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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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schaut.«
    Gutes Personal ist Mangelware, dachte Caleb. Fast hätte er Mitleid empfunden. Er wusste gar nicht mehr, wie viele Haushälterinnen er in den letzen Jahren verbraucht hatte.
    »Ja, Mylord«, sagte Arnie hastig. »Ich kümmere mich darum.«
    Er zögerte, ratlos, was er nun mit dem Dolch tun sollte, dann legte er ihn auf den Altar.
    »Reiche mir den Dolch«, befahl der Diener Charuns.
    Der Größere der beiden mit Kapuzen verhüllten Altardiener machte eine kleine Bewegung, als wolle er nach der Klinge greifen und sie dem Führer reichen. Als seine Hand die Waffe streifte, verschwamm die Atmosphäre um die Klinge ganz leicht wie in einem Nebel. Im nächsten Moment war das Artefakt völlig verschwunden.
    Sekundenlang rührte sich keiner. Alle, auch der Diener Charuns, starrten zu der Stelle hin, wo einen Herzschlag zuvor der Dolch gelegen hatte. Caleb nützte die allgemeine Verwirrung, um sich aufzurichten und rasch zum Altar zu gehen.
    Noch immer verwirrt blickte der Diener Charuns auf und sah Caleb auf sich zukommen. Endlich schien er zu begreifen, dass die Situation kompliziert wurde.
    »Wer bist du?«, rief er zurückweichend, eine Hand erhoben, als gelte es, einen Dämon abzuwehren.
    Caleb zeigte ihm seine Waffe. »Eine kleine Progammänderung.«

    Der Diener starrte die Knarre an. »Nein. Ausgeschlossen. Charun lässt nicht zu, dass mir ein Leid geschieht.«
    Der Junge auf dem Altar setzte sich benommen auf. Die Seile, die seine Hände und Fesseln gebunden hatten, waren durchschnitten.
    »Was ist hier los?«, fragte er.
    Der Dolch erschien wieder in der Hand des großen Altardieners.
    »Wir gehen«, sagte der Altardiener.
    Er hob den Jungen hoch, warf ihn über seine Schulter und verschwand zwischen den Vorhängen des Eingangs.
    »Haltet ihn!«, rief der Diener Charuns.
    Es gab ein irres Gedränge, als mehrere Kapuzengestalten zugleich durch den Eingang wollten.
    Glas zerschellte auf Stein, Caleb sah, dass einer der Leuchter zu Boden gefallen war. Ein Unheil verkündendes Zischen ertönte. Flammen züngelten hoch und leckten gierig an Gewändern.
    »Feuer!«, schrie ein Junge.
    Heisere Schreckensrufe hallten durch den Raum und wurden von den Steinwänden zurückgeworfen. Es folgte donnerndes Getrampel von Schuhen und Stiefeln, als die entsetzten Altardiener zu den einzigen zwei Ausgängen stürzten, die nun völlig verstopft waren.
    Ein in Panik geratener Junge, der fliehen wollte, stieß so heftig gegen Caleb, dass der Aufprall ihn stürzen ließ. Die Waffe entglitt seiner Hand und schlitterte über den Boden, außer Reichweite.
    »Schweinehund«, stieß Caleb hervor. Es lief gar nicht gut.
    Er kam rechtzeitig auf die Beine, um zu sehen, wie der
Diener zum Eingang stürzte. Ein Hechtsprung, und er bekam die Hinterseite der Kapuze des Mannes zu fassen. Er zog fest daran.
    Der Diener Charuns ging nicht zu Boden, sondern taumelte rücklings gegen den Altar. Seine Kapuze glitt herunter und enthüllte das Adlerprofil eines Mannes Anfang dreißig. Seine Hand verschwand in den Falten seines Gewandes und tauchte mit einer Pistole wieder auf.
    »Verdammt«, brüllte er. »Ich werde dich lehren, dich Charuns Diener in den Weg zu stellen.«
    Er wollte abdrücken, doch er war in Panik und kämpfte um das Gleichgewicht, so dass es kein Wunder war, dass er weit danebenschoss. Noch ehe er ein zweites Mal abdrücken konnte, war Caleb über ihm.
    Sie schlugen auf dem Boden auf, dass man Knochen krachen hörte. Die dämpfenden und verwickelten Gewänder verhinderten gezielte Hiebe. Im aufflammenden Licht des Feuers sah Caleb die Pistole seines Gegners auf dem Boden.
    Der Führer des Kults wehrte sich wie ein Mensch im Griff einer dämonischen Besessenheit, planlos und wild um sich schlagend und brüllend, und stieß dabei merkwürdige Flüche aus.
    » Du wirst in Charuns Feuerverließ brennen, Ungläubiger.«
    » Bei der Macht Charuns, ich befehle dir zu sterben.«
    Der Mann ist verrückt, dachte Caleb. Das war nicht eines jener gewöhnlichen kriminellen Talente, das sich zum Oberhaupt eines Kultes aufgeschwungen hatte. Der Diener glaubte wirklich an den dämonischen Herrn, den er sich in seinem Wahn geschaffen hatte.

    »Wir müssen hier fort«, drängte Caleb und versuchte einen Rest Vernunft im verwirrten Gehirn des Mannes anzusprechen.
    »Es ist Charun.« Der Mann kämpfte sich auf die Knie hoch, plötzlich fasziniert von den Flammen. »Er ist da.« Im Feuerschein zeichneten sich in seiner Miene Ehrerbietung und

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