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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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spielt für das andere Team.«
    Sie sah mich an, den Mund nachdenklich verzogen. Und selbst das sah noch hübsch aus. Miststück. »Das andere Team?«
    Offenbar war ihr IQ kleiner als ihre Schuhgröße. »Er ist schwul.«
    Sie sackte derart in sich zusammen, dass man sie in einen Schuhkarton hätte stecken können.
    »Aber wenn ich das nicht wäre«, sagte Joey, bevor er ihre Hand küsste, »würde ich dich definitiv um deine Telefonnummer a n betteln.«
    Entweder seine Worte oder sein Schmatzer schienen sie wieder aufzumuntern. »Wirklich?«
    »Kommt rein, Mädels«, sagte er, statt ihre Frage zu beantworten. »Willkommen im Spice .«
    Er trat zur Seite und drückte die riesige schwarze Tür für uns auf. Obwohl die Musik aus dem Innern des Clubs nur gedämpft zu uns herüberdrang, erzeugte der donnernde Rock einen pulsi e renden Beat, der mein Herz dazu animierte, im selben Rhythmus zu schlagen. Ich spürte, wie sich ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete, hörte, wie sich mein Atem vor lauter Vorfreude b e schleunigte.
    Schatz, ich bin zu Hause!
    Mann, wie ich meinen Job liebte . Zugegeben, ich hatte zwar keinen Sex mit den Kunden, aber dafür wurde mir etwas anderes geboten, das dem fast gleichkam: der Glanz in ihren Augen, der mir verriet, dass sie sich nichts sehnlicher wünschten, als dass ich ihren Namen rief, während sie mich vögeln durften.
    Es gibt keinen größeren Kick, als zu wissen, dass jeder im Raum dich besitzen will.
    Im Vorbeigehen hielt ich Joey beiläufig einen Zehner hin. Er nahm ihn mir aus der Hand und steckte ihn mit einem leisen »Danke« in die Tasche. Auch wenn ich dem Türsteher eigentlich kein Trinkgeld geben musste – egal, ob ich nun im Dienst war oder nicht –, machte ich meine Jungs gern glücklich. Ganz b e sonders den Türsteher, denn der kam schließlich als Erster mit den Gästen in Kontakt; ein zufriedener Rausschmeißer war eher geneigt, meinen Namen fallen zu lassen, wenn die Kunden ihn fragten, welche Tänzerinnen etwas taugten. Und genau jene Kunden waren es häufig, die mich um eine Privatvorstellung in der VIP-Lounge oder im Champagner-Raum baten. Anders ausgedrückt, mit einem solchen Trinkgeld investierte ich soz u sagen in meine eigene Zukunft. Und wie jede gute Geschäftsfrau setzte ich bei meinen Investitionen auf möglichst hohe Rendite.
    Insbesondere wenn sich dadurch die Zwanziger in meinem Tanga sprunghaft vermehrten.
    Vor dem Hintergrund gedämpfter Rockmusik hörte ich das Stiletto-Klackern des Engels, der mir den kurzen, dunklen Gang, welcher den Ort des Geschehens vor neugierigen Blicken schützte, hinunter folgte. Es ging schließlich nicht an, dass kleine ältere Damen vorwurfsvoll mit ihren leberfleckigen Zeigefingern wedelten, weil wir halb nackte Tänzerinnen zur Schau stellten, wo sie jedermann sehen konnte. Nicht, dass besagte Damen es nicht trotzdem versuchten; einmal hatte ich ein Großmütterchen mit lila Haaren dabei erwischt, wie sie die Nase gegen die schwarze Glastür am Eingang drückte, um ihren Herzschlag ein wenig auf Trab zu bringen, indem sie sich – Grundgütiger! – lüsterne Männer ansah, die spärlich bekleideten Frauen den Hof machten.
    »Was ist das für ein Geruch?«, fragte der Cherub.
    Ich holte tief Luft und atmete den Zitronenduft des Bodenrein i gers ein. Außerdem nahm ich einen Hauch von Tabak und A l kohol wahr, der gegen den Zitrusgeruch beharrlich ankämpfte.
    Spuren diverser Aftershaves und Parfüms erfüllten die Luft und kitzelten meine Nase mit zarten Duftspuren von J’Adore, Eternity und Dolce & Cabbana.
    »Lust«, erwiderte ich lächelnd, »gehüllt in Negliges und Fünf-Dollar-Noten.«
    »Oh. Und ich dachte, es riecht irgendwie nach Swiffer.«
    Ich öffnete die schwere Tür, die uns von dem eigentlichen Club trennte. Der harte Synthesizer-Beat von den »Sweet Dreams« der Eurythmics pulsierte durch meinen Körper und ließ meinen Kopf wippen und meine Hüften schwingen. Untermalt wurde das Ganze von dem gleichmäßigen Strom aus Reden und Lachen der Männer im Publikum, der, wenn ich ihm lauschte, mich unwe i gerlich mit sich fortriss, und wenn ich ihn ignorierte, wie Treibgut an mir vorübertrieb. Auf der Hauptbühne, im gelben und roten Schweinwerferlicht, ließ eine Frau gerade ihre Hüften kreisen. Außer einem grünen Spitzentanga hatte sie sich bereits all ihrer Kleidungsstücke entledigt und Heß nun ihre kleinen Titten im Takt der Musik hüpfen, während sie die Arme mit ruckartigen Bewegungen

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