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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch, wenn es sich um den Umgang mit Gift handelt. Was ich aber jetzt empfinde, hat mit dem verdammten Notizbuch nichts zu tun.«
    »Was ist es denn dann? Vielleicht habe ich auch dagegen ein Mittel.«
    Er lächelte. »Tatsächlich hast du eines. Leider habe ich nur Zeit für eine ganz kleine Dosis.«
    Er beugte sich vor und küsste sie; ein schneller, harter, besitzergreifender Kuss.
    »Das muss für den Moment reichen«, sagte er und setzte sich zurecht, ehe sie auch nur annähernd Zeit zu einer Reaktion hatte. »Ich habe eine Neuigkeit.«
    Er berichtete ihr von Kits Nachricht und von seiner Absicht, sich mit dem Entführer zu treffen. Sofort erwachte ihre Besorgnis.
    »Du darfst nicht allein hingehen«, sagte sie. »Nimm doch Mr Fletcher mit.«
    »Er machte schon denselben Vorschlag. Und ich werde dir antworten, was ich auch zu ihm sagte. Seine Aufgabe ist es, dich und Miss Patricia zu bewachen. Ich komme allein zurecht.«
    »Bist du bewaffnet?«
    »Ja. Aber ich bin sicher, dass eine Waffe nicht nötig ist. Sei meinetwegen unbesorgt. Ich werde dich in den Ballsaal begleiten, und wir werden eine Runde tanzen, damit uns alle sehen, ehe ich mich für etwa eine Stunde davonmache. Ich werde rechtzeitig zurück sein, um dich nach Hause zu bringen.«
    »Du bist für einen Ball gekleidet und nicht für ein Treffen mit einem Ganoven in einer Hafenkneipe.«

    »Ob du es glaubst oder nicht, daran habe ich gedacht und Mantel und Hut mitgenommen, die meine Abendgarderobe verhüllen.«
    »Der Plan gefällt mir nicht.« Im Licht der Kutschenlampe wirkte ihr Gesicht vor Besorgnis verschattet. »Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl.«
    »Billige mir ein wenig Talent zu, meine Süße. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass das Treffen mit dem Entführer ereignislos verlaufen wird, auf dreiundneunzig Prozent.«
    »Bleiben sieben Prozent Raum für einen Irrtum.« Sie umfasste ihren Fächer ganz fest. »Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst, Caleb.«
    »Nicht nur das … du hast mein Wort, dass ich rechtzeitig zur Stelle sein werde, um mit dir noch einen Walzer zu tanzen, bevor ich dich nach Hause bringe.«

31. KAPITEL
    »Ich sage Ihnen, er ist ein Dämon.« Perrett machte eine Pause, die es ihm erlaubte, sich einen tüchtigen Schluck Gin einzuverleiben. Er wischte sich mit dem schmutzigen Jackenärmel den Mund ab. Sich weiter über den Tisch beugend fuhr er leise fort: »Direkt aus der Hölle. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, würde ich es nicht glauben. Flügel wie eine Riesenfledermaus. Klauen anstatt Finger. Augen, glühend wie heiße Kohlen.«
    Caleb hatte seine Zweifel, ob die Beschreibung völlig korrekt war, doch es war klar, dass Perrett Todesangst ausgestanden hatte. Er war erstaunlich mitteilsam, noch dazu einem Fremden gegenüber. Caleb gewann den Eindruck, dass die Kumpane des Entführers ihren Gefährten für durchgedreht hielten und ihn wie einen Irren behandelten. Als Perrett gemerkt hatte, dass jemand seine Geschichte ernst nahm, hatte er wie ein Wasserfall geredet.
    Sie saßen in einer Nische im rückwärtigen Teil der schwach besuchten Kneipe. Calebs dicker Schal, der flache Hut, sein langer Mantel und die Stiefel verkleideten ihn nur unzureichend, das wusste er, doch er hoffte, dass niemand der Anwesenden später imstande wäre, ihn genau zu beschreiben.
    »Sie sagen, dieser Dämon hätte sie angeheuert, um Miss Bromley zu entführen?«, fragte Caleb.

    Perrett sah finster drein. »Was soll das heißen, Entführung? Es war ein einfaches, anständiges Geschäft. Der Kerl sagte, er wäre Lieferant für ein gewisses Etablissement, das ehrbare Frauen zum Pläsier der Kundschaft anbietet. Sie kennen die Sorte. Bei gewissen Gentlemen herrscht rege Nachfrage nach feinen Damen.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich selbst kapiere das nicht. Mir ist ein dralles Ding lieber, das sein Gewerbe auf der Straße erlernte. So eine weiß, was ein Mann braucht. Anständige Frauen sind ungelernte Kräfte. Rausgeworfenes Geld, wenn Sie mich fragen.«
    »Aber der Mann, der euch anheuerte, wollte nicht irgendeine ehrbare Frau. Er bezahlte euch, damit ihr ihm Miss Bromley bringt.«
    Perrett zog die Schultern hoch. »So läuft es meistens. Der Kunde sucht ein spezielles Frauenzimmer aus. Eines, das keine Familie hat, kein Geld und keinen Mann, der zur Polizei rennen könnte. Standardkontrakt. Wir kriegen die Hälfte vorher, den Rest bei Lieferung der Ware.«
    »Warum trafen Sie Ihren Kunden ein zweites Mal, obwohl Sie

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