei der Arbeit warst, damit belästigte. Du hattest allen Grund, mich zu schelten. Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für ein solches Gespräch."
    Verflixtes Frauenzimmer! Sie wusste genauso gut wie er, dass das nur ein Vorwand war. Für solche Dinge ergab sich nie die rechte Gelegenheit!
    Armand deutete mit einer Handbewegung auf den Stallhof. "Hältst du dies für einen geeigneteren Platz?"
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten Grinsen. "Zumindest genieße ich deine ungeteilte Aufmerksamkeit und muss nicht befürchten, dass du dir den Fuß abmähst! Komm mit!" Ihre Hand schnellte vor und griff nach der seinen.
    "Darf ich mich wenigstens waschen?"
    "Aber gewiss doch!" entgegnete sie, bevor sie ihn vom Wassertrog hin zu einer ruhigen Ecke neben den Stallungen führte. Dort warteten bereits ein dreibeiniger Schemel, mehrere Eimer Wasser und ein flacher Holzbottich, über dessen Rand einige grobe Leinentücher gefaltet waren.
    "Was hat das zu bedeuten?"

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