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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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alles zu einem pulsierenden Netz der Lust verband, durchwebt mit einer Spur von Bitterkeit – die Lust nach etwas, das man nicht haben konnte. Vereitelte Lust. Ein blutendes Herz, schwarz vor Neid.
    Ich zog eine Grimasse. Scheiß morbide Gedanken. Lust hatte nichts mit Neid zu tun, ganz gleich, was Eris darüber denken mochte. Neid bedeutete, etwas zu wollen, das man nicht bekommen konnte. Lust bedeutete, jemanden zu wollen.
    Und ich würde sie bekommen. Sollte sie ruhig versuchen, mich abzuweisen. Sollte sie mir ruhig ihre lächerlichen Liebesbeteuerungen ins Gesicht schleudern. Ich würde ihren Widerspruch zerfetzen und ihre Liebe verschlingen. Ich werde schon dafür sorgen, dass du mich willst, Virginia, nur mich.
    Nein, Jezebel. Ich bin wegen Jezebel hier.
    Du belügst mich.
    Dämonen lügen nun mal, Puppe. Es liegt in unserer Natur.
    Glühende Lichter; laute Musik. Hinreißende Frauen, die puren Sex verströmten. Aber nicht diejenige, die ich suchte, die ich brauchte. Ich weiß, dass du hier bist, Baby. Du kannst dich vor mir nicht verstecken. Auf der Bühne vögelte gerade eine Rothaarige die Strip-Stange im Takt der Musik. Frustriert und wütend genug, um den ganzen Laden mit einem Blick in Brand zu setzen, trat ich an die Bar. Bestellte mir einen Whiskey, setzte mich auf einen Hocker. Und fragte den Barkeeper, wo sie steckte.
    »Irgendwo.« Er zuckte mit den Schultern.
    Scheiß hilfsbereit, wie? Ich legte einen Zwanziger auf die Theke, um seinem Gedächtnis ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
     
    Der Barkeeper räusperte sich, steckte das Geld ein. Erwiderte: »Sie hat gerade ihren Auftritt beendet. Müsste gleich in den Zuschauerraum kommen.«
    »Danke.« Geldgieriges Arschloch. Warte nur ab, bis du tot bist, Lachnummer. In der Hölle wartet ein goldener Kessel voll Öl auf dich …
    Er reichte mir mein Getränk, nannte mir den Preis. Ich hätte ihn ein bisschen drängen können, damit er mir den Drink umsonst gibt, aber er war die Mühe nicht wert. Außerdem hatte ich Geld wie Heu. Ich schob ihm einen weiteren Zwanziger hin und sagte: »Stimmt so.«
    Der Barkeeper grinste, als hätte ich ihm gerade die Hauptrolle in einem Pornostreifen angeboten. »Ich frage mich, woher Sie wussten, dass sie heute hier ist«, sagte er. Vielleicht hatte er das Gefühl, sich das zusätzliche Geld irgendwie verdienen zu müssen. »Montags arbeitet sie normalerweise nicht, aber sie hat ausnahmsweise Faith’ Schicht übernommen.«
    Ich hatte keinerlei Zweifel daran gehabt, dass sie hier sein würde. Wo sollte sie wohl sonst sein – zu Hause bei ihrem prüden Apostel? Als könnte er sie lange befriedigen – wenn überhaupt. Als könnte ein Mensch die Bedürfnisse eines Geschöpfes der Lust auch nur begreifen.
    Wer war sie, die Frau, die du siehst, wenn du mich ansiehst?
    Halt die Klappe.
    Verdammt, Daun, das Letzte, was ich wollte, war, mich zu verlieben.
    Halt die Klappe! Dämonen lieben nicht.
    Du hast keine Ahnung, wovon du da redest.
    Das Ganze war eine scheiß Verschwörung von Jezebels.
    Ich kippte meinen Drink runter, bestellte mir einen weiteren. Wenn ich die Stimmen schon nicht zum Schweigen bringen konnte, würde ich sie einfach ertränken.
    Der Barkeeper grinste mich verlegen an, während er mir das Getränk reichte. »Probleme mit Frauen?«
    »Frauen sind das Problem«, knurrte ich.
    »Verdammt richtig.«
    Er mochte ja gierig sein, aber den Ursprung allen Übels hatte er treffend erkannt.
    Etwa zehn Minuten und drei Drinks später sah ich sie endlich, wie sie auf ihren High Heels hereinstolzierte und ihren treuen Verehrern zulächelte, als wäre sie die Sorglosigkeit in Person. Wie sie sich in deren Aufmerksamkeit sonnte, sie mit kleinen Berührungen und unbedeutenden Worten neckte. Ein feuchter Traum, in transparentes Schwarz gehüllt.
    Meine Jezebel.
    Sie arbeitete sich durch den Zuschauerraum hindurch und wiegte ihre Hüften, als könnte sie es gar nicht erwarten, sich das Loch zwischen ihren Beinen ausfüllen zu lassen. Ihr lockiges Haar federte bei jedem Schritt, neckte die Zuschauer mit seinen luftigen Bewegungen, verlockte sie dazu, mit ihren Fingern hindurchzufahren. Ein roter Halbschalen-BH schimmerte durch ihr schwarzes Kleid und verhalf ihren Brüsten zu femininer Perfektion; die Klimaanlage sorgte dafür, dass ihre Nippel zum Dienst bereitstanden. Ein passender String verschleierte ihren wertvollsten Schatz.
    Bald würde ich mich auf Schatzsuche begeben und meine Finger in ihre geheime Schatulle

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