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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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abgesehen von se i ner Heimatregion, auf eigene Gefahr. Solange ich denken konnte, war es so gewesen.
    Aber nun wurden diese Grenzen plötzlich aufgeweicht, was nur zu einem offenen Konflikt zwischen den verschiedenen Hö l lenwesen fuhren konnte. Der Effekt war weitaus schlimmer, als wenn man Öl in ein tobendes Feuer schüttete.
    »Er ist dabei, die Hölle gründlich umzugestalten«, sagte Daun mit einem verächtlichen Schnauben. »Er sagt, es soll so eine Art Schocktherapie sein.«
    »Der König persönlich ist für all das verantwortlich?«, fragte ich verblüfft. Ich hatte angenommen, dass die Hölle sich vielleicht den stets wechselnden Sündenbedingungen der irdischen Sph ä ren anpasste. »Er ist doch derjenige, der uns vorgeworfen hat, verweichlicht zu sein, und das ist seine Antwort darauf? Die Grenzen zwischen den Sünden aufzuweichen?«
    »Ja.«
    Ich fragte mich ernsthaft, ob der König der Hölle vielleicht geistig nicht ganz auf der Höhe war.
    Daun murrte: »Er kann echt von nichts seine beschissenen Finger lassen. Die Sündenkönige gehen schon aufeinander los und sind kurz davor einen Land - und Sündenkrieg zu erklären. Ganz zu schweigen von all den Veränderungen innerhalb der Elite.«
    Mein Magen rebellierte, aber diesmal hatte es nicht das G e ringste mit dem Fliegen zu tun. Die Höllenelite veränderte sich nie. Wenn für die Menschen nichts sicherer war als der Tod und die Steuern, so war es für das niedere Dämonenvolk die Tats a che, dass die Elite aus lauter ewigen Arschlöchern bestand. »Was für Veränderungen?«
    »Rosey ist nicht mehr da«, sagte Daun mit gedämpfter Stimme, als er mir dieses Geheimnis anvertraute. »Unser Oberster Her r scher hat ihn vor ein paar Tagen zerstört.«
    Rosier war der Prinz der Lust – besser gesagt, er war es gewesen – und somit allein König Asmodäus unterstellt. »Scheiße. Was hat er denn getan, das ihm die Vernichtung eingebracht hat?«
    »Rosey hat Naberius gegenüber geprahlt, er werde dich seiner Hoheit vor die Füße werfen und ihm und dem Rest der Hölle beweisen, dass er in der Lage ist, das königliche Chaos zu b e seitigen.«
    Autsch. »Hat er das.«
    »Der König hat Wind davon bekommen. Er hat Rosey zu sich zitiert und, bumm, schon war seine Asche über den gesamten Hof zerstreut. So bin ich übrigens an meine Flügel gekommen – es gab einen freien Platz zum Aufrücken und Pan hat mich ausg e wählt.«
    Meine Augen weiteten sich. »Heilige Scheiße, Daun – gehörst du jetzt etwa auch zur Elite?«
    »Nein. Noch nicht. Aber bei dem Tempo, das der Gefürchtete Herrscher derzeit vorlegt, wird’s garantiert nicht mehr lang dauern.« In noch leiserem Tonfall fuhr er fort: »Rosey ist nicht der Einzige, den Er vernichtet hat. Es ist lediglich der jüngste Fall.
    Er hat es vor den Augen aller anderen Könige getan, unmittelbar bevor Er die Große Regel an die Mauern von Abaddon schrieb.«
    »Die Große Regel?« Vor der Verlautbarung waren es zehn g e wesen. Nachdem ich abgehauen war, hatte mir Daun erzählt, dass Er die alten Regeln von den Mauern des infernalischen Palastes abgesprengt hatte. »Welche Regel?«
    »Sieh mal nach Osten, Jezz.«
    Ich wandte den Kopf und betrachtete die bedrohliche Bergfe s tung des Pandämoniums – Heimat aller Dämonen und übrigen Höllenwesen – und, das Ganze dominierend, den schwarzen Palast Abaddons, strahlend, ein dunkles Juwel auf dem Gipfel der Unterwelt. Selbst aus der Entfernung konnte ich die eingr a vierte Weisung, bestehend aus sieben Wörtern, deutlich lesen:
    GEHORCHE DEINEM KÖNIG ODER DU WIRST VE R NICHTET.
    Als ich die Worte las, spürte ich, wie mein Magen sich ve r krampfte.
    »Die Hölle wird umgetrieben von einer subtilen Panik, wie sie hier nie zuvor geherrscht hat«, sagte Daun im Flüsterton. »Nichts, das man auf Anhieb benennen könnte, aber ein Gefühl, das dennoch spürbar ist. Die Elite ist völlig paranoid, die Könige sind heiß auf Krieg. Man kann die Anspannung förmlich ri e chen.«
    »Und den Gestank des Feuersees.«
    »Ganz mein Baby«, sagte Daun, »jederzeit bereit, das Offe n sichtliche auszusprechen. Willst du runter?«
    »Bitte.«
    »Wie höflich. Mensch zu sein, hat dir echt deine Manieren ve r saut.«
    Wir stürzten uns in einen den Magen aufwühlenden Sinkflug.
    Heilige Scheiße, ich wusste echt nicht, wie Vögel derart spe k takuläre Sturzflüge hinbekamen, ohne sich dabei ihr ganzes F e derkleid vollzukotzen. Tiefer und immer tiefer. Unter uns bre i teten

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