Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
Vom Netzwerk:
Häuser eingeladen wurden – zumal ihr verstorbener Stiefonkel sie wegen des Betragens ihrer Mutter öffentlich verleugnet hatte.
    Doch während sie sich nach der gelösten Verlobung damit arrangiert hatte, ihr Leben zurückgezogen zu fristen, schmerzte es Arabella doch, dass ihre Schwestern unter den Skandalen litten, die ihre Eltern verschuldeten. Zwar hatten auch sie gelernt, sich mit dem Unvermeidlichen abzufinden, aber es tat dennoch weh, von beinahe dem gesamten Landadel geächtet zu werden.
    Arabella folgte der restlichen Tanzstunde nur mit halber Aufmerksamkeit und war selbst danach noch so verstört, dass sie sich von Marcus in dessen Kutsche nach Hause bringen ließ – obwohl sie sich doch vorgenommen hatte das Alleinsein mit ihm zu meiden.
    »Also«, begann er, kaum dass sich die Kutsche in Bewegung setzte, »warum sei du, nicht zu Sir Alfreds Ball eingeladen? «
    »Ich würde meinen, das liegt auf der Hand«, antwortete Arabella und mühte sich, unbekümmert zu klingen. »Der Skandal verfolgt uns. Niemand steigt in den hiesigen Kreisen auf, der in irgendeiner Verbindung zu den Loring-Schwestern steht, ausgenommen natürlich Lady Freemantle und Miss Blanchard.« Sie zuckte mit den Schultern. »Mich trifft es nicht weiter, aber um meine Schwestern dauert es mich. Sie haben eine bessere Behandlung verdient.«
    Ein Muskel zuckte in Marcus ‘ Wange. »Ich sorge dafür, dass ihr alle drei zu dem Ball eingeladen werdet. Und ich werde euch persönlich dorthin begleiten. «
    Sie sah ihn verwundert an. Zweifelsohne könnte er Sir Alfred und Lady Perry dazu bringen, ihnen Einladungen zu schicken, doch sie verstand nicht, was ihm daran liegen könnte. »Die Mühe musst du dir nicht machen, Marcus.«
    »Und ob ich das muss, denn ich dulde nicht, dass meine Mündel öffentlich beschämt werden. Erst recht nicht für etwas, das sie überhaupt nicht verschuldeten. « Er empörte sich um ihretwillen, stellte Arabella fest.
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »Nein, wirklich, es ist unwichtig. Wir sind daran gewöhnt, ausgeschlossen zu werden. Ganz abgesehen davon hätten wir auch gar nichts zum Anziehen. Unsere Ballkleider sind seit vier Jahren aus der Mode. «
    »Dann lasst ihr euch neue schneidern.«
    »Bis Montag? «
    »Das ist durchaus machbar. Ich lasse gleich morgen eine Modistin aus London kommen. «
    »Marcus, es kostet ein Vermögen, so kurzfristig Ballkleider anfertigen zu lassen! «
    »Und wie es der Zufall will, verfüge ich über dieses Vermögen, meine Liebe. Ich könnte mir keine bessere Anlage dafür vorstellen. «
    Arabella schüttelte energisch den Kopf. »Wir wollen deine Almosen nicht.«
    »Es sind keine Almosen. Als euer Vormund bin ich verpflichtet, für euch zu sorgen.«
    Unwillkürlich gingen ihr die Klagen ihres Stiefonkels durch den Kopf, der sich beschwerte, mit ihrem Unterhalt belastet zu werden, und Arabella verkrampfte sich. »Sehr wohl sind es Almosen, und wir werden sie nicht annehmen. «
    Marcus bedachte sie mit einem strengen Blick. »Mach es dir und mir nicht unnötig schwer, weil dein Stolz angekratzt ist. «
    Arabella funkelte ihn verärgert an. »Du hast gut reden! Offenbar ist dir fremd, wie es sich anfühlt, für jeden Krümel Essen, für jedes Kleidungsstück dankbar sein zu müssen und dennoch erniedrigt zu werden … «
    »Zugegeben, das ist mir fremd«, sagte er voller Mitgefühl. »Aber euer früherer Vormund war ein selbstsüchtiger, knausriger Widerling, der eine gehörige Tracht Prügel dafür verdient gehabt hätte, dass er seine Nichten wie Bittstellerinnen behandelte. «
    Augenscheinlich bemerkte er, wie schmerzlich dieses Thema für Arabella war, denn er fuhr deutlich sanfter fort: »Wenn du ein neues Ballkleid schon nicht um deinetwillen annehmen kannst, dann tu es für mich. Mein Stolz steht hier ebenfalls auf dem Spiel. Ich will nicht, dass meine Mündel in Lumpen gekleidet sind. Und gewiss möchtet ihr euch nicht vor euren Schülerinnen in Verlegenheit bringen, indem ihr in veralteten Ballkleidern erscheint.«
    Als sie zögerte, wurde er noch beharrlicher: »Komm schon, Arabella, gib ‘ s zu. Du würdest gern hingehen, und sei es nur, um zu beweisen, dass du und deine Schwestern allemal so viel wert seid wie die hochnäsigen Leute, die euch all die Jahre geschnitten haben.«
    Dieser Gedanke entbehrte nicht eines gewissen Reizes. Als sie trotzdem schwieg, sprach Marcus weiter. »Ich könnte mir denken, dass deine Schwestern erfreut wären, endlich wieder den Platz in

Weitere Kostenlose Bücher