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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Arbeit konnte er gewisse Teile übertragen, doch ergaben sie keinen Sinn. Daraus schloss er, dass sich im ersten Code ein zweiter verbergen müsse, und machte sich daran, das Schema zu finden. In den folgenden Monaten steigerte sich das Entschlüsseln des Notizbuches zur Besessenheit. Es dauerte nicht lange, und er verlor den Verstand und kam sodann ums Leben.«
    »Was stieß ihm zu?«
    »Er setzte sein eigenes Labor in Brand, sprang aus dem Fenster und brach sich das Genick.« Caleb lehnte den Kopf an die Sessellehne und schloss die Augen. »Aber nicht, ehe er dafür gesorgt hatte, dass sein Tagebuch und das Notizbuch für jene erhalten blieben, die nach ihm kommen und seine Gabe besitzen würden.«
    Lucinda fröstelte. »Was für eine Tragödie.«

    Caleb öffnete die Augen und trank von seinem Brandy. Dann stellte er sein Glas mit übertriebener Genauigkeit hin. »Das war die Geburt einer Familienlegende.«
    »Die Männer der Familie Jones, die mit deinem Talent geboren werden, sind dazu verdammt, von ihren psychischen Fähigkeiten in den Wahnsinn getrieben zu werden? Besagt dies die Legende?«
    »Ja.«
    »Glaubst du wirklich, dass etwas an dem Notizbuch dran ist, das deinem Urgroßvater den Verstand raubte?«
    »Ja.«
    »Glaubst du, dass das Notizbuch von Sylvester stammt?«
    »Nein. Es ist ganz sicher eine von Barnabus Selbourne angefertigte Fälschung.«
    »Wie kann ein Buch einen Menschen verrückt machen?«
    »Ich glaube, es hängt mit dem Code zusammen.« Caleb drehte das Brandyglas in seiner Hand. »Das Entziffern wurde bei ihm zwanghaft, bis er immer tiefer in dem Wirrwarr versank, auf der Suche nach einem Schlüssel, den er nie finden sollte. Er wusste, dass er verrückt wurde, aber irgendwann setzte sich in ihm die Überzeugung fest, dass das Geheimnis, seinem Los zu entgehen, in dem verdammten Buch zu finden wäre. Am Ende war er verloren.«
    Sie beugte sich vor und legte eine Hand auf seinen Schenkel. Die warme Berührung übte eine wundersam beruhigende Wirkung auf seine Sinne aus.
    »Du schilderst es so, als hätte das Buch auf deinen Urgroßvater eine Art von Zauber ausgeübt«, sagte sie leise. »Du glaubst doch nicht an Zauberei, Caleb.«
    »Nein, doch ich glaube an die Macht der Besessenheit.
Gott stehe mir bei, Lucinda, ich spüre seit Monaten, dass ich in das Chaos im Inneren dieses abscheulichen Buches gesogen werde.«
    »Verbrenn es«, sagte sie mit Nachdruck.
    »Wenn ich es nur könnte. Tag und Nacht steht mir diese Möglichkeit vor Augen. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich Feuer im Kamin machte und versuchte, das Notizbuch in die Flammen zu werfen. Ich war nicht fähig, es zu tun.«
    »Was hält dich davon ab?«, fragte sie.
    Er sah sie an. »Das, was auch Erasmus davon abhielt. Ich weiß, dass es bizarr und irrational klingt, doch meine Gabe sagte mir, dass ich das Buch nicht vernichten darf, ehe ich seine Geheimnisse nicht entschlüsselt habe.«
    »Warum nicht?«
    »Aus einem unerklärlichen Grund bin ich sicher, dass das Notizbuch, das mein Tod sein kann, auch meine einzige Hoffnung ist, dem Fluch zu entrinnen.«
    »Hmm.«
    Er leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch. »Ich weiß nicht recht, welche Reaktion ich von dir erwartete, aber Hmm ganz sicher nicht.«
    Er fühlte sich sonderbar zerknirscht. Auf Mitleid konnte er gern verzichten, aber ein wenig mehr Mitgefühl hätte sie zeigen können. Ehe er seine Reaktion mit ihrem kleinen Hmm in Einklang bringen konnte, griff sie nach dem Notizbuch und schlug es auf.
    »Sehr schön, sehr schön«, sagte sie, langsam umblätternd. »Wie interessant.«
    Er umfasste die Armlehnen seines Sessels und stand auf. Jetzt brauchte er noch einen Brandy.

    »Nun, es freut mich, dass du das verdammte Ding interessant findest«, sagte er. Er griff nach der Karaffe und schenkte sich noch ein Glas voll. »Zumal ich bezweifle, ob du auch nur die Titelseite lesen kannst. Sie ist in dem gleichen verdammten Code abgefasst, den Selbourne im ganzen Notizbuch verwendet hat.«
    »Lesen kann ich es nicht.« Sie blätterte ruhig um. »Aber ich kann dir sagen, dass es dich ganz gewiss nicht in den Wahnsinn treiben wird.«
    Fast hätte er die Karaffe fallen lassen und konnte sie nur reglos anstarren.
    »Woher willst du das wissen?«
    Sie blätterte flüchtig weiter. »Du hast mit dem Notizbuch recht. Es trieb deinen Urgroßvater in den Tod, aber nicht, indem es ihn in ein chaotisches, von einem nicht entzifferbaren Code geschaffenes Universum lockte.«
    Der

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