Suesses Gift Der Liebe
zurückgeben kann.«
»Mach dich nicht lächerlich.« Plötzlich war ihr Ton brüsk. Sie verschränkte die Hände fest im Schoß und richtete den Blick unverwandt auf das brennende Buch. »Du schuldest mir gar nichts.«
»Lucinda …«
Sie drehte den Kopf und fixierte ihn mit kühler, undeutbarer Miene. »Ich tat für dich nicht mehr als du für mich, als du den Fall Fairburn aufgeklärt hast. Ich glaube, wir sind punktgleich.«
»Ich wusste nicht, dass es um Punkte geht.« Er wurde wieder ärgerlich. »Es geht darum, dass ich uns für ein gutes Team halte.«
»Richtig. Wir beide finden Befriedigung bei der Aufklärung von Verbrechen. Wenn die Farn-Affäre vorüber ist,
wäre ich glücklich, der Agentur Jones bei künftigen Fällen beratend zur Seite zu stehen.«
Er stützte die Fingerspitzen gegeneinander. »Eigentlich dachte ich an eine förmlichere Verbindung.«
»Ach?« Sie zog die Brauen hoch. »Nun ja, wir könnten einen Vertrag aufsetzen, doch scheint es mir unnötig, Anwälte zu bemühen. Ich denke, die Zusammenarbeit wird auch klappen, wenn wir die Sache eher zwanglos angehen, meinst du nicht auch?«
»Verdammt, Lucinda. Ich spreche von uns.Von dir und mir. Wir waren uns eben einig, dass wir ein sehr gutes Team abgeben.«
Ihre Augen wurden groß. »Ja.«
Er entspannte sich. »Warum dann nicht der Schritt in die Legalität?«
Erregung färbte ihre Miene sehr zu seiner Zufriedenheit.
»Ein wundervoller Gedanke.« Sie schien begeistert. »Natürlich werde ich es mir durch den Kopf gehen lassen.«
»Ich hielt dich immer für entscheidungsfreudig.«
»Ja, aber diese Entscheidung ist so bindend. So förmlich, So legal .«
»Aber darum geht es ja.«
»Ich kann dir eine positive Antwort so gut wie versprechen.«
Er entspannte sich noch mehr. »Gut.«
»Schließlich kann ich mir die aufregende Chance einer Partnerschaft in deiner Agentur nicht entgehen lassen.«
»Was?«
»Ich sehe es vor mir.« Sie hob beide Hände und rahmte ein unsichtbares Bild ein. » Bromley & Jones. «
Er wollte seinen Ohren nicht trauen und rutschte vor. »Was meinst du?«
»Ach, ich verstehe, dir wäre Jones & Bromley lieber. Immerhin bist du der Firmengründer. Aber man muss auch an die Marketing-Aspekte denken. Bromley & Jones klingt besser, irgendwie rhythmischer.«
»Wenn du auch nur einen Moment glaubst, ich würde diese Firma Bromley & Jones nennen, dann denk noch mal nach. Davon kann keine Rede sein, und du weißt das genau.«
»Na ja, wenn du Probleme damit hast, dann eben Jones & Bromley . Aber das ist mein letztes Angebot.«
»Verdammt …«
»Ach Gott, ich fürchte, wir müssen diese Verhandlungen ein andermal fortsetzten.« Sie stand rasch auf. »Es ist schon spät. Ich muss nach Hause.«
»Verdammt, Lucinda …«
»Heute findet der Ball bei den Wrothmeres statt, und es ist noch so viel zu tun. Ich glaube, Victoria sagte, die Friseuse käme um zwei Uhr.« Sie lächelte ihm liebreizend zu. »Keine Angst, wenn du dich erst an den Klang von Bromley & Jones gewöhnt hast, wird er dir zusagen.«
30. KAPITEL
»Tatsache ist, dass Miss Patricia eine sehr intelligente Frau ist«, sagte Edmund. Zorn und Frust unterstrichen jedes seiner Worte. »Warum erkennt sie nicht selbst, dass keiner aus der Schar scharwenzelnder Dandys der Richtige für sie ist? Die eine Hälfte hat es auf ihr Erbe abgesehen, und die andere Hälfte ist von ihrer Schönheit geblendet. Kein Einziger liebt sie wirklich.«
»Falls Sie von mir erwarten, ich solle Ihnen erklären, was eine Frau in einem Ehemann sucht und warum, dann sind Sie an den Falschen geraten.« Caleb goss sich einen Sherry ein. »Fragen Sie mich lieber nach etwas Einfachem wie nach der Wahrscheinlichkeit, dass ein irrer Wissenschaftler namens Basil Hulsey in diesem Moment an einer neuen Version der Formel des Gründers arbeitet. In solchen Fragen bin ich gut.«
Er musste sich innerlich auf den Sherry einstimmen, da er Sherry verabscheute, insbesondere die klebrig süße Sorte, die Lucinda offenbar bevorzugte, doch die Auswahl an Getränken war begrenzt. Er und Edmund befanden sich in Lucindas Bibliothek, und Sherry war die einzige zur Verfügung stehende Option. Lucinda und Patricia kleideten sich im Obergeschoss für den Ball an. Victoria war bei ihnen und überwachte die letzten Einzelheiten.
Edmund hatte ruhelos den Raum durchmessen. Nun blieb er einen Augenblick abgelenkt stehen. »Hatten Sie Glück bei der Suche nach Hulsey?«
»Ein wenig.« Caleb ließ sich
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