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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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öhlen (I)
     
    Es gab viele Dinge, die ich vermisste, seit ich kein Dämon mehr war. Mein Haar (vorausgesetzt ich hatte welches) war immerzu perfekt gestylt gewesen, ich hatte nie einen BH gebraucht, ganz gleich, wie üppig ich ausgestattet war, und mein Körper war derart elastisch gewesen, dass jeder Schlangenmensch vor Neid erblasst wäre. Aber die infernalische Fähigkeit, die ich in diesem Moment am allermeisten vermisste, war die, im Dunkeln sehen zu können.
    Ach was, dunkel. Dunkel war nachts. Das hier war keine Du n kelheit. Das hier war die ultimative Schwärze.
    Aua. Ei! Scheiße!
    Ultimative Schwärze, gespickt mit zigtausend scharfen Felsen. Durch meine Hufe und das dichte Fell, das meine untere Kö r perhälfte bis zum Becken bedeckte, waren meine Füße und Beine gut geschützt. Aber ich lief mit ausgestreckten Armen, damit ich nicht frontal in irgendetwas Scheußliches hineinlief, daher w a ren meine Hände und Unterarme bald übersät mit zahlreichen winzigen Schnitten, die von den unfreiwilligen Kollisionen mit den Felswänden herrührten.
    Ich hatte keinerlei Ahnung, wie lange ich wohl schon umherg e irrt war, völlig blind. Es kam mir so vor, als wäre es eine Ewi g keit her, seit ich den Schlund der Höhlen betreten hatte – mit jenem entscheidenden Schritt hatte sich alles um mich herum in Nichts verwandelt. Einschließlich dem Eingang. Umkehren war demnach keine Option. Also blieb mir nur vorwärts zu gehen.
    Wo auch immer dieses Vorwärts sein mochte.
    Ich hatte mich längst heiser gebrüllt; offenbar würde niemand mit einer Fackel oder einer Taschenlampe auftauchen. Und auch niemand von den hiesigen Strombetreibern . Ich hatte sogar Pauls Namen gerufen, obwohl ich genau wusste, dass es sinnlos war; ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn suchte. Langsam. Blindlings. Der feuchte Gestank der Höhlen drang von allen Seiten in meine Haut und lastete schwer auf meinen Gliedern. Wann immer ich den Mund öffnete, schmeckte ich Feuchtigkeit auf der Zunge. Die einzigen Geräusche waren mein Hufschlag und meine g e legentlichen Flüche, wenn ich mir die Hand einmal mehr an einem vorspringenden Felsen aufgeschlitzt hatte.
    Gefangen in den Endlosen Höhlen, wurde mir erst bewusst, wie hilflos ich eigentlich war … und wie hoffnungslos ich mich g e rade verlief. Ich hatte keine Ahnung, was ich hier eigentlich tat. Außer im Dunkeln herumzuirren und zu bluten, meine ich. Diesen Aspekt hatte ich inzwischen umfassend erprobt.
    Merke: Qualifikationen im Bereich Projektplanung verbessern.
    Nach einer kleinen Ewigkeit, die von nichts anderem erfüllt war als von Höhlengestank und Höhlengestein, traf ich auf eine Höhlenwand. Sprich, mein Weg war blockiert. Nachdem ich meine Schimpftirade beendet hatte, machte ich auf dem Absatz kehrt, um den gleichen Weg wieder zurückzugehen, aber ich lief gegen ein Hindernis, das zuvor nicht da gewesen war. Shit. Ich wandte mich nach links und ging vier Schritte … nur um in eine weitere Wand hineinzurennen. Während ich schimpfend meinen schmerzenden Arm rieb, taumelte ich drei Schritte zurück und kam erneut zu einem Halt, als mein Rücken gegen eine weitere felsige Oberfläche stieß.
    Tja, Mist, verdammt.
    Verwirrt setzte ich mich auf den Boden. Zeit für ein kleines Brainstorming.
    Ich wartete auf einen Geistesblitz.
    Komm schon, Geistesblitz.
    Peaches? Irgendwelche weisen Ratschläge?
    Ja. Geh niemals in die Hölle.
    Doppelmist.
    Ich stieß einen Seufzer aus und schloss die Augen. Was keinerlei Wirkung hatte, da ich ohnehin nicht das Geringste sah.
    Als ich so dasaß, allein im Dunkeln, hörte ich sie plötzlich: g e spenstische Stimmen, ein Flüstern im Fels, wie das Genuschel von Ratten.
    Schon wieder?
    Schon wieder.
    Wer diesmal?
    Verliebter.
    Der sucht?
    Und ruht.
    Ein Dämon?
    Halbblut.
    »Hey«, rief ich. »Könnt ihr mich hören?«
    Fragt sie uns?
    Plagt sie uns?
    Argh. Reimlinge. Ich hasste Reimlinge. D ämli che kleine Elfen. Sie gaben mir immer das Gefühl, mich in einen Grußkartenladen verirrt zu haben. Meine Nase verstopfte sich vom Geruch g ä renden Orangensafts. »Ich suche einen Sterblichen namens Paul Hamilton.«
    Schnappen wir sie?
    Ja, zeigt Taten.
    Schnappen wir sie!
    Lasst sie raten!
    Wo bringen wir dich hin?
    Hände, überall auf meinem Körper; sie packten mein Gesicht, meine Schultern, meine Taille, meine Beine.
    »He!« Ich schlug nach ihnen, klaubte sie von mir, aber sie kamen immer wieder: winzige Hände wie Schraubstöcke, und Finger, die

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