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Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Schwester zu etwas überreden kann, was sie nicht will.«
    Offensichtlich empfand Lily ihn nach wie vor als Bedrohung. »Arabella lässt sich nicht von einem schönen Gesicht und einem charmanten Auftreten ködern, das sollten Sie wissen.«
    Marcus grinste. »Ganz gewiss nicht. Dafür ist sie viel zu klug. Und exakt aus dem Grund mühe ich mich, ihr zu zeigen, dass ich mehr vorzuweisen habe als der klassische wohlhabende Adlige. «
    Als Roslyn ihn nachdenklich betrachtete, fuhr Marcus im selben liebenswerten Tonfall fort: »Ich vermute, Sie suchen bei Miss Blanchard Zuflucht, solange ich in Danvers Hall verweile. Keine Angst, ich beabsichtige nicht, sie beide an den Haaren zurück nach Hause zu zerren. Genau genommen ist es mir durchaus recht, ein wenig ungestört mit Ihrer Schwester zu sein, solange ich ihr den Hof mache … «
    Arabella beschloss, dass es Zeit war, einzuschreiten, bevor Marcus näher ausführte, was er mit »ungestört« meinte. »Warum bist du hergekommen?«
    »Nun, um meine Dienste zu offerieren.«
    »Dienste?«
    »Als Tanzpartner während deiner Nachmittagsstunde. Wenn ich es recht verstehe, möchtest du deinen Schülerinnen etwas Ballsaal-Etikette beibringen, um sie für den Ball des Magistrats am Montag vorzubereiten. Und bei meinem gestrigen Besuch beklagte Miss Caruthers, wie unzureichend die Kenntnisse sind, die der Tanzlehrer ihnen vermitteln kann. Daher dachte ich, meine Hilfe könnte willkommen sein. «
    Arabella sah ihn überrascht an. Sein Hilfsangebot war mehr als großzügig , bedachte man, wie furchtbar es für Marcus sein musste, einen weiteren Nachmittag inmitten kichernder Schülerinnen zuzubringen.
    Natürlich lag ihm vor allem daran, ihre Gunst zu erwerben, trotzdem fiel ihr kein triftiger Grund ein, weshalb sie sein Angebot ausschlagen sollte. Ihren Schülerinnen käme es zweifellos zugute, wenn sie mit einem echten Gentleman als Partner üben konnten. Gelegentlich bat sie ihre Schwestern zu den Tanzstunden hinzu, die dann die männlichen Rollen übernahmen, aber das war kein Vergleich zu Marcus.
    »Nun gut«, sagte Arabella schließlich, »wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Ganz und gar nicht«, versicherte er. »Deine Stunde beginnt gleich, stimmt ‘ s?«
    »Ja, in wenigen Minuten.« Arabella sah zu Roslyn, um ihren Schwestern die Möglichkeit zu geben, sich vom Earl zu verabschieden. »Ich denke, wir schaffen es dann ohne eure Hilfe.«
    Zu ihrer Überraschung schüttelte Roslyn den Kopf. »Ich würde gern bleiben.«
    »Ich auch«, pflichtete Lily ihr mit Blick auf Marcus bei. »Das möchte ich um keinen Preis versäumen.«
    Arabella argwöhnte, dass ihre Schwestern den neuen Vormund genauer in Augenschein nehmen und ihr nebenher moralischen Beistand leisten wollten. Gleichermaßen nervös wie gerührt von ihrer Sorge, ging sie voran zum Ballsaal, wo zwei Dutzend Schülerinnen unter der Aufsicht von Miss Blanchard und Miss Caruthers warteten.
    Lord Danvers ‘ Ankunft verursachte einige Unruhe unter den jungen Damen. Vierundzwanzig Augenpaare leuchteten, und das wohl nicht nur angesichts der Chance, mit einem echten Earl zu tanzen, wie Arabella annahm, sondern dazu noch mit einem solch gut aussehenden und überaus charmanten.
    Zunächst übten die Schülerinnen, wie sie in den Ballsaal hineinkamen, warteten, bis der Butler sie angekündigt hatte, anschließend die Reihe der Gastgeberfamilie abwanderten, um alle zu begrüßen, und danach auf die Tanzwünsche mehrerer Herren reagierten. Bei der Gelegenheit wurde ihnen auch beigebracht, wie sie unerwünschte Angebote höflich ablehnten. Als es schließlich ans Tanzen ging, setzte Miss Caruthers sich ans Pianoforte und begann zu spielen.
    Arabella wollte gerade eine Partnerin für Marcus auswählen, als er erklärte: »Ich würde es gern zuerst einmal mit Ihnen gemeinsam vormachen, Miss Loring.«
    Das also war es, was er die ganze Zeit schon im Schilde geführt hatte! Arabella war verärgert, doch er ließ ihr keine Gelegenheit, ihn höflich abzuweisen, sondern führte sie formvollendet auf die Tanzfläche. Seine Berührung genügte, um ihren Puls zum Rasen zu bringen, denn sogleich dachte sie wieder an das, was sie wenige Stunden zuvor getan hatten. Und als sie sich zum Contradance aufstellten und auf ihren Einsatz warteten, wurde Arabella bewusst, dass sie noch aus einem anderen Grund nervös war: Es fühlte sich seltsam an, überhaupt wieder mit einem Gentleman zu tanzen.
    Dies war das erste Mal seit vier Jahren, dass sie

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